Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

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"Klar, ist ja nicht so, als würde ich bettlägerig sein. Ich drücke dir die Daumen.", ich freute mich für ihn und schenkte ihm ein Lächeln.
"Danke.", er hauchte mir einen Kuss auf die Wange und verschwand wieder in die Küche.
Ich nahm mein Handy wieder zur Hand und antwortete Max.
Wenn Seb was vor hatte, konnte ich ja ebenfalls etwas unternehmen.
Ich ignorierte das Gefühl, dass noch irgendwas passieren würde.
"Bis heute Abend.", verabschiedete Sebastian sich und drückte mich kurz an sich.
"Du rockst das schon.", ich schloss meine Arme um sein breites Kreuz. Da war wieder dieses vertraute Gefühl, wenn er mir so nah war.
Bei ihm fühlte ich mich sicher.
Als er weg war, räumte ich den Esstisch ab und machte mich langsam für das Treffen mit Max fertig.
Eigentlich musste ich nur meine Jogginghose gegen eine Jeans austauschen.
Ich wollte kein falsches Bild vermitteln, indem ich mich irgendwie aufbretzelte oder so.
Gerade als ich die Wohnung verlassen wollte, fiel mir auf, dass ich gar keinen Schlüssel hatte.
"Scheiße.", murmelte ich vor mich hin und überlegte, Max vielleicht doch lieber abzusagen.
Nach einem zehnminütigen Hin und Her entschied ich mich dagegen und zog die Wohnungstür hinter mir zu. Zur Not konnte ich immer noch zu Ben und Anna, falls Sebastian doch länger als geplant weg blieb.
Außerdem musste ich auch mal raus.

"Hey, schön das es geklappt hat.", Max strahlte mich mit einem breiten Lächeln an, als wir uns vor einer Shishabar trafen.
"Hi.", erwiderte ich schüchtern und versuchte bei der Umarmung nicht ganz so steif zu wirken.
Was war denn nun los, dass mein Körper sich so verhielt?
Vermutlich hätte ich wohl doch lieber zu Hause bleiben sollen.
Wir gingen in die Bar und setzten uns an einen Tisch in der Ecke.
Es dauerte nicht lange, da brachte die Bedienung schon unsere Bestellung.
"Alles okay?", Max musterte mich fragend.
"Ja, wieso?", ich rang mir ein Lächeln ab.
"Du bist so ruhig.", er zuckte mit den Schultern.
"Ach Naja. Ich hoffe nur, dass Sebastian das nicht in den falschen Hals bekommt.", ich vermied es, ihn anzusehen und starrte stattdessen in meinen Kakao.
"Komm schon, der soll sich nicht so aufspielen. Wir trinken ja nur einen Kaffee. Außerdem ist es ja nicht so, als wenn ihr zusammen seid.", meinte Max locker und legte seine Hand auf meine.
Ich erstarrte und zog meine Hand weg. Ich wusste nicht ob es seine Worte waren oder seine Berührung, die mich unwohl fühlen ließ.
Mit beiden Händen umschloss ich meine Tasse und trank einen Schluck.
"Ich glaube schon, dass wir in einer Art Beziehung sind.", meinte ich unsicher.
"Ach echt? Ihr macht überhaupt nicht den Eindruck. Liebst du ihn überhaupt? Er empfindet etwas für dich, aber tust du das auch für ihn?"
"Vor einiger Zeit hatte ich mich in verliebt. Momentan bin ich nur etwas verwirrt.", ich stellte meine Tasse auf den niedrigen Tisch und wischte meine Hände an der Jeans ab.
Warum habe ich nicht einfach gelogen und gesagt, dass Seb und ich zusammen waren und ich ihn ebenfalls liebte?
"Weswegen bist du verwirrt, Kleines?", er rutschte näher auf dem Sofa und drehte sich zu mir.
"Das ist schwer zu sagen.", ich sah ihn kurz an und dann wieder zum Fenster.

Ich mochte Max. Vielleicht sogar etwas zu sehr. Und dann war da noch Sebastian, mit dem ich etwas hatte, an das ich mich aber nicht mehr erinnern konnte.
Hätte ich doch niemals bei der Prügelei eingegriffen, dann wäre das alles nicht passiert.
"Du empfindest etwas, nicht wahr? Soll ich dir etwas auf die Sprünge helfen?", mit den Fingern am Kinn drehte er meinen Kopf zu sich und zwang mich, ihn anzusehen.
Er beugte sich langsam vor und kam mir immer näher. Sein Blick war so intensiv, wobei seine braunen Augen immer dunkler wurden.
Ich konnte seinen Atem auf meiner Wange spüren.
Unfähig mich zu bewegen, stand ich wie ein Reh im Scheinwerferlicht.
Doch plötzlich waren es nicht mehr Max' braune Augen, in die ich sah, sondern blaue.
Um genau zu sein, waren es Sebastians. Ich zuckte zurück und riss die Augen auf.
Ich hatte das Gefühl von einem Déjà vu.

Schick gekleidet standen wir vor unseren Zimmertüren und im letzten Moment hatte ich einen Rückzieher gemacht.
"Ich kann nicht.", an der Schulter schob ich ihn etwas weg.
"Wieso nicht? Du hast doch nichts zu verlieren.", Max versuchte mir wieder näher zu kommen.
"Doch, jemanden der mir sehr wichtig ist."
Diesmal drückte ich ihn bestimmter weg und rutschte auf Abstand.
"Und was mit mir ist, interessiert dich nicht?"
Allmählich wurde er unfreundlich.
"Tut mir leid, Max."
Ich stand auf und ging an den Tresen, um meinen Kakao zu bezahlen. Mir fiel alles wieder ein. Wie Sebastian und ich uns kennengelernt hatten, die zufälligen Treffen und dann die Ersten geplanten. Los Angeles, Deutschland und der Zwischenfall an meinem letzten Tag in New York. Ein Schauer lief durch meinen ganzen Körper. Ich konnte es nicht fassen.
Schnellen Schrittes, jedenfalls so schnell es mit Krücken ging, lief ich zur Wohnung.

Man sieht sich immer zweimal im Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt