Kapitel 89

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Auch wenn wir das Krankenhaus vermeiden wollten, wurde ich trotzdem dorthin gebracht.
Der Erst-Helfer hatte sofort den Notarzt gerufen und so befand ich mich dann eine halbe Stunde später in einem Untersuchungszimmer.

Johyon hat man in die Krankenhauskita gebracht und er wurde dort versorgt.
Auch Taehyung wurde gerufen, welcher sich sofort auf den Weg machen wollte.

Zwei Stunden später kam er auch an. Mittlerweile befand ich mich in einem Krankenzimmer und habe etwas zu essen bekommen, da ich doch schon sehr großen Hunger bekommen hatte.
Die Tür ging auf und gleichzeitig mit dem Arzt, betrat mein Mann den Raum, welcher sofort zu mir kam und mir einen besorgten Kuss auf die Stirn gab.

,,Was ist passiert, mein Schatz?"fragte er gleich und setzte sich auf den Stuhl, ehe er meine Hand in seine nahm.
,,Sie hatte einen Schwächeanfall.", beantwortete der Arzt für mich, welcher sich ebenfalls einen Stuhl an das Bett schob und sich drauf setzte. ,,Das ist aber auch kein großes Wunder. Der Krebs laugt sie aus und das Kind raubt ihr die letzten Kräfte, die es selbst zum wachsen braucht. Leider wird der Eingriff viel zu riskant für das Kind, wenn wir jetzt noch eine Operation durchführen würden. Aber die Chance besteht noch. Wenn ihr wollt, lasse ich euch ein paar Minuten alleine, damit ihr euch besprechen könnt."

Taehyung sah zu mir und ich sah den bittenden Funken in seinen Blick, aber auch einen Funken Trauer, da er wusste, wie meine Entscheidung war. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und sah dann zum Arzt.
,,Wir danken euch für die Mühe, jedoch haben wir schon längst eine Entscheidung getroffen. Das Kind soll die Möglichkeit haben ohne großes Risiko zu gedeihen und auf die Welt zu kommen. Und da bei der Operation ein viel zu hohes Risiko besteht, das es überlebt, sagen wir dankend ab."

Als er das so sagte, liefen mir die Tränen die Wangen runter. Einerseits war ich traurig, dass ich dadurch eventuell nicht mehr viel Zeit mit meinem Mann und meiner kleinen Familie habe, aber trotzdem war ich auch ein kleines wenig glücklich. Taehyung hatte gesagt WIR haben eine Entscheidung getroffen. Nicht ICH, sondern WIR. Und das zeigt nochmal, wie sehr er mich liebt und auch wie schwer es ihm zwar fällt es zu akzeptieren, tut er es doch. Und dafür liebte ich ihn noch mehr.

Der Arzt nickte.
,,In Ordnung. Dann machen wir jetzt einen Wagen fertig, in dem wir Sie nach Hause bringen können. Ihr Auto, welches noch beim Aquarium steht, wird auch nach Hause gefahren."
Taehyung schüttelte jedoch den Kopf.
,,Das wird nicht nötig sein. Ich werde meine Frau und meinen Sohn mitnehmen und für das Auto meiner Frau haben wir auch jemanden."

Der Arzt nickte erneut und verabschiedete sich dann sofort.
Keine Sekunde später, nachdem der Arzt das Zimmer verlassen hatte, öffnete diese sich wieder und mein Sohn kam an der Hand meines Vaters ins Zimmer.
,,Eomma!" rief der kleine sofort und sprang zu mir aufs Bett. Auch Appa kam um das Bett herum und sah besorgt zu mir runter.

,,Was machst du denn immer für Sachen, Kleines?" fragte er und nahm meine Hand.
Ich rollte lächelnd mit den Augen. ,,Ich bin nicht klein, Appa."
Er zog grinsend seine Augenbrauen hoch. ,,Aber du bist noch kleiner als ich. Also bleibst du mein kleines."
Wir lachten ein wenig, bis Appa wieder ernst wurde und nochmal nachfragte, was denn jetzt genau sei.

Wir erzählten es ihm und er fing sogar an zu weinen, als er erfuhr, welche Last ich zu tragen habe. Aber auch, als er erfuhr, dass es möglich sei, dass ich die Geburt nicht überleben könnte, wenn ich es bis dahin schaffe.
Es dauerte etwas, bis er er sich beruhigt hatte, aber das war ihm auch nicht zu verübeln.

Gegen Abend kamen wir dann wieder bei uns im Apartment an und Taehyung legte sofort den schlafenden Johyon ins Bett, bevor er dann zu mir ins Bett kam, in welches ich mich auch gleich sofort gelegt hatte.
Er schlang seine Arme um mich und legte seine Hände auf meinen schon etwas größeren Bauch.
,,Wir schaffen das." hörte ich ihn leise sagen und musste dann lächeln.
,,Es tut mir leid, mein Schatz, das ich dir nicht die Liebe geben konnte, die du jetzt gerade am meisten brauchst.", er machte eine kurze Pause und redete dann weiter. ,,Ich weiß nicht ob ich es durchgehend schaffe, aber ich werde mein bestes geben, um dir durch diese Zeit zu helfen und dir beizustehen." sagte er und gab mir einen Kuss auf den Hinterkopf.

Ich drehte mich zu ihm um und legte eine Hand auf seine Wange. ,,Ich kann dich verstehen, das es sehr schwer für dich ist. Ich kann mich sehr glücklich schätzen dich als meinen Ehemann zu haben. Nicht weil du zu der weltberühmtesten Boygroup gehörst, sondern weil du der weltbeste Ehemann bist. Ich liebe dich, mein Schatz." sagte ich und lächelte.
Auch er lächelte nun und rückte etwas näher zu mir, bevor er seine Lippen auf die meinen legte.

You got the best of me ❤ [2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt