33. Wunde

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Langsam schlug Rey ihre Augen auf.
Verwirrt versuchte sie sich aufzurichten, doch an ihren Handgelenken und Fußgelenken waren Fesseln gelegt, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Sie saß auf einen kühlen harten Boden.

"Ahh, da ist wohl jemand aufgewacht" zog eine alte raue Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sich. Ein Mann vielleicht sechzig oder älter stand vor ihr und hatte als wache zwei weitere Männer bei sich.

Der alte musterte sie argwöhnisch, ließ es sich jedoch nicht weiter anmerken. Er hattest eine Hände hinterm Rücken verschränkt und stand da wie ein Soldat. Gerade und diszipliniert.

Rey beobachtete ihn, doch es ging nicht wirklich da ihr Bild noch ziemlich verschwommen und unscharf war. Es war anscheinend nicht nur Betäubungsmittel gewesen, das sie bekommen hatte.

"Was wollen Sie von mir?" brachte sie geschwächt heraus. Sie konnte kaum ihre Lippen bewegen, sie fühlte sich so taub, als könnte sie nichts mehr wirklich.

"Nun ja, eigentlich wollen wir nichts von dir, sondern vom obersten Anführer. Und da er anscheinend ein Auge auf dich hat, können wir ihn am besten unter Kontrolle bringen, indem wir ihm mit dir drohen" erklärte der alte Mann emotionslos.

Rey verstand das alles nicht. Wo war sie? Wer war der Mann vor ihr und wieso nochmal hielt er sie hier fest, wenn er was von Ben wollte? Sie war doch unwichtig.

Sie wollte es zumindest sein. Sie wollte unbedeutend sein, gerade jetzt im Moment. Sie wollte ein niemand sein, Zuhause bei Rose sitzen und mit ihr sonst was machen.

Die letzten Tage waren mit Abstand nicht die schönsten ihres Lebens, abgesehen von letzter Nacht. Das hörte sich zwar zweideutig an, aber mehr ist nicht passiert und würde es wahrscheinlich auch demnächst nicht, wenn sie hier fest saß. Nicht dass sie sich das wünschte, doch eigentlich wünschte sie es sich schon. Sie konnte sich eine Beziehung mit Ben Solo ziemlich gut vorstellen und wahrscheinlich dann auch eine Nacht.

Sie musste verrückt geworden sein, dass sie hier in einer Zelle saß und irgendwelche Fantasien produzierte. Vielleicht waren es auch die Drogen, doch das hätte sie wahrscheinlich auch ohne die gedacht.

"Wo bin ich? Wer sind sie?" fragte sie mehr im sich selbst abzulenken und Klarheit in ihrem Kopf zu schaffen.

Der Mann sah sie immernoch emotionslos an. Es scheint so als wäre er eine Maschine, die nicht darauf ausgelegt war Emotionen zu verkörpern, doch da konnte sie sich auch Irren.

"Ich bin Lonus Pryde, Anführer vom Bacta-Kartell und du sitzt in einer unserer Zellen" erklärte er, "Du wirst bei uns bleiben, wahrscheinlich für den Rest deines Lebens, was möglicherweise garnicht mehr so lang sein wird."

Das hörte sich nicht so toll an, fand Rey weshalb sie auch wieder an den Fesseln rüttelte, doch sie kaum bewegte. Was meinte er mit nicht mehr so lang? Wollte er sie töten?

Also nichts da, mit der tollen Zukunft. Sie würde ihre Freunde nie wieder sehen, sie würde nie wieder eine neue Person kennenlernen und sie würde nie eine Familie gründen. Und am schlimmsten; sie würde Ben nie wieder sehen. Sie würde es nicht schaffen ihn Nachhause zubringen, sie würde ihn alleine lassen.

"Sie denken vielleicht, dass ich ihm wichtig bin, doch ich bin es nicht. Ich bin unbedeutend, unwichtig, also lassen sie mich frei" Rey glaubte zwar selbst nicht wirklich an ihre Worte, zumindest hoffte sie, dass sie nicht stimmten, doch es war ein Versuch wert, hier rauszukommen.

Pryde, der eigentlich gerade gehen wollte, drehte ich zu ihr um und schaute sie eindringlich an. Sein Blick war todernst. Keine Wut, kein Hass, keine Freude, nichts war in seinen Augen zuerkennen.

Reylo | Take me HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt