22. Die oberste Regel gebrochen

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Sie hörte wie das Lichtschwert gezündet wurde und....

Nichts. Keinen Schmerz in ihrer Brust, stattdessen hörte sie ein dumpfes Geräusch und als sie ihre Augen öffnete, erkannte sie Snokes leblosen Körper neben Ben liegen.

Seine Augen starrten leblos ins Leere und in seinem Bauch war ein schwarzes verbranntes Loch.

Reys Atem beruhigte sich langsam, als sie in die braunen Augen sah, die ihr wohlmöglich gerade das Leben gerettet haben. Doch warum? Sie hatte doch die Entschlossenheit in ihnen gesehen, als Snoke ihm befahl sie zutöten.

Doch sie irrte sich. Ben wusste von Anfang an das er das nicht tun konnte. Nicht sie. Niemals. Snoke hatte mit einem Recht, sie war ein Anker für Ben Solo und Gift für Kylo Ren. Doch er ließ es zu. Er ließ zu, dass sie die Marionette, die Snoke erschaffen hatte, von ihren Fäden trennte und ihr leben einhauchte.

Es war nicht seine Absicht, doch wehren war sinnlos. Snoke hatte ihm zwar befohlen Rey zutöten, doch insgeheim hatte er ihn vor die Wahl gestellt; Snoke oder Rey.

Das Mädchen vor ihm erhob sich langsam wieder ohne den Augenkontakt zu unterbrechen. Sie versank in dem warmen honigbraun seiner Augen und wäre am liebsten für immer in diesem Moment stehen geblieben, doch die beiden wurden durch das donnernde Geräusch an der Tür unterbrochen.

Acht Männer kamen reingestürmt mit schwertartigen Waffen. Es war Snokes Leibgarde, die ihn ständig bewachte, doch niemals direkt bei ihm war.

Als die Männer die Leiche auf dem Boden entdeckten, zückten sie ihre Schwerter und machten sich für den Kampf bereit. Kylo Ren und Rey waren die Feinde.

Auch Ren drehte sich zu ihnen um und stellte sich bereit. Er schob Rey hinter sich, damit sie ihn Sicherheit war, soweit man davon sprechen konnte.

Rey wusste nicht was sie tun sollte, also hielt sie sich einfach an Bens stille Anweisungen, doch als die Männer auf sie zu stürmten und Ben attakierten, war es einfach nur noch Angst und Hilflosigkeit, die sie verspürte.

Sie sah zu wie Ben zwei Männer mit einem einfachen Hieb außer Gefecht setzte, doch die anderen griffen ihn immer wieder an und er hatte Mühe sich so schnell gehen sechs Gegner gleichzeitig zu wehren.

Nach einer kurzen Starre beschloss sie eine der Waffen, von den Männern am Boden zunehmen und Ben zuhelfen. Wohlmöglich einer der dümmsten Entscheidungen ihres Lebens und vielleicht würde sie es später noch bereuen, doch im Moment war es ihr egal.

Die Männer beachteten sie gar nicht, da sie bis jetzt nur im Hintergrund stand, doch als sie mit einem Hieb einen Mann zur Strecke brachte, der gerade Ben angreifen wollte, drehten sich zwei der Leibgarde zu ihr um und fingen an sie anzugreifen.

Ben war zu beschäftigt um es zu bemerken, weshalb sie einfach einige Schritte nach hinten taumelte und die Klinge abwehrend ihren Gegner entgegen streckte, um diese auf Abstand zuhalten.
Doch das interessierte die beiden nicht, denn sie kamen mit schnellen Schritten auf sie zu und der eine schlug das Schwert aus ihrer Haltung.

Sie schlug wild auf die beiden ein, in der Hoffnung einen zutreffen, sie hatte wirklich keine Erfahrung mit dem Schwert, doch es gelang ihr tatsächlich einen von beiden am Arm zutreffen. Sie schwang die Waffe nur nochmal so, das der Hals, des einen Mannes schwer verwundet wurde und er zu Boden ging.

Nun fehlte nur noch ein Mann, den sie hoffentlich auch noch irgendwie besiegte, denn sie merkte, wie die Kräfte in ihrem Arm anfingen zu schwinden. Das Schwert war wesentlich schwerer als am Anfang noch und die Hiebe ihres Gegners konnte sie auch nicht mehr lange abwehren.

Es entwickelte sich ein kurzer Kampf, der sich für Rey wie Stunden anfühlte, bei dem sie sich auch eine kleine Wunde am Arm zuzog. Als sie einen Schlag abwehrte, trat der Mann sie in den Bauch, sodass sie stöhnend zu Boden ging. Sofort stand sie wieder auf und rannte einige Schritte zurück, denn ihr Gegner war wieder dicht vor ihr.

Sie schlug auf den Mann ein, doch ohne Erfolg. Jegliche Kraft schien aus ihren Knochen und Muskeln gezogen zusein. Der Mann kam auf sie zu und hielt ihren Arm fest, sodass sie sich nicht mehr wehren konnte. Er hielt seine eigene Klinge an ihren Hals und nur noch ihr Arm, der seinen auf Abstand hielt, stoppte ihn davor sie zutöten.

Es scheint ausweglos, der Schmerz in ihren Gliedern, die Klinge nah an ihrem Hals und der Gegner, der scheinbar unendlich an Kraft besaß.

Doch da kam ihr eine Idee. Sie ließ ihre Waffe los, fing sie mit der anderen Hand auf, duckte sich vor dem Hieb ihres Gegners und stach zu. Als sie das Schwert wieder aus dem Körper zog, sank dieser leblos zu Boden.

Sofort sah sie sich nach Ben um, den sie einige Meter von ihr entfernt in einer ähnlichen Situation befand. Eine Leibgarde hielt ihm eine Klinge an den Hals und nur sein Arm bremste ihn davor ihn zutöten.

"Ben" schrie Rey und als sie seine Aufmerksamkeit hatte, warf sie ihm die Waffe zu, mit der sie nur wenige Sekunden davor, jemanden getötet hatte.

Ben fing sie auf und stach dem Mann in den Kopf, der daraufhin die Klinge fallen ließ und zu Boden sank.

Ben richtete sich auf und blickte sich im verwüsteten Saal um. Überall lagen tote Körper und als sein Blick bei Snoke ankam, blieb er an seiner Leiche hängen.

So viele Jahre hatte dieser Mann für ihn geopfert und dann kam irgendein Mädchen vorbei und er tötete seinen Meister. So könnte man es sehen. Doch Ben wusste, dass Snoke nicht so viel Zeit in ihn gesteckt hatte, um ihm zuhelfen, sondern um ihn zu benutzen. Und Ben wusste auch, dass Rey nicht 'irgendein' Mädchen war, sie war anders, besonders. Das hatte sie ihm gerade eben erneut bewiesen. Sie hatte ihm einfach geholfen, obwohl es durchaus hätte sein können, dass sie das nicht überlebt hätte und trotzdem nahm sie die Waffe und half ihm. Nicht nur das, sie hatte getötet, um ihm zuhelfen.

Sie hatte ihre oberste Regel für ihn gebrochen, genauso wie er seine für sie gebrochen hatte.

"Ben" riss ihn nun ihre sanfte Stimme aus seinem Gedanken. Er wandte sich ihr zu und sah in ihr sorgenvolles Gesicht.

"Rey" erklang jetzt genauso sanft seine Stimme und sie fragte sich ob es das erste Mal war, dass er sie beim Namen ansprach. Er ging einige Schritte auf sie zu und stoppte einen Meter vor ihr.

"Komm mit mir" sagte er plötzlich und hielt ihr seine Hand hin. Sie sah ihn verwirrt an. Sie war sich nicht sicher von welcher Seite er sprach.

"Komm mit mir und wir werden zusammen herrschen können. Wir könnten soviel erreichen. Wir könnten eine neue Ordnung aufbauen" versuchte er sie davon zu überzeugen, doch sie schüttelte nur mit Tränen in den Augen den Kopf.

"Bitte Ben. Tu das nicht. Bitte geh nicht diesen Weg" flehte sie ihn an und Tränen rannen ihr übers Gesicht. So sehr hatte sie gekämpft nur um jetzt einen hieb zubekommen, der viel schmerzvoller war, als jede Wunde, die sie sich im Kampf zu gezogen hatte.

"Nein, vergiss Leia, vergiss Skywalker, vergiss den Wiederstand, komm mit mir" sagte er in einem schon flehenden Ton, bevor er noch ein leises: "Bitte" anhängte. Sie wusste, dass er es ernst meinte, doch es war der falsche Weg.

Sie ging einige Schritte auf ihn zu, sodass nur noch knapp ein Schritt sie trennte. Vorsichtig hob sie ihre Hand und deutete an, seine Wange berühren zu wollen. Doch sie legte schnell zwei Finger auf seinen Hals und drückte zu. Sie musste nur wenige Sekunden warten, bis sie seine Halsschlagader los ließ und er auf den Boden sank.

Es sah fast so aus als würde er schlafen, doch das tat er nicht. Sie hatte diesen Trick Mal von einem Bekannten gelernt. Er würde nicht lange bewusstlos sein, doch es bleib ihr genug Zeit um zu gehen.

Mit einem leisen "Es tut mir leid" rannte sie los und ließ Ben am Boden liegend zurück....

( ͡°ᴥ ͡° )
Boah, die Kapitel werden immer länger.
Aber das wird sich wieder ändern.
Die nächsten sind wieder die normale Länge, aber das macht nicht so einen großen Unterschied :)

Ich bin allerdings nicht wirklich zufrieden mit dem Kapitel. Kann eben keine Kampfszenen schreiben乁( •_• )ㄏ

Reylo | Take me HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt