Toss a coin to your witcher

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"Hast du eigentlich schon irgendwas für deinen Geburtstag geplant?"
Wir hockten zusammen auf dem Sofa und schauten The Witcher auf Netflix.
Draußen war es grau und regnerisch. Also kein Wetter, um etwas zu unternehmen.
"Hm, was?", ich wurde gerade etwas von Henry Cavill als Geralt von Riva abgelenkt.
"Jetzt weiß ich auch, warum du die Serie so umbedingt sehen wolltest.", brummte er, als der Hexer Oberkörper frei zu sehen war.
"Och, nicht eifersüchtig sein, Schatz.", ohne hinzusehen tätschelte ich seine Wange und erntete ein genervtes Grummeln.
Erst als er mich los ließ, um die Arme vor der Brust zu verschränken sah ich ihn an.
Er machte doch tatsächlich einen Schmollmund.
"Nichts gegen Cavill, aber der ist mir dann doch etwas zu aufgebaut. Außerdem stehe ich eher auf Europäer."
"England ist in Europa.", er schubste mich, sodass ich zur Seite kippte.
Sebastian warf sich auf mich und startete eine Kitzelattacke.

"Na gut, dann eben ausgewanderte Europäer!", brachte ich lachend und mit hochrotem Kopf hervor.
Er sah mich mit verengten Augen an und ließ kurz von mir ab.
"Na gut.", es fiel ihm schwer ein Grinsen zurück zu halten.
Dann drückte er sich hoch und setzte sich wieder hin, als wäre nichts gewesen.
Nachdem ich mir sicher war, dass er mich nicht erneut angreifen würde, setzte ich mich auch wieder hin.
"Also, was war nochmal deine Frage?"
"Ob du schon etwas für deinen Geburtstag geplant hast.", wiederholte Sebastian.
Ich schüttelte ohne groß nachzudenken den Kopf. Familie und Freunde waren in Deutschland.
"Ich feiere schon lange nicht mehr.", das war nicht einmal gelogen. Nach meinem 18. verließ mich die Lust auf Party machen.
"Möchtest du denn irgendwas machen?", fragte er nach und sah mich an.
"Eigentlich nicht. Einfach nur zu Hause sitzen und mit Kuchen voll fressen.", ich zuckte mit den Schultern.
Seb nickte nur verstehend.

"Woher weißt du eigentlich, wann ich Geburtstag habe?"
Soweit ich mich erinnern konnte, hatte ich es ihm nie gesagt und gefragt hatte er mich auch nicht.
"Stand auf deinem Entlassungsbrief drauf.", meinte er gleichgültig, grinste mich dann aber an.
"Was wünscht du dir denn?"
"Gute Frage...", ich dachte kurz nach, allerdings wollte mir nichts einfallen. Mein Blick glitt wieder zum Fernseher, auf dem Geralt auf seinem Pferd und dem Barden Jaskier zu sehen waren.
"Stehst du im Kontakt zu Henry Cavill?", ich biss mir auf die Wange, um nicht gleich los zu lachen, als ich Sebastians empörte Blick sah.
"Da hat wohl jemand noch nicht genug!"

Schnell sprang ich auf und schaffte einen gesunden Sicherheitsabstand zwischen ihn und mich.
Während ich auf einem Bein durch das Wohnzimmer hüpfte, schwang er sich über die Rückenlehne und fing mich ab.
"Okay, okay! Das war ein Spaß!", ich hob die Hände und sah ihn flehend an.
Mit einem finsteren Blick kam er auf mich zu. Mir blieb die Luft weg. Er hatte den selben Blick wie der Winter Soldier, nachdem die Trigger Worte genannt wurden.
"Sebastian?", fragte ich vorsichtig und starrte ihn an. Allmählich machte er mir Angst. Er sah richtig bedrohlich aus.
Unbewusst änderte ich meinen Stand und zog den Schultergürtel hoch.
"Ich bin bewaffnet und werde nicht scheuen, sie einzusetzen.", ich wedelte leicht mit den Händen auf Brusthöhe, um ihn zu warnen.
Als er anfing zu grinsen, atmete ich erleichtert aus.
Ich dachte gerade wirklich, als wäre ich im Film.
"Mach das nie wieder.", mit einem Rest Anspannung fuhr ich mir durch die Haare.
"Sorry, war vielleicht etwas zu dick aufgetragen.", sein Gesicht verzog sich zu einem entschuldigendem Lächeln.
"Wer weiß, wie es für dich ausgegangen wäre.", ich versuchte mein Unwohlsein zu überspielen.
"Nichts für ungut, Mini-Hulk, aber wenn ich mich auf dich drauf lege, bist du platt.", er funkelte mich herausfordernd an.
"Oho, glaub nicht, dass die Schlacht dann schon vorbei wäre. Da fängt sie gerade erst an, wenn ich in den Dirty-Fight gehe.", ich verengte sie Augen.
Er grinste amüsiert.
"Dirthy-Fight, hm? Sowas wie Schlammcatchen?"
Ich stieß belustigt die Luft aus.
"Nein, ich greife zu unfairen Mitteln. Beißen, Schreddern, Headbutt, auf die Augen gehen."
"Oh.", Sebastian klappte der Mund auf "Was habe ich mir da nur ins Haus geholt?"
"Sieh es positiv, einen Kampfhund brauchst du nicht mehr."
"Vielleicht sollte ich dir ein Warnschild um den Hals hängen.", überlegte er und musterte mich belustigt.
"Keine Schlechte Idee. Am besten beschrieben mit einem Sicherheitsabstand. Wer mir ungefragt auf die Pelle rückt kann schon mal mit einer Kopfnuss rechnen.", ich musste an einige Trainingsstunden zurück denken. Der ein oder andere Trainingspartner hatte schon Bekanntschaft mit meiner vorderen Schädelplatte gemacht. Auch wenn die eine Kopfnuss ein Unfall war.

"Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich muss die Geschichte einen Hexers weiter verfolgen.", setzte mich wieder auf das Sofa.
"Was findest du ihn wirklich so gut?", fragte Sebastian und setzte sich wieder neben mich.
"Seid ihr nicht in gewisser Weise Kollegen?", stellte ich eine Gegenfrage.
"Irgendwie schon.", ließ er nachdenkend verlauten "Du hast meine Frage nicht beantwortet."
"Ich kann dich nicht hören!", ich stellte grinsend den Ton lauter, während der Barde fröhlich sein Lied trällerte.

Toss a coin to your Witcher
Oh, valley of plenty
Oh, valley of plenty, oh
Toss a coin to your Witcher
Oh, valley of plenty

Ich wusste jetzt schon, dass Lied würde für die nächste Zeit in meinem Kopf bleiben.



Oh wow, wieder so viele Kommentare. Bei Gelegenheit werde ich mal drauf antworten. Es freut mich echt riesig, dass ihr bei den Kapiteln so mit fiebert. Das macht echt Spaß, dann weiter zu schreiben. Und dass wars auch schon wieder mit dem nächsten Kapitel. Bis dann 🥰

Man sieht sich immer zweimal im Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt