Chocolaccino und Vanilla Ice

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Am nächsten Morgen wachte ich noch vor dem Wecker auf, da mir die Sonne ins Gesicht schien. Ich öffnete die Augen und blinzelte ein paar Mal, bis ich mich an das helle Licht gewöhnt hatte.
Ich setzte mich auf und sah aus dem Fenster. An so ein Aufwachen könnte ich mich gewöhnen. Von der Sonne geweckt und gleich das Meer vor der Haustür.
Als mein Wecker klingelte, schreckte ich zusammen. Den hatte ich total vergessen. Mit einem Stöhnen stellte ich ihn ruhig und raffte mich auf, mir andere Klamotten anzuziehen und mich fertig zu machen, da Sebastian und ich in einer halben Stunde zum Frühstück wollten.

Nach dem Frühstück entschieden wir uns dafür, etwas an den Strand zu gehen.
Von der Vorfreude gepackt zog ich mir meinen Bikini und eine kurze Badeshorts an und cremte mich noch schnell mit Sonnencreme ein, bevor ich mir ein großes Badehandtuch über die Schulter warf, in meine Schuhe schlüpfte und die Tür hinter mir zu zog.
Im Flur wartete dann auch schon Sebastian, in T-Shirt, Badeshorts und Sonnenbrille gekleidet.

Im Gegensatz zu gestern Abend, war es heute doch etwas voller. Alle paar Meter lagen bunte Handtücher oder Decken, auf denen sich Badegäste sonnten. Kinder spielten im Wasser mit einem Ball und bauten Sandburgen nah am Wasser. Es waren sogar ein paar Surfer unterwegs.
Ein paar hundert Meter entfernt, fanden wir einen freien Platz und legten unsere Handtücher in den Sand. Ich konnte es kaum erwarten, endlich ins Wasser zu kommen. Gefühlt war es schon einige Jahre her, dass ich das letzte Mal schwimmen war.
"Geh ruhig schon mal vor, ich komme gleich nach."
"Du willst dich doch nur wieder drücken.", ich grinste neckisch, verstaute Handy und Schlüsselkarte in meinem Schuh und packte mein T-Shirt darüber.
Das Wasser war angenehm erfrischend. Ich stand bis zu den Knien im Wasser und beobachtete meine Füße, wie sie langsam vom Sand bedeckt wurden, als ich plötzlich hoch gehoben wurde.
Ich gab einen erschrocken Laut von mir und fand mich in Sebastians Armen wieder, der mich breit grinsend weiter ins Wasser rein trug.
"Sag noch mal, dass ich wasserscheu bin.", als er bis zu den Oberschenkeln im Wasser war blieb er stehen.
"Nein. Bitte nicht!", als ich spürte, wie sich sein Muskeltonus erhöhte, um mich ins Wasser zu werfen, schlang ich, mich fest haltend, im letzten Moment die Arme um seinen Hals.
Durch den Ruck, der entstand, da ich mich festhielt, verlor Sebastian das Gleichgewicht und landete mit mir im Wasser.
Eigentlich exakt das Gegenteil von dem, was ich erreichen wollte.
So schnell es ging versuchte ich wieder aufzutauchen und wischte mir die Haare aus dem Gesicht. Fast zeitgleich tauchte er ebenfalls auf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
"So war das definitiv nicht geplant."
"Karma, mein Freund, Karma.", entgegnete ich grinsend, woraufhin Sebastian nur die Augen verdrehte.

"Nicht die Augen zu halten!", Sebastian versuchte meine Hände von seinen Augen zu nehmen und dabei nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Das war jedoch gar nicht so einfach, wenn jemand auf den Schultern saß und vor Lachen rum zappelte. An der Situation war er selbst Schuld, was tauchte er auch unter mir durch und nahm mich auf die Schultern? Keine Sekunde später landeten wir wieder im Wasser.
Die Leute am Strand mussten wohl auch denken, was mit uns nicht in Ordnung war, so wie wir hier rum alberten, wie kleine Kinder.
Als Seb wieder auftauchte, sprang ich auf ihn und hängte mich an seinen Rücken. Davon blieb er jedoch recht unberührt und ging einfach weiter Richtung Land. Sobald das Wasser niedriger wurde, hielt ich mich noch zusätzlich mit den Beinen an ihm fest.
Bei unseren Handtüchern angekommen, ließ ich los und setzte mich auf meins.
"Du hast ganz schön Kraft in den Beinen.", mit schmerzverzogenem Gesicht rieb Seb sich seine Flanken.
"Das liegt daran, dass ich reite.", ich sah ihn grinsend an. "So schlimm wird es außerdem nicht gewesen sein. Ich habe mich nicht mal doll festgehalten."
Jedenfalls war ich der Meinung. Manchmal hatte ich das Problem, dass ich meine Kraft nicht richtig einschätzen konnte.
Ich stand wieder auf und nahm seine Hand von seiner Seite, um mir sein Wehwehchen anzusehen.
"Das ist nicht einmal rot, du Mimose.", stellte ich augenverdrehend fest. Eigentlich hatte ich es bis jetzt gekonnt vermieden, ihn eingehend zu mustern, aber jetzt...wo ich so vor ihm stand...
Vereinzelt liefen einige Wassertropfen über seinen definierten Oberkörper.
Ich räusperte mich kurz und ließ sein Handgelenk wieder los, da ich es immer noch fest hielt und wandte so schnell es ging den Blick wieder ab, bevor er irgendwas bemerken konnte. Falls er es nicht schon hatte.

Man sieht sich immer zweimal im Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt