𝔖𝔱𝔞𝔯 𝔚𝔞𝔯𝔰 ~ 𝕎𝕙𝕒𝕥 𝕚𝕗 𝔸ℕ𝕀𝕊𝕆𝕂𝔸?

8. Anziehungskräfte

Dort stand sie also – In ihrem Nachtgewand – Die Augen konnte er nicht mehr von ihr lassen – Seine Welt drehte sich nur noch um sie – Ahsoka Tano, seine ehemalige Schülerin – Sie war zurückgekommen – Zurück zum Orden – Zurück zu ihm – Vollendet hatte sie ihre Ausbildung – Die letzte Nacht war das heute.

Morgen würde sie ihn wieder verlassen – Sie würde ihre gemeinsame Wohnung wieder verlassen – Die Wohnung, welche sie sich in den letzten Jahren geteilt hatten – Eine Wohnung, wo sie viel vorgefallen war – Streitigkeiten, Neckereien, Spaßigkeiten – Zusammen hatten sie hier oftmals gekocht, zusammen einen Film geschaut.

Egal ob Krimi, Action oder Romanze – Jedes Mal war sie auf seiner Schulter eingeschlafen gewesen – Ein ziemlich süßer Anblick seiner Meinung nach – All das würde heute aber enden – Ab morgen würde sie ihr eigenes Quartier beziehen – Ob dem morgigen Tage würde sie ein vollwertiges Mitglied des Ordens werden – Sie würde zum Jedi-Ritter geschlagen werden.

Wie lange er dort stand, dass konnte sie nicht sagen – Es war ihr aber auch ziemlich egal – Sie mochte es, wenn es sie so anschaute – Mit seinen glasklaren blauen Augen – Jenen Augen, in welchen sie sich jedes Mal erneut verfing – In jenen Augen, in sie jedes Mal das Portal zu einer neuen Welt fand.

Langsam drehte sie sich zu ihm herum – Ganz langsam – Sie wollte ihn nicht verschrecken – Nun sah ihn zum ersten Mal so richtig – Er trug lediglich eine Hose am Körper – Selbst den Handschuh hatte abgelegt gehabt – Zum Vorschein war seine goldene mickrige Armprothese gekommen – Ihr war das aber egal – Es gehörte einfach zu ihm hinzu.

„Gefällt euch, dass was Ihr sehen könnt – Erschrocken wich er ein Stück zurück – Sie hatte ihn aus seiner staturartigen Starre befreit – Bedröppelt verlor er das Gleichgewicht – Er fiel auf seine vier Buchstaben hinunter – Augenblicklich musste sie anfangen zulachen - „Das ist nicht witzig!" - Beleidigt starrte er sie mit einer grimmigen Grimasse an.

„Ich finde schon, Meister" - Meister – Ein ziemlich hartes Wort – Ein Wort, welches er ihr eigentlich verboten hatte - „Wie hast du mich gerade genannt?" - Er war wieder aufgestanden - „Meister" - Er wollte nicht, dass sie ihn nicht mehr so nennt - „Für dich immer noch Anakin!" - Trotzig erwiderte sie: „Oder Skyguy"

Jetzt war es um ihn geschehen – Ruckartig setzen sich seine beiden Füße ihn Bewegung – Eine Tatsache, die sie sehr erfreute – Sie kannte ihren langjährigen Partner schon ziemlich lange – Sie wusste welche Knöpfe sie bei ihm zudrücken hätte – Aber was dann geschah, dass hatte sie nicht kommen sehen.

Sie ging davon aus, dass er sie anfangen würde zu kitzeln – Wie er es oft getan hatte – Aber nichts der gleichen geschah – Er blieb einfach vor ihr stehen – Keinen einzigen Zentimeter bewegte er sich weiter - „Um auf deine Frage zurückzukommen – Ja, mir hat es sogar ziemlich gut gefallen" - Es dauerte ein Weilchen, bis sie realisiert hatte, was er gerade zu ihr gesagt hatte.

Es war nun also endlich soweit – Endlich würde sie ein Jedi-Ritter werden – Ein vollwertiges Mitglied des Ordens – Das Ziel jedes Padawans – Sie hatte es tatsächlich doch noch geschafft – Obwohl alle an ihr zweifelten – Alle, bis auf einer – Anakin Skywalker, ihr Meister – Der Mann, der stets an sie geglaubt hatte.

Der Mann, der ihr all das möglich gemacht hatte – Der Mann, der immer für sie da gewesen war – Egal was geschehen war – Egal ob es Tag oder Nacht war -  Schmunzeln dachte sie an die vergangene Zeit zurück – An ihre Rückkehr – Seine offenen Arme – Seine direkte Herzlichkeit – All das würde sich aber heute ändern.

„Na? Aufgeregt?" - Er riss sie zurück in die Gegenwart – Weil sie die Frage nicht beantworten konnte, stellte sie eine Gegenfrage: „Na? Seid Ihr nicht traurig?" „Was ich? Wie könnte ich traurig sein? Meine Schülerin wird heute endlich ein Jedi-Ritter. Das heißt ich kann bald deinen Padawan herum scheuchen."

Nein, dass kann er nicht – Dass wusste sie – Sie wusste es schon eine Ewigkeit – Bloß hatte sie es ihm noch nie gesagt gehabt – Zu große Angst hat sie vor seine Reaktion – Doch spätestens heute würde er es erfahren – Dann wäre es vorbei – Ihre Freundschaft, ihre Partnerschaft wird beendet sein.

„Ist alles in Ordnung bei dir?" - Sie war wieder in ihrer Gedankenblase untergetaucht, welche er wieder platzen ließ – Antworten konnte sie aber nicht mehr - „Padawan Tano, wir dich erwartet haben." - Es ging also los – Noch einmal ließ sie alles Revue passieren – Ihr Treffen auf Meister Plo, der Unterricht bei Meister Yoda, das Training mit Anakin.

Ein letztes Mal würde sie sein Lächeln sehen – Ein letztes Mal würde sie sein Grinsen erkennen können – Ein letztes Mal würden sie sich treffen - „Wir uns heute hier versammelt haben, um Padawan Tano zu erheben. Erheben in den Rang eines Jedi-Ritters", Yoda kam auf sie zu, „Bist du bereit?"

Das einzige, was sie zu Stande bekam war: „Nein" - Dann lief sie – So schnell, wie ihre Füße sie tragen konnten – Ihr war es egal, was sie von ihr Denken würden – Sie wollte einfach weg – Weg von ihr, weg von ihm – Sie konnte einfach nicht mehr – Sie konnte es ihm einfach nicht sagen – Sie wurde langsamer.

Ein Fehler - „Ahsoka! Ich muss mit dir reden!" - Eine Déjà Vu – Dieses Mal blieb sie aber nicht stehen – Dieses Mal lief sie weiter – Dieses Mal würde er sie nicht aufhalten können – Dieses Mal würde ihr es endlich gelingen, einen Schlussstrich zuziehen! - Immer schneller wurde aber auch er, verzweifelt war er.

Es gelang ihm aber nicht sie einzuholen – Sie war verschwunden – Endgültig vom Erdboden verschluckt – Nie mehr würde er sie wiedersehen – Dessen war er sich ziemlich sicher – Aber erst im Tempel erkannte er ihre Beweggründe – Sie hatte es ihm zurückgelassen – Schwarz auf Weiß sah er es mit eigenen Augen.

„Wenn der Krieg vorüber ist und du soweit bist, dann komme uns suchen. Wir warten auf dich. Auf Ewig."