Es war inzwischen 23 Uhr und Rey lag wach in ihrem Bett.
Sie hatte Ben seit dem Vorfall heute morgen nicht mehr gesehen.
Sie war überrascht, aber auch wütend. Hatte er wirklich gedacht, sie würde ihn einfach zurücklassen, wenn sie das Bild bekommt? Hatte er wirklich erwartet, dass sie es zulassen würde, dass man ihm weiter folterte?
Sie hätte ihn niemals dort zurückgelassen. Es wäre egal welche Person auf dem Bild gewesen wäre, sie wäre gekommen und hätte versucht, ihr zu helfen.
Doch Ben schien diese Hilfe keineswegs zu gefallen, geschweige denn, dass er sie annehmen würde. Er hatte sie abgewiesen.
Ein Geräusch hinter der Tür riss Rey aus ihren Gedanken. Leise stieg sie barfuß und ihm Schlafanzug aus ihrem Bett zur Tür.
Sie öffnete diese leise und ging durch das große Wohnzimmer, welches leer und dunkel war, in die Küche, die ebenfalls dunkel war.
Rey wollte das Licht anmachen, stoppte jedoch, als sie sah, dass Ben am Tresen stand. Er war oberkörperfrei und sah definitiv noch besser aus als in Reys Vorstellung.
Er hatte ein Tuch in der Hand, das er leicht auf seine Wunden drückte, und dabei leicht das Gesicht verzog. Vor ihm stand Desinfektionsmittel und eine kleine Tube.
Rey wollte irgendwas sagen, damit er sie bemerkte, doch sie starrte ihn einfach nur an und beobachtete das fanszinierende Spiel seiner Muskeln.
"Hör auf zu starren. Das ist gruselig" meinte Ben plötzlich und holte Rey aus ihrer Starre.
"Ich habe nicht gestarrt-" "Doch, hast du" unterbrach er sie und verkneifte sich ein Schmunzeln. Er drehte sich zu ihr um und betrachtete sie kurz. Sie hatte eine Jogginghose und ein Schlaf-Top an.
"OK. Vielleicht. Aber nur kurz" rechtfertigte sie sich, während sie auf ihn zu ging. Wenige Schritte vor ihm blieb sie stehen und betrachte seine Wunden genau.
Sie sahen wirklich schlimm aus, obwohl die anscheinend von einem Arzt untersucht worden sind. Die lange Wunde wurde genäht, doch trotzdem konnte man noch sehen, wie tief sie war. Auch der Schnitt im Bauch wurde genäht.
Rey nahm Ben vorsichtig das Tuch aus der Hand. Er ließ es zu, musterte sie jedoch argwöhnisch.
"Lass mich das machen, schließlich ist es meine Schuld" flüsterte sie schon fast und sah kurz zu ihm auf in seine braunen Augen, die in der Dunkelheit fast schon als Lichtquelle fungieren könnten.
Rey bekannt vorsichtig mit dem Tuch auf seine Wunden zu tupfen.
"Es ist nicht deine Schuld. Ich bin hier selbst drin gelandet und ich wusste, was mich erwartet" sagte er nach kurzer Stille. Sie sah wieder hoch in seine Augen.
Da war er wieder. Ben Solo.
Er betrachtete sie mitfühlend und fast schon aufmunternd. Das war der Mann, bei dem sie jedesmal diese Gefühl überkam, genauso wie dieses Mal."Warum bist du noch hier? Warum lässt du dir das gefallen? Du hast ein Zuhause, du hast eine Familie. Sie vermissen dich" flüsterte sie im sanft entgegen und sah ihn bittend an.
Er wunderte sich. Warum behauptete sie, dass seine Mutter ihn zurück haben wollte? Er hatte ihn getötet, als ob sie ihm das jemals verzeihen könnte. Oder Chewie, als ob er dem Mörder seines besten Freundes noch in die Augen sehen könnte.
"Du weißt es nicht oder? Sie haben es dir nicht erzählt." stellte er fest. Ihr Blick änderte sich in verwundert und sie entfernte sich einige Zentimeter von ihm.
"Natürlich haben sie es dir nicht erzählt." er machte eine kurze Pause und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, bevor er weiter sprach, "Sie wollen mich nicht wieder haben. Nicht nachdem was ich getan habe."
Rey musterte ihn besorgt und ging wieder einen Schritt auf ihn zu.
Was konnte er nur gemacht haben, dass er so von sich dachte? Ben war kein schlechter Mensch, dass wusste Rey, doch was konnte so schlimm sein, dass Leia in abstieß?
Sie erinnerte sich an den Blick, als sie von ihrem Sohn erzählt hatte. Da war kein Hass, keine Wut und nichts was darauf deuten konnte, dass sie ihn verabscheute, im Gegenteil, ihr Blick war damals besorgt und traurig, sogar sehnsüchtig. Rey hatte da noch nicht verstanden Warum, doch nun war ihr einiges klarer.
"Egal was du getan hast, ich kenne den Blick eines besorgten Menschens und als mir deine Mutter von dir erzählt hat, hatte sie genau diesen Blick" erklärte Rey mit fester Stimme und blickte in die braunen Augen, die denen von Leia stark ähnelten.
"Und woher kennst du diesen Blick?" fragte er, genau wissend, dass sie nie eine richtige Familie hatte, die sich im sie gesorgt hat.
"Ich hab ihn selbst. Ich mach mir selbst immer Sorgen um jeden und alles" antwortete sie, woraufhin Ben eine Augenbraue hochzog und sie argwöhnisch musterte.
"Also darf ich mich als ein weiteres deiner Opfer betrachten?!"
Rey nickte und schmunzelte leicht.
"Du bist aber ein besonderes Sorgenkind" fing sie nun an leicht zu lachen und tippte wieder mit dem Tuch auf seine Wunden.
"Du bist ein echter Kampfzwerg" murmelte er leise in der Hoffnung Rey hätte ihn nicht gehört, doch das hatte sie. Sie blickte wieder hoch zu ihm und sah ihn empört an.
"Ich bin doch kein Kampfzwerg"
"Also eigentlich passt das ziemlich gut zu dir. Du bist ein Zwerg und dazu noch ziemlich bockig und dickköpfig. Von daher bist du ein Kampfzwerg" erklärte er und blickte sie warm an.
"Du bist einfach nur enorm groß, ich habe eine normale Größe-" "Jap, für einen Zwerg" unterbrach er sie und öffnete die Tube, um seine Brandwunden mit der Salbe einzucremen.
Rey schnaubte nur beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. Als sie ihn so beobachtete, merkte sie, dass eine wirklich starke Anziehung von ihm ausging. Sie wiederstandt dem Drang ihn einfach mal in die Arme zunehmen, den das war es eigentlich, was sie gerade am liebsten machen würde.
Dass sie sich eines Tages vernünftig und fast schon vertraut unterhalten würden, hätte sie vor einigen Stunden noch nicht gedacht. Auch das sie seine Anwesenheit Mal so genießen würde, hätte sie bei ihrer ersten Begegnung niemals erträumen können.
Doch der Moment mit ihm war es definitiv wert, die Hoffnung nicht zu verlieren.
Sie wachte erst wieder aus ihren Gedanken auf, als Ben die Tube schloss, beide Sachen in eine Hand nahm und sich von ihr entfernte.
"Gute Nacht, Kampfzwerg" meinte er noch, bevor er die Küche verließ.
Sie warf ihm noch einen dein-Ernst-Blick zu, denn er nur noch kurz sah und dann auch schon weg war.
Seufzend machte sich auch Rey auf den Weg, in ihr inzwischen kalt gewordenes Bett.
Lange dauerte es nicht, bis sie mit seinen Worten im Ohr in einen ruhigen und tiefen Schlaf viel.
Gute Nacht, Kampfzwerg...
Ich liebe diesen Namen
( ◜‿◝ )♡
OK demnächst gibt es eine Lesenacht mit drei neuen Kapitel, also am Sontag
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Reylo | Take me Home
FanfictionHier ist meine Version von Star Wars, wenn es auf der Erde spielen würde. Ich habe versucht den Zeitstrahl und ein paar Geschehnisse aus den Filmen mit einzubauen, allerdings war das nicht immer möglich. Natürlich habe ich auch ein paar eigene Sache...