10. "Er hatte es nicht nötig"

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Ren führte sie zu der Arena in der Revan schon wartete. Auf der Tribüne angekommen, beobachtete Revan gerade einen kleinen Jungen, der mit seinem Trainer trainierte.

Revan drehte sich zu seinem Meister um und entdeckte die Frau hinter ihm. Er musterte sie interessiert,anders als bei den anderen war keine Abscheu zu erkennen. Viel mehr hatte er Respekt vor der Frau, die seinen Meister dazu gebracht hatte, dem obersten Anführer zu wiedersprechen.

"Das ist Revan. Mein Schüler" stellte Kylo Rey den Unbekannten vor. Rey ignorierte den Mann neben ihr und betrachtete Revan. Da er ihr nicht wie die anderen, keinen Respekt zeigte, war ihr Blick auch nicht so hasserfüllt. Mögen tat sie ihn trotzdem nicht. Er war wahrscheinlich genauso wie Kylo selbst. Eine Bestie. Ein Mörder.

"Freut mich auch Mal die Frau kennenzulernen, die schon zu einer Art Legende geworden ist" antwortete er freundlich mit einem leicht amüsierten Gesichtsausdruck. Rey war verwirrt.

Sie sah fragend zu Ren, doch der ignorierte ihren Blick und stellte sich an das Geländer. Er beobachtete die beiden Kämpfenden, während Revan sich neben Rey stellte und seinem Meister beobachtete.

"Was hat er getan, dass du so schlecht gelaunt bist?" flüsterte er so leise, dass nur Rey ihn hören konnte. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihm verständnislos an.

"Er hat mich entführt" fauchte sie zurück, aber ebenfalls nur so laut, dass es nur Revan hören konnte. Er zog seine Augenbrauen hoch. Er nahm sie am Oberarm und zog sie auf eine Bank etwas weiter entfernt. Beide setzten sich und Revan verschränkte seine Arme vor der Brust.

"Damit solltest du dich schon längst abgefunden haben, außerdem bist ja auch keine richtige Gefangene" erklärte er und zuckte mit den Schultern. Reys Unverständnis wuchs mit jeder Sekunde, der dieser Typ sprach. Sie wurde entführt und das einzige was ihn stört war, dass sie sich nicht damit einfach abfindet. Soetwas passiert nicht jedem und auch nicht jeden Tag, aber wahrscheinlich war das hier normal.

"Also sagst du mir was passiert ist. Er hat gesagt, du seist ziemlich bockig. Hast du gegen seine Regeln verstoßen?" fragte der Braunhaarige weiter. Er musterte die Frau neben ihm genauer. Sie starrte nur auf den Boden und grummelte leicht. So langsam verstand er warum Ren sie nicht getötet hatten. Sie war amüsant. Ihre Reaktionen und Aktionen. Niemals würde sich jemand den Regeln des Meisters der Ritter von Ren wiedersetzen und diese Frau war noch nicht einmal ein Tag bei ihm und schon zerstörte sie die Ordnung.

"Ich habe geredet, obwohl er gesagt hat, dass ich es nicht tun soll." antwortete sie, "Ich kann noch nicht einmal verstehen warum. Nur weil so ein Hux, oder so-" "Hux?" fragte Revan schockierte. Rey nickte kurz. Sie verstand nichts mehr. Warum reagierte Revan so auf den Namen. Der Mann ist zwar unfreundlich gewesen, aber das Revan so darauf reagiert, hätte sie nicht erwartet.

"Hux ist Rens größter Konkurrent. Die beiden hassen sich. Es ist ein Wunder, dass du noch am Leben bist. Sowieso versteh ich ihn in dem Punkt nicht" murmelte er den letzten Satz mehr zu sich selbst als zu Rey. Er beobachtete die Statur seines Meisters die einige Meter vor ihm stand, "Was hat er denn sonst gemacht?"

"Er hat meinen Kopf gegen die Wand geknallt" antwortete Rey kurz und rieb sich die Stelle am Hinterkopf. Die Erinnerungen an den Moment machten ihr mehr Angst, als sie gedacht hatte. Allein mit welcher Geschwindigkeit er sie gegen die Wand geschlagen hat. Und wie unberechenbar er war. Er sah so erschöpft aus, sie wollte ihm helfen und dann kam das. Der Hass ihn seinen Augen mit denen er ihr entgegen geblickt hatte, war so stark.

"Du siehst aber noch erstaunlich gut dafür aus. Er hat schon Leute auf diese Weise getötet" erzählte Revan und seine Worte klangen so unwichtig, als wäre es nur Nebensache für ihn. Wo war sie hier eigentlich gelandet?! Für diese Leute war es normal Menschen einfach so umzubringen.

"Das macht es nicht besser" murmelte sie und musste eine Träne unterdrücken. Sie war schon immer nah am Wasser gebaut, doch die Tatsache, dass sie die Gefangene eines Monsters war, erdrückte sie wie ein Fels eine Maus.

"Nimm es ihm nicht allzu über. Es hat einen Grund warum du hier noch lebend sitzt" meinte er und sah sie mitfühlend an.

"Und der wäre?" fragte sie verzweifelt. Sie glaubte nicht, dass es einen bestimmten Grund gab. Sie könnte jetzt Zuhause mit Rose sitzen und mit ihr über unwichtige Dinge reden. Ihr Leben wäre wieder ganz normal, wie sehr sie sich das wünschte.

"Weißt du, Kylo hatte den Befehl dich zu töten. Doch anstatt, dass er ihn einfach befolgt, legt er sich mit dem obersten Anführer an und rettet dir damit das Leben. Ich weiß nicht, warum er es getan hat, aber wenn er dir einmal das Leben rettet, wird es jedesmal tun. Warum er es getan hat, weiß nur er, aber ich versichere dir, dass du hier an seiner Seite am sichersten bist. Glaube mir, wenn ich sage, dass er es nicht nötig hatte, doch er hat es getan" Revan schnalzte einmal mit der Zunge und ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Rey hoffte von tiefstem Herzen, dass er Recht hatte. Doch Zweifel plagten sie. Welchen Grund hatte er ausgerechnet sie zu retten? Und warum war er trotzdem so kalt zu ihr?

Doch die größte Frage es war immer noch, Warum war er hier? Wenn er so war wie Revan ihn gerade beschrieben hat, was hat ihn dazu getrieben hier zu bleiben?

"Warum ist er hier?" fragte Rey besorgter als zuvor. Vielleicht war er wirklich irgendwo noch Ben. Vielleicht war das ihre Chance ihn zurück zu seiner Familie zubringen und ihn von diesen Grausamkeiten zu stoppen.

"Sagen wir es so: jeder von uns hat seine Narben und seine ist eben besonders" antwortete er und spielten mit seinen Händen. Er würde ihr nicht sagen was passiert ist. Das müsste Kylo schon selbst tun. Es war nicht seine Aufgabe und er würde sich auch nicht in seine persönlichen Dinge Einmischen. Doch er wusste, dass diese Frau besonders sein musste. Anders als anderen.

"Du bleibst bei ihr. Ihr geht nicht Weg" riss Kylo die beiden plötzlich aus ihren Gedanken und ging eine Treppe runter die in die Arena führte. Sofort sprang Rey auf und lief zum Geländer im zusehen was Kylo vor hatte. Unten erkannte sie nur einen kleinen Jungen, der vielleicht sechs war und vollkommen erschöpft auf dem Boden kniete. Vor ihm stand ein Mann, der den Jungen immer wieder anschrie und mit den Stab schlug.

Der Kleine weinte bitterlich und hielt sich den Arm. In der anderen Hand hielt er auch einen Stab, doch seine Kraft reichte kaum noch aus. So sah das 'Training' also aus...

Die letzten beiden Sätze haben sich gereimt. Ok waren auch dieselben Worte
(ツ)

Reylo | Take me HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt