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Weiterhin fasziniert blickte Killian auf die junge Frau hinab, es war sogar ein wenig amüsant zu beobachten wie sie krampfhaft überlegte was sie nun tun sollte.

,, ihr seid noch viel schöner als ich euch in Erinnerung habe, Aurora." Raunte er ihr zu und beobachtete wie ihr Blick sich wieder an seine Augen heftete während ihre sich weiteten.

,, woher-" leicht zittrig aber nicht minder lieblich erklang ihre Stimme leise, hier im schummrigen Schein einer Lampe welche vor dem Zelt leuchtete sah sie aus wie eine kleine Elfe, ein mystisches Wesen welches verschreckt halb im Dunkeln saß und mit einem von Unschuld geprägten Blick zu ihm aufsah.

,, ich glaube Yark hieß der Kerl, er sagte ich hätte dich gesehen und dürfte nun nicht mehr fort." Flüsterte er ihr eine Antwort.

,, Yaryk" oder hakt Yaryk, einen klaren Gedanken konnte Killian sowieso nicht fassen.

,, ich bin Killian" stellte er sich ihr vor was ihr ein leichtes Lächeln entlockte.

,, freut mich" wieder begannen die Räder in ihrem Kopf sich zu drehen ehe sie hoffnungsvoll zu ihm aufsah.

,, wie ist es dort draußen?" Irritiert sah er sie an. Warum fragte sie das?

,, was genau willst du denn wissen?" Fragte er deshalb um sein missverstehen nicht allzu deutlich zu machen.

,, na alles! Wie sieht es dort aus wo du herkommst? Wie sind die Menschen? Wie ist es den ganzen Tag die Sonne zu spüren und wie fühlt es sich an wenn ein warmer Sommerregen deine Haut trifft?  Ich möchte wissen wie Blumen riechen und wie der Gesang von Vögel klingt.
In meinen Büchern ist alles so wunderschön beschrieben, dich wie ist die Realität? Wie viele Farben kannst du erkennen wenn du morgends aus dem Haus gehst und wie oft lernst du neue Leute kennen?" Sehnsucht stieg in ihr auf, ihr Leben lang sehnte sie sich danach all das selber einmal zu erleben. Morgends das Haus zu verlassen und vom Gesang der Vögel begleitet werden, die kribbelnden strahlen der Sonne auf ihrer Haut zu spüren, den Duft von Blumen nassem Gras in der Nase zu haben und sich an einem warmen sommerschauer zu erfreuen und wie die helden in ihrem Büchern im Regen zu tanzen während die kleinen Perlen über ihre Haut rannen. Oder schnee, die Welt bedacht mit einem weißen Teppich welcher im Sonnenlicht begann zu funkeln. Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie dies vielleicht niemals erleben würde und so wollte sie wenigstens die Chance nutzten einen Bericht aus erster Hand zu erhalten.

Killian hatte sie aufmerksam gemustert, hatte über ihre Fragen nachgedacht und nun wo er die Trauer gemischt mit Hoffnung und Sehnsucht in ihren Augen erkannte, beschlich ihn eine leise vorahnung von welcher er hoffte, er läge falsch.

,, Aurora, hast du diesen Berg jemals verlassen? Hast du auch nur eines dieser Dinge jemals mit eigenen Augen gesehen?" Aufmerksam musterte er ihre Reaktion. Binnen Sekunden begannen ihre Augen verräterisch zu glitzern.

,, Du warst noch nie draußen?" Hackte er nochmal nach als ihr auch schon die erste Träne über die wange kullerte. Nun verstand er es. Sie hatte davon gelesen, von der Schönheit welche an einigen Stellen der Welt noch existierte und hatte sich dies immer vorgestellt, doch niemals hatte sie diese Erfahrung selbst machen können, die Sehnsucht in ihren Augen machte ihm deutlich wie sehr sie sich danach verzehrte antworten zu bekommen um wenigstens etwas von der Welt da draußen zu erfahren und nun war er ihre einziege Chance jemals zu erfahren ob ihre Vorstellungen vielleicht einfach nur das waren, Vorstellungen einer unwissenden. Schmerzlich wurde ihn bewusst, was dieses Mädchen alles verpasst hatte und das alles nur aufgrund er Gier seiner Vorfahren.

Zögerlich bat er Aurora darum ihm etwas von dem Wasser und dem Brot zu reichen welches sie ihm bereitwillig einflöste und ihn stückchenweise zu füttern. Ihre Augen funkelten wissbegierig auf, doch sie wartete geduldig bis er genug gegessen und getrunken hatte. Anschließend lehnte sie sich mit dem Rücken an eine große Truhe zog die Beine an und sah ihn erwartungsvoll an während sie darauf wartete, dass er begann zu erzählen und das würde er auch. Er würde es ihr erzählen, jedoch würde er ihr die Schönheit der Welt näherbringen, die Grausamkeit kannte sie schließlich bereits durch das Schicksal ihrer Vorfahren, er wollte nicht dass ihr Augen das glückliche strahlen verlohren und sich mit Angst füllten, also überdachte er nochmal genau was er ihr erzählen würde und auch Wie er es ihr am besten vermitteln konnte.

The curse of beautyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt