>Guten Morgen Sweetheart,
halte dir morgen Abend frei, wir gehen aus. Ich hole dich um 17 Uhr ab.
Seb<"Guten Morgen? Es ist mittlerweile mittags.", murmelte ich leise vor mich hin, als ich Sebastians Nachricht gelesen hatte.
Schnell tippte ich eine Antwort und steckte das Handy wieder weg.
Seit Seb wieder da war, waren einige Tage vergangen.
Schweren Herzens hatte ich am Sonntagbend seine Wohnung verlassen, nachdem wir das ganze Wochenende zusammen verbracht hatten.
Viel unternommen hatten wir nicht, sondern uns stattdessen ziemlich gehen lassen, indem wir die meiste Zeit vor dem Fernseher verbracht hatten. Aber es tat Mal ganz gut, nichts zu tun.
Die Tage über waren wir uns körperlich langsam etwas näher gekommen, sodass mit jeder Berührung das Verlangen nach mehr wuchs.
Ich merkte, wie die Angst und Hemmungen vor dem körperlich allmählich ab nahmen und erwischte mich selbst immer Mal wieder bei dem Gedanken, wie es wäre den finalen Schritt mit Seb zu gehen.
Ich wusste, dass er sich zurück nahm und mir die Zeit gab, die ich brauchte. Und dafür war ich ihm auch sehr dankbar.
Alleine schon bei den Gedanken daran kribbelte mein ganzer Körper wieder.
Ich schüttelte schnell den Kopf und schob mir den Rest meines Brötchens in den Mund, um mich dann auf meinen nächsten Patienten vor zu bereiten.Da meine letzte Woche in New York mittlerweile angebrochen war, musste ich die Zeit nachmittags nutzen, um meine Sachen schon mal grob zusammen zu suchen. Der Gedanke daran, dass es nur noch einige Tage waren, die ich hier war, bereiteten mir ein dumpfes Gefühl im Magen.
Einerseits wollte ich nicht weg. Ich hatte Angst, dass Sebastian und ich uns aus den Augen verlieren würden. Andererseits freute ich mich auch ein bisschen auf zu Hause und auf die Pferde.
Einige meiner Sachen, wo ich mir sicher war, dass ich sie nicht mehr brauchte, legte ich zusammen und verstaute sie schon mal im Koffer.
Für später legte ich mir eine Bluse und eine dunkle Jeans zurück und ging duschen.
Ich hatte noch gut eineinhalb Stunden, bis Seb mich abholte und wir, wohin auch immer, gingen. Er war so nett mich nicht einzuweihen, weil es eine Überraschung sein sollte. Da er auch nicht mit der Sprache raus gerückt kam, ließ ich das Nachfragen dann auch bleiben.Um Punkt 17 Uhr klingelte es an der Tür, woraufhin Ben die Tür öffnete. An seiner hohen Tonlage und dem Stottern merkte ich, wie überrascht er war, dass Sebastian Stan vor seiner Tür stand.
Und das zum zweiten Mal.
"Das nächste Mal warnst du mich bitte vor, wenn ein Promi vor meiner Tür steht.", raunte mein Cousin mir zu, als ich an ihm vorbei ging. Ich grinste nur und griff im Vorbeigehen meine Jacke.
Er trug ganz schnieke Hemd und Jacket mit einer schwarzen Jeans.
"Hey, können wir?", Seb gab mir einen Kuss zur Begrüßung und lächelte mich an. Ich nickte auf seine Frage hin und zog die Tür hinter mir zu.
"Was war denn mit deinem Cousin los? Der stand ja völlig neben sich.", fragte er belustigt und hielt mir die Autotür auf.
"Das war sein innerer Fanboy.", ich zuckte nur mit den Schultern. Über ein Autogramm würde Ben sich wahrscheinlich riesig freuen. Vielleicht sollte ich Seb Mal danach fragen."Was wird das, wenn's fertig ist?", misstrauisch sah ich zwischen ihm und der Krawatte, die er mir vor das Gesicht hielt, hin und her.
"Dir die Augen verbinden, damit du nicht siehst wo es hin geht."
Ich konnte gerade noch die Augen verdrehen, bevor mein Suchfeld schwarz wurde.
"Fifty Shades of Stan oder was.", ließ ich sarkastisch verlauten und fragte mich gleichzeitig, was es denn nun war, wohin wir gingen. Wenn ich es nicht Mal sehen durfte...
Etwas aufgeregt und neugierig war ich auf jeden Fall. Sebastian beachtete meine Bemerkung gar nicht, sondern fuhr los.Wenn es hin kam, waren wir circa eine halbe Stunde unterwegs. Aber da ich nichts mehr sehen konnte, hatte ich auch jegliches Zeitgefühl verloren.
"Die Augenbinde bleibt schön drauf.", meinte er warnend und stieg aus, als wir unser Ziel scheinbar erreicht hatten.
"Ich fühle mich dezent lächerlich.", murrend stieg ich etwas unbeholfen aus dem Auto und klammerte mich an seinem Arm fest, aus Angst irgendwo gegen zu laufen oder zu stolpern.
"Sie kann jetzt ab.", kaum hatte er das gesagt, war die Augenbinde auch schon wieder unten. Meine Augen mussten sich erst etwas an die Helligkeit gewöhnen.
Wir standen vor einem Gebäude mit großen Glastüren, durch die wir ins Kassenfoyer kamen. So ganz genau konnte ich nicht ausmachen, was mich in dem Gebäude erwarten würde.
Auf jeden Fall war es gut besucht. Vielleicht ein Theater? Warum sollte es in einem Restaurant ein Kassenfoyer geben.
Wir gingen langsam geradeaus Richtung Einlass weiter.
An der großen Flügeltür standen jeweils eine junge Frau rechts und links in auberginefarbenen Uniformen.
Die, auf die wir zusteuerten begrüßte uns freundlich und scannte unsere Tickets, die Sebastian ihr hin hielt. Anschließend zeigte sie uns die grobe Richtung, wo wir hin mussten.
Ich hörte gar nicht richtig zu, so sehr war ich von den Eindrücken geflasht. Geradezu erstreckte sich die Garderobe, wo zwei Mitarbeiter standen und die Jacken annahmen. Soweit ich es auf den ersten Blick sehen konnte, war das Gebäude in zwei Stockwerke unterteilt.
Das Erdgeschoß hatte dunkel marmorierten Boden vom Einlass bis zur Garderobe, danach war es roter Teppichboden.
Weiter hinten befand sich rechts und links jeweils eine Bar mit Sitzgelegenheiten.
Ein Blick nach oben sagte mir, dass das Gebäude eher einem Zelt glich. Von innen war es schwarz mit vielen kleinen Deckenstrahlern, die den Eindruck von einem Sternenhimmel machten.
Ich kam aus dem Staunen erst wieder heraus, als Seb mich am Arm weiter ins Foyer zog. Wir gingen die Treppe in den ersten Stock hoch, wo sich noch drei weitere Bars befanden. Eine an der Stirnseite und wieder jeweils eine rechts und links, wie schon im Erdgeschoss.
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Man sieht sich immer zweimal im Leben
FanfictionGrace ist für eine Fortbildung in New York und läuft zufällig eines Abends einem recht bekannten Schauspieler über den Weg, ohne es zu registrieren. Wie der Zufall es so will, werden sie sich nicht nur einmal über den Weg laufen.