Ankunft in Los Angeles

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Mein Kleid und meine Schuhe kamen tatsächlich noch rechtzeitig an. Und so musste ich beides nur noch ordentlich in dem kleinen Koffer, den ich mir von Anna geborgt hatte, verstauen.
Pünktlich zur verabredeten Zeit verließ ich die Wohnung.
"Ich wünsche dir ganz viel Spaß.", verabschiedete Ben sich von mir und umarmte mich kurz. Nachdem ich mich auch von Anna verabschiedet hatte, machte ich mich auf den Weg.
Ich stieß die Eingangstür auf und schleppte den Koffer die paar Stufen runter.
Genau vor der Haustür hielt eine schwarze Limousine, welche uns zum Flughafen bringen sollte. Sebastian stand mit dem Rücken gegen die Beifahrertür gelehnt und kam auf mich zu, sobald er bemerkte, dass die Haustür aufging, um mir mit dem Gepäck zu helfen.
Ich überließ ihm den Koffer, den er im Kofferraum verfrachtete, mit einem kurzen Lächeln.
Mein Herz machte einen kleinen Sprung, als ich endlich im Auto saß. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass ich nach Los Angeles flog und dort auf ein Charity Event ging, als Begleitung eines Schauspielers.

Im Gegensatz zu Sebastian fand ich das alles ziemlich aufregend. Entweder zeigte er seine Aufregung nicht so offensichtlich oder das war schon etwas Alltag für ihn geworden.
Im Flugzeug legte sich meine Aufregung dann aber wieder etwas.
"Noch mal vielen Dank für die Einladung. Ich fühle mich geehrt.", meinte ich plötzlich wie aus dem Nichts.
Er hätte schließlich auch einen seiner Freunde fragen können, aber er hat mich mitgenommen.
"Dafür nicht. Ich freue mich, dass du mit kommst.", ein ehrliches Lächeln seinerseits.

Je näher sich der riesige Vogel dem Boden nährte, desto aufgeregter wurde ich wieder. Ich liebte es zu reisen und dieses Gefühl das erste Mal einen neuen Ort zu betreten.

Nachdem wir unser Gepäck zusammen gesammelt hatten, schlängelte wir uns durch die Menschenmassen nach draußen, wo einem gleich eine warme Brise entgegen wehte. Hier war es definitiv noch wärmer als auf der anderen Seite in New York.
Sebastian steuerte sogleich auf ein Taxi zu und nannte ihm die Adresse von dem Hotel.

Mit großen Lettern stand 'Blue Bird' vor dem Eingang. Mit großen Augen glitt mein Blick die Fassade rauf und runter. Man sah dem Hotel an, dass es etwas teuerer war.
Wir stiegen aus und betraten, mit unserem Gepäck im Schlepptau, das große Foyer. Überall standen gemütliche Sessel und Sofas, die kleine Sitzecken bildeten. Wenn man in das Hotel rein kam, konnte man gleich durch die große, gegenüberliegende Fensterfront auf die Terrasse mit Bar und Pool gucken. Vereinzelt lagen einige Menschen auf den Liegen am Pool und sonnten sich.
Ich konnte Sebastians Blick auf mir spüren, während ich mir alles genau ansah.
Dann plötzlich war er weg.
Verwirrt drehte ich mich um mich selbst und bemerkte ihn dann an der Rezeption. Also gesellte ich mich zu ihm und hörte der jungen Dame zu, die etwas über das Abendessen erzählte.
"Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt.", sie lächelte freundlich und reichte uns zwei Schlüssel.
"Danke.", also hatte er sich darum gekümmert, dass wir zwei Zimmer bekamen.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass so etwas wie Enttäuschung in mir auf stieg. Im echten Leben war es wohl nicht so wie in den Filmen, dass immer alle Zimmer belegt waren. Vermutlich war es sogar besser so, wenn jeder sein eigenes Bett hatte.
Ich merkte schon seit längerem, dass ich eine gewisse Zuneigung zu ihm entwickelte.

Unsere Zimmer lagen immerhin nebeneinander. Sebastian reichte mir eine Schlüsselkarte.
"Treffen wir uns in einer halben Stunde zum Abendessen?", ich nickte zustimmend und steckte die Karte in das dafür vorgesehene Schloss, woraufhin sich die Tür öffnete. Ich zerrte meinen Koffer ins Zimmer und ließ die Tür zufallen. Rechts neben der Tür ging es gleich ins Badezimmer.
Das Hotelzimmer ansich war nicht sehr groß. Ein gemütliches Bett, ein großer Kleiderschrank und ein kleiner Tisch mit zwei Sesseln hatte Platz. Sogar eine kleine Palme stand in der Ecke.
Das Zimmer hatte pastellblaue Wände, worauf das Mobiliar farblich abgestimmt wurde.
Ich ging weiter zur Balkontür und trat hinaus. Von hier konnte ich auf den Strand gucken. Ich lächelte leicht, das Wochende konnte man hier nur genießen.
Nachdem ich einige Minuten auf das Meer geschaut und dem Rauschen zugehört hatte, ging ich wieder rein und richtete mich etwas ein. Eigentlich hängte ich nur mein Kleid ordentlich auf einen Bügel, damit es nicht knitterte und räumte meine Kulturtasche ins Badezimmer.

Man sieht sich immer zweimal im Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt