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Mit gemischten Gefühlen trat Sedal an diesem Tag vor die Höhle. Drei Jahre war es her, dass Arsen ihn und einige andere Männer auf eine aufklärungsmission zu den Menschen geschickt hatte, doch nun war er zurück. In seinem Inneren kämpften Freude, Trauer und Wut gegeneinander um die Oberhand zu gewinnen. Freude weil er zurück war, Trauer aufgrund des Ableben seiner Tante von welchem er gerade erfahren hatte und Wut, ungebändigten wut bei dem Gedanken an Arsen welcher ihn damals hierfür eingeteilt hatte, nur um ihn aus dem Weg zu schaffen.
Entschlossen betrat er die Höhle, nahm die immer weiter abzweigenden Gänge welche einem Labyrinth ähnelten wenn man sie nicht kannte, bis er sie sah, die Stadt in welcher sie lebten, gut versteckt und für die Welt da draußen lediglich eine weitere Legende. Langsam ließ er den Blick über die Stadt Streifen, prägte sich alles genau ein. Drei Jahre war er fort gewesen, drei Jahre, das war viel zu lange und er hätte dies sicher niemals freiwillig getan. Doch Arsen hatte es damals angeordnet und eine Mission zum schutzte ihrer Frauen lehnte man nicht ab ohne misstrauen zu wecken.
Sedal wusste, dass er nun erstmal zu Arsen musste um Bericht zu erstatten, doch sein Blick galt einzig und allein der Schönheit welche soeben Arsens Zelt verlassen hatte und nun von Yaryk aufgehalten wurde als sie sich weiter entfernen wollte. Er tat es mit Worten. Sedal wusste genau, dass niemand es wagen würde Aurora zu berühren, dafür hatte Arsen gesorgt und wieder überkam Sedal die Frage welche ihn so viele Nächte wach gehalten hatte, wie weit war Arsen gegangen um Aurora bei sich zu behalten? Er wusste um Arsens besessenheit, er hatte immer versucht Aurora vor ihm zu schützen doch dies hatte Arsen nicht gewollt und hatte ihn schließlich aus dem Weg geräumt. Aber er war wieder da, bereit Aurora vor den Fängen ihres Bruders zu schützen, denn er war wohl auch der einzige der dies tatsächlich konnte, Familie war heilig und musste beschützt werden und genau deshalb würde Arsen niemals so mit ihm um gehen wie mit anderen Männern in Auroras Nähe, er würde ihm Nachts drohen wenn Aurora es nicht mitbekam aber ansonsten konnte Arsen nichts gegen ihn Unternehmen. Zumal es Aurora das Herz brechen würde sollte ihm ernsthaft etwas zustoßen. So war sie eben seine kleine Cousine, eine Cousine welche für ihn mehr eine kleine Schwester war welche er schützten würde ohne sie dabei einzusperren. Sie war eine viel zu gute Seele, niemals würde sie selber auf die Idee kommen, dass Arsen nicht der war für den sie ihn hielt. Sedal steuerte gerade auf Aurora zu als sein Blick in eines der Zelte fiel und ihn inne halten ließ. Verwirrt zog er die Brauen zusammen und trat näher an den Eingang heran um seine Vermutung zu bestätigen als eine sanfte Stimme von den Wänden hallte und sich die junge Schönheit in seine Arme warf.
Freudig umarmte Aurora ihren Cousin, drei Jahre war er fort gewesen, sie hatte ihn schrecklich vermisst und ihn nun wieder zu sehen ließ glückgefühle frei. Glücklich schlang sie ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich vertrauensvoll an ihn. Starke arme umschlossen sie und drückten sie weiter an den großen Körper vor ihr.
Sedals gedämmte Aufmerksamkeit lag auf  Aurora, mit sanften Blick sah er auf die junge Frau herab welche ihre wange an seine Brust drückte und er war froh zu sehen, dass es ihr gut ging. Als er sie das letzte mal sah war sie grade mal 15, bald würde sie 18 werden, seine süße kleine Cousine. Mit staunen stellte er fest, dass sie während seiner Abwesenheit nur noch schöner geworden war. Schöner und Erwachsener. Sie besaß nun alles was einen Mann reizte, doch nicht ihn, er sah in ihr nur seine bezaubernde keine Cousine. Doch er wusste natürlich auch um ihre Neugier, sie wird wissen wollen wo er war und auch wo er gerade hin wollte, er musste verhindern, dass sie selber nachsah also führte er sie zurück in Arsens Zelt und tischte ihr eine Geschichte auf welche gelogener nicht sein könnte.

The curse of beautyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt