F I F T E E N

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Adam

Emilia schaut mich vorwurfsvoll an, als sie sich auf das Sofa setzt.

Wie konnte ich vergessen, diese Tür abzuschließen?

,,Als ich dich im Flieger gesehen habe, hast du mir sofort gefallen. Und als ich gemerkt habe, dass du mich nicht erkennst, habe ich diese Chance einfach genutzt. Weißt du eigentlich wie schwer es für mich ist jemanden ernsthaft kennenzulernen? Weißt du wie viele Frauen eigentlich nur auf mein Geld oder auf ein bisschen Fame aus sind?", sage ich und greife nach ihrer Hand.

,,Du hast mich, Adam, kennengelernt. Nicht AJ Pierce. Bei dir kann ich sein wie ich bin und muss mich nicht verstellen". Nachdenklich nickt Emilia.

,,Schätzt du mich denn so ein?". ,,Das du nur geldgeil bist? Nein definitiv nicht". ,,Und wann hast du vor gehabt mir das zu sagen? Wenn dich jemand auf der Straße anspricht und du es nicht abstreiten kannst? In einer Woche? In einem Monat? In einem Jahr?".

Hilflos zucke ich mit den Schulter. ,,Ich weiß es nicht Emilia. Es tut mir leid".

Emilia schüttelt kaum merklich den Kopf und steht auf.

,,Wie soll das funktionieren Adam? Ich will studieren und Ärztin werden. Irgendwann vielleicht mal heiraten und eine Familie gründen. Und du jettest um die Welt. Hast ein Konzert nach dem anderen, wirst von der Presse verfolgt und unzählige Frauen liegen dir zu Füße".

Ich stehe auf und stelle mich direkt vor Emilia, sodass sie den Kopf in den Nacken legen muss, um mir in die Augen zu sehen. ,,Die interessieren mich aber nicht Emilia", flüstere ich und streiche ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. ,,Es interessiert mich nur eine intelligente, wunderschöne kleine Blondine die ich neulich im Flieger kennengelernt habe".

Ein Lächeln schleicht sich in Emilias Gesicht, doch es verschwindet sofort wieder.

Ich umfasse ihr Gesicht mit beiden Händen und lege meine Lippen auf ihre. Emilia erwidert den Kuss zunächst zärtlich, doch plötzlich löst sie sich von mir und geht einige Schritte zurück.

Sie verlässt das Büro und geht ins Schlafzimmer. Als ich das Schlafzimmer ebenfalls betrete, sehe ich wie sie ihre Klamotten zusammen sucht und sich diese über zieht. ,,Wo willst du hin?", frage ich hilflos.

,,Ich fahre nach Hause. Ich brauche Zeit zum nachdenken".

Nickend lehne ich mich gegen den Türrahmen. ,,Ich hab es ziemlich vergeigt oder?". ,,Kann man so sagen Adam. Wenn ich eins hasse, dann sind es Lügen".

,,Es tut mir leid Em. Aber kannst du es nicht ein wenig verstehen?", frage ich sie. ,,Ja ich kann es verstehen. Doch meinst du nicht, dass der richte Zeitpunkt um mir die Wahrheit zu sagen schon war? Zumindest spätestens bevor wir miteinander geschlafen haben? Ich will keine von deinen vielen Eroberungen sein".

,,Meinen vielen Eroberungen?", frage ich stirnrunzelnd. ,,Ja, du kannst doch sicherlich jede haben und bist da bestimmt nicht zimperlich".

,,Und woher willst du das wissen Emilia?". ,,Ist es nicht so Adam?". ,,Nein es ist nicht so. Für mich ist es unheimlich schwer zwischen wahren Freunden und falschen Freunden zu unterscheiden oder wirklich ernsthaften Interesse vom falschen. Und bei dir bin ich mir einfach sicher Em. Warum will das nicht in dein schönes Köpfchen?"

,,Ich gehe jetzt". ,,Jetzt hau doch nicht ab". ,,Doch das werde ich. Ich brauche Zeit. Ich melde mich bei dir Adam". Emilia wirft mir noch einen letzten traurigen Blick zu und verlässt das Schlafzimmer, während ich wie angewurzelt stehen bleibe.

The Dallas Love StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt