40. Die Anziehung zwischen ihnen

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Am nächsten Morgen saßen alle am Frühstückstisch. Während alle einigermaßen ausgeschlafen wirkten, zierten Ben und Reys Gesichter tiefe Augenringe und eine unnatürliche Blässe. Leia hatte schon gefragt ob sie krank geworden waren, doch beide wussten genau, woran es lag. Die Albträume hatten beide wachgehalten und ziemlich viel Kraft gekostet, auch Ben.

"Egal was passiert, du schläfst heute Nacht bei mir" flüsterte Ben in Reys Richtung sodass nur sie ihn hörte und sie nickte zustimmend.

Mit halbgeöffneten Augen beobachtete sie das Treiben am Tisch und Ben wie er sich en Brötchen mit Butter schmierte. Eigentlich etwas normales, doch was er daraufhin tat, erstaunte Rey. Er nahm sich die Streusel, die Leia mit auf den Tisch gestellt hatte und schüttete sich davon einige auf sein Brot.

Verwundert beobachtete Rey das Geschehen und sah etwas verstört als er schließlich tatsächlich in das Brot Biss. Sie konnte sich echt nicht vorstellen, dass das gut schmecken konnte, mit der Butter und den Streuseln.

Ben wandte nach einigen Bissen den Kopf zu ihr und bemerkte ihren erstaunten Blick.

"Was ist los?" fragte er und Rey bemerkte den besorgten Unterton in seiner Stimme. Sie fand es irgendwie süß, dass er sich immer Sorgen um sie machte, doch sie kannte es von sich selbst, dass es nichts besonderes war.

"Du hast da Streusel auf deinem Brot" meinte sie, als hätte er es nicht bemerkt, was ihn zum Schmunzeln brachte.

"Ich weiß. Noch nie gegessen?" fragte er und Rey schüttelte den Kopf.

"Willst du probieren?" fragte er weiter und Reys Blick fiel auf das Brot, welches sie argwöhnisch musterte. Sollte sie wirklich?! Schließlich nickte sie und nahm das Brot entgegen. Ohne groß darüber nachzudenken biss sie hinein und der süße Geschmack der Streusel verteilte sich auf ihrer Zunge.

Zuerst zeigte sich keine Regung in ihren Gesichtzügen, doch nach einiger Zeit fing sie an zu lächeln und biss ein weiteres Mal ab. Auch Ben schmunzelte leicht, als sie sich wieder ihrem Teller zuwandte, dennoch keine Anstalten machte, dass Brot zurück zugeben.

Ben beugte sich zu ihr vor und raunte dicht an ihrem Ohr: "Du schuldest mir ein Brot." Sein heißer Atem streifte ihren Nacken und sofort bildete sich eine Gänsehaut.

Rey drehte sich grinsend zu ihn um, inzwischen hatte sie das Brot schon verputzt und sah ihm tief in die honigbraunen Augen. Seine Nähe war ihr auch nicht entgangen, weshalb ihr Herz anfing wilde Hüpfer zumachen, doch sie beherrschte sich.

"Ein halbes."

...

Rey hatte sich gerade umgezogen und war auf dem Weg in die Küche. Sie musste noch ihre Wunde versorgen, bevor sie schlafen ging, außerdem war Ben auch noch nicht im Bett. Müde betrat sie also die Küche, holte ein Tuch raus und das Verbandszeug.

Sie schob das T-Shirt hoch, das ihren Rücken bedeckte und löste vorsichtig das Pflaster auf der Wunde. Es war nicht so einfach, da sie ihren Rücken nicht sehen konnte und raten musste wo sie hin tupfte. Es tat auch noch ziemlich weh, als das Desinfektionsmittel ihre Wunde berührte.

"Las mich das machen" nahm sie plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihr war und eine warme Hand nahm ihr das Tuch ab. Sie wusste, das es Ben war, seine Stimme war unverwechselbar.

Seine andere Hand hielt ihr T-Shirt hoch und die Wärme, die von der großen Hand ausging, war unbeschreiblich angenehm. Reys Herz bekann wieder wie wild zuschlagen und kleine Purzelbäume in ihrer Brust zumachen. Sie hatte Angst das Ben das an ihrem Rücken spüren konnte, doch er sagte nichts.

Stattdessen säuberte er die Wunde und klebte ein neues Pflaster drauf. Doch auch als Rey dachte, dass er sich nun von ihr entfernen würde, blieb seine Präsenz hinter ihrem Rücken und gerade als sie sich umdrehen wollte, spürte sie einen wärmen Körper dicht an ihrem. Ihr Atem beschleunigte sich und ihr Herz wollte sich nicht mehr einkriegen, doch von außen blieb sie vollkommen still.

Bens große Hände legten sich auf ihre Taille und drehten sie sanft zu sich um, sodass sie ihm direkt in die Augen sah. Das sonst Honigbraun war nun tief dunkel und eine Sehnsucht blitzte ihn seinen Augen auf, als sein Blick auf ihre Lippen fiel. Diese rosigen Lippen, die er am liebsten sofort in Besitz nehmen würde und für den Rest seiner Tage nicht mehr frei gäbe.

Reys Puls schoss in die Höhe als er seine Arme enger um sie schlang, um sie bloß bei sich zu behalten. Sein nackter Oberkörper war nun ganz dicht an ihrem und sie konnte die Wärme, die von ihm ausging deutlich warnehmen.

Auch in ihr stieg ein unermesslichen Verlangen. Das Verlangen ihre Lippen einfach auf seine zudrücken und ihre Hände in seinen Haaren zuvergraben, auch wenn das nicht unbedingt etwas mit der Anziehung zwischen ihnen zutun hatte, denn seine Haare fand sie von Anfang an toll.

Plötzlich näherte sich sein Gesicht ihrem und sein heißer Atem prallte gegen ihre Lippen, auf die sie nervös biss. Seine Hand löste sich von ihrer Taille und sein Daum legte sich auf ihre Unterlippe, um sie so davon abzuhalten drauf zubeißen.

Ohne wirklich darüber nachzudenken, überwandt Rey die letzten Zentimeter zwischen ihnen und legte ihre Lippen auf seine. Zuerst passierte gar nichts, doch nach einer kurzen Zeit spürte sie den Gegendruck, der von ihm ausging.

Erleichterung, Zufriedenheit, Glück so würden sie die Gefühle in sich beschreiben, doch vor allem war es Liebe. Wahre Liebe. Nicht wie in der Schule, wenn man für jemanden schwärmte, sondern wie als würde man diese Person für den Rest seines Lebens nicht mehr aus dem Kopf bekommen können. Als würde man alles mit ihr schaffen, als würde sie einen immer glücklich machen können, egal was passierte.

Rey legte ihre Arme um Bens Hals um ihn noch näher an sich drücken zukönnen, sie wollte, dass dieser Moment niemals endete. Doch da hatte sie die Rechnung ohne Rose gemacht.

"Rey?!" riss Rose Stimme die beiden aus ihrem Kuss und die beiden fuhren verschreckt auseinander.
Rey sah an Ben vorbei und erkannte die kleine Asiatin wie sie in der Tür zur Küche stand und die beiden wissend angrinste.

"Also ich wollte nur bescheid sagen das ich jetzt gehe, wir sehen uns ja morgen" meinte Rose und schenkte Rey einen Blick, der ihr sagte, dass sie morgen alles erzählen musste. Rey nickte und winkte ihrer Freundin kurz zu bevor, die sich umdrehte um zu verschwinden.

"Ach und Rey" Rose Kopf tauchte nocheinmal kurz im Türrahmen auf, "ich will's in neun Monaten nicht schreien hören." Kurz darauf hörte man wie die Haustür geöffnet und geschlossen wurde und Ben und Rey standen wieder alleine in der Küche.

"Was sollte denn in neun Monaten schreien?" fragte Ben ahnungslos, doch als er Reys Blick sah, wusste er worum es ging.

"Oh okey, ne also..., nein" erklärte er und kratzte sich am Hinterkopf. Das Gespräch was jetzt kommen sollte, könnte unangenehm werden und Reys rote Wangen verrieten ihm, dass sie die selbe Befürchtung hatte.

"Also...ähm.... War das einmalig?" fragte Rey mach einer kurzen Stille und sah Ben vorsichtig in die Augen. Er fing leicht an zulächeln und ging auf sie zu.

"Ich hoffe doch nicht" antwortete er mit einem hoffnungsvollen Grinsen auf den Lippen und Rey fing an zu lächeln.

"OK, dann lass uns ins Bett gehen" meinte sie nur und schnappte sich seine Hand um Ben hinter sich her in sein Zimmer zuziehen.

Dort schmiss sie sich ins Bett und deckte sich zu nur darauf wartend, dass Ben dazu kam, was er auch tat. Rey hatte sich schon längst in die Decke und das Kissen gekuschelt und der Anblick brachte ihn zum Schmunzeln. Es war der Hundeeffekt, der ihn da beeinflusste, denn hätte er sich nicht zusammen gerissen, wäre wohlmöglich ein 'Aww' über seine Lippen gekommen, bei ihrem Anblick. Ben nahm Rey in den Arm, bereit endlich in einen tiefen Schlaf gezogen zu werden, doch Rey unterbrach ihn noch einmal.

"Was sind wir jetzt eigentlich?" fragte sie leise, doch bewegte sich nicht.

"Zusammen?" fragte er zurück und endlich hob sie ihren Kopf um ihm in die Augen zusehen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen und sie nickte leicht mit ihrem Kopf, was Ben fast nicht erkannt hätte in der Dunkelheit. Auch er fing nun an zulächeln und drückte Rey einen letzten kuss auf die Stirn, bevor die beiden in einem ruhigen erholsamen Schlaf drifteten...

(´ε` )
Kiss kiss
erster kuss, ich hasse kussszenen schreiben aber ok

Reylo | Take me HomeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt