34. "Es tut mir leid"

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Ben saß gerade im Wartezimmer im Krankenhaus. Er wusste nicht ob Rey überleben würde. Sie war gerade im OP, damit die Ärzte die Kugel entfernen und die Wunden versorgen können.

Nachdem sie in den OP gebracht wurde, hatte er an der Rezeption die Nummer seiner Mutter angegeben, damit sie kommen konnte.

Es ist ihm zwar schwergefallen, da er wirklich Angst vor der Begegnung hatte, doch andererseits hatte er sie so lange nicht mehr gesehen und vermisste sie.
Das Rey nicht bei ihm war, machte ihm noch mehr an Angst und dass sie möglicherweise sterben könnte, brachte ihn selbst fast um.

Er hätte besser auf sie aufpassen müssen, dann wäre sie nie entführt worden, hätte nicht die Wunden und wäre auch nicht angeschossen worden.

Er stützte seinen Kopf aus seine Hände und vergrub sie in seinen Haaren.

Wie gerne würde er mit Rey tauschen, dass er da lag und nicht sie. Er hatte es zumindest verdient, sie nicht. Sie war wie ein Engel, der ihn aus seiner schlimmsten Zeit gerettet hatte. Wäre sie nicht gewesen, hätte er nun weiter gemordet. Sie war das Mädchen, dass ein Monster gebändigt hatte.

Doch der Kampfzwerg war verletzt und würde vielleicht nie wieder aufwachen. Er musste nun ihren Part übernehmen und die Hoffnung behalten.

"Ben?" Riss ihn eine ihm allzu bekannte Stimme aus seinen Gedanken. Es war die Stimme die ihm früher Geschichten zum einschlafen vorgelesen hatte, die ihn immer beruhigt hatte, wenn er sich verletzt hatte. Es war die Stimme, die er seit Jahren nicht mehr gehört hatte, die Stimme seiner Mutter.

Er stand leicht benommen auf und sah ihr ins Gesicht. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, doch sahen ihn trotzdem voller Hoffnung und Liebe an. Er sah in das Abbild seiner eigenen Augen, in ein warmes Honigbraun.

Ben wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte seine Mutter in die Arme nehmen, doch hatte Angst dass sie ihn abstoßen konnte. Verständlich wäre es.

Doch Leia breitete nur ihre Arme aus und ging mit schnellen Schritten auf ihren Sohn zu. Sie schloss ihn zögerlich in eine liebevolle Umarmung, die er sofort erwiederte.

Sie hatte ihren Sohn vermisst. Egal was er getan hatte, er war und blieb für immer ihr Sohn, den sie immer über alles lieben würde. Sie konnte nicht anders. Er war das Kind, dass sie so oft alleine gelassen hatte und dem sie nie die Liebe gegeben hatte, die er verdiente. Er hatte so viel mit Han gemeinsam, alleine sein Gesicht sah aus wie das von seines Vaters in jung.

"Es tut mir leid" hörte sie seine Stimme an ihrem Ohr und ein liebevolles Lächeln bildete sich auf ihren Lippen.

Sie wusste es, seit dem Moment in dem sie ihn dort sitzen sah. Sie war sich in dem Moment nicht ganz sicher ob er es wirklich war, doch als er ihr ins Gesicht sah, erkannte sie ihn sofort. Sein leidender Blick hatte ihr alles gesagt, was sie wissen musste.

Und nun hatte sie ihren Sohn wieder. Und diesmal würde sie ihn nie wieder loslassen, sie würde ihn nie wieder wegschicken und ihm die liebe geben, die er brauchte, auch wenn den Part vielleicht jemand anderes übernehmen würde.

"Ich weiß mein Sohn. Ich weiß" antwortete sie ihm und er vergrub seinen Kopf noch weiter in ihren Haaren.

Sein Vater hatte Recht behalten, sie hasste ihn nicht. Und das war das wichtigste.

Nach einer Weile lösten sich die beiden voneinander und ein anderer Bekannter trat in sein Sichtfeld. Chewie stand dort mit ausgebreiteten Armen und erwartete Ben mit einem leichten Lächeln. Ben ging einen Schritt auf den inzwischen auch schon gealterten Mann und nahm ihn ebenfalls fest in die Arme.

"Wir haben dich vermisst" nuschelte Chewie zufrieden endlich den Mann in die Arme schließen zu können, denn er aufwachsen gesehen hat.

Chewie war wie ein Onkel für Ben gewesen. Die coolen Sachen hat er immer mit ihm und seinem Vater gemacht, weil seine Mutter viel zu viel Angst hatte. Chewie musste Han meistens auch noch überreden, weil dieser wie immer ein ganz mieses Gefühl hatte, aber als Chewie jedesmal sagte, dass er mitkommen konnte um aufzupassen, war er einverstanden.

Auch diese Umarmung ging zuende und Ben löste sich leicht lächelnd von Chewie.

"Finn müsste auch gleich kommen. Er hat uns nur vor dem Krankenhaus rausgeschmissen, er musste noch einen Parkplatz suchen" erklärte Leia und setzte sich auf einen der Stühle.

Ben sah sie verwirrt an, doch gerade als er fragen wollte, wer Finn denn sei, kam ein braungebrannten Mann ins Wartezimmer gestürmt.

"Ahh. Das ist Finn" erklärte Leia und stellte sich wieder neben ihren Sohn, der den Mann vor ihm musterte, "und das ist mein Sohn. Ben." Stellte sie die beiden vor, die sich daraufhin die Hand haben und sich setzten.

Irgendwoher kannte Ben den Mann, doch er wusste nicht genau woher. Doch nach längerer Zeit genaueren musterns, indentifizierte er den Mann vor ihm, als den Spion, der mit Rey geflohen ist. Und schon war er ihm unsympathisch.

Plötzlich kam ein Arzt ins Wartezimmer und Lale vier sprangen gleichzeitig von ihren Stühlen. Der Arzt kam auf sie zu und suchte kurz in seinen Unterlagen.

"Was ist mit Rey? Geht es ihr gut?" fragte Finn wie aus der Pistole beschossen und erntete einen genervten Blick von Ben.

Wenn es ihr gut ginge, wäre sie wohl nicht in Krankenhaus, Intelligenz-Bestie, beschimpfte er ihn in Gedanken, ließ sich von außen aber nichts anmerken.

"Also. Ja, wir konnten die Kugel erfolgreich entfernen und haben ihre Wunden genäht und versorgt. Sie müsste damnächst aufwachen" erklärte der Arzt und alle atmeten beruhigt aus. Auch Ben viel wohlmöglich der größte Stein vom Herzen, den er jemals mit sich tragen musste.

"Kann ich zu ihr. Ich bin ihr Freund" fragte Finn direkt danach und ging Ben damit extremst auf die Nerven.

Alleine der Satz 'ich bin ihr Freund' brachte ihn schon auf die Palme und er könnte diesen Typen gerade erwürgen.

"Aber natürlich. Ich bringe sie zu ihr. Es ist gut wenn sie ein bekanntes Gesicht sieht wenn sie aufwacht" meinte der Arzt und lächelte Finn leicht an.

Die anderen drei setzten sich wieder hin und Ben starrte Finn giftig hinterher. Das Zimmer war nicht weit entfernt und er konnte einige Meter weiter sehen, wie sie eine Tür öffneten und reingingen.

"Beruhigt sich. Sie ist nicht mit ihm zusammen, sie sind nur gute Freunde" flüsterte Chewie ihm zu und sah ihn grinsend an.

"Weiß er das auch?" fragte Ben rethorisch und verschränkte seine Arme vor der Brust. Chewie lachte leise und beugte sich dann wieder zu ihm rüber.

"Vielleicht nicht, aber ich habe dich noch nie eifersüchtig gesehen. Wie kommt's?" meinte er ginsend und musterte den jungen Mann neben ihm.

"Ich mag ihn einfach nicht" wehrte Ben ab starrte trotzdem immernoch auf die Tür. Chewie musterte ihn nur wissend und klopfte ihm auf die Schulter.

"Liegt es daran weil er Uhr nahe steht oder an seinem Charakter?" fragte er weiter aus, kannte die Antwort auf seine Frage allerdings schon.

"Beides." grummelte Ben und beschloss sich zu beruhigen.

Es würde schon nichts passieren, Rey war nicht so eine. Und sollte Finn es wagen ihr zunähen zukommen oder sie auch nur falsch anzusehen, konnte er sich auf was gefasst machen.

(~ ̄³ ̄)~
Doch nicht Ende.
Sie ist noch nicht Tod.

Reylo | Take me HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt