Nachdem der erste Schock verdaut war, kochte Wut in mir auf. Viel Wut! Wer zum Teufel war er, dass er es sich erlaubte mich hier - natürlich für meine eigene Sicherheit - einzusperren?
Ich drehte mich um und entließ meine Wut mit einem lauten "Scheiße!". Danach beschimpfte ich ihn mit allen Schimpfwörtern die mir noch in den Sinn kamen. Und eines könnt ihr mir glauben: Das waren einige! Und es war mir egal, dass er mich hören könnte und ich war mir sicher dass er das tat!
Wütend ballte ich die Hände zusammen und versuchte, nicht komplett die Kontrolle zu verlieren. Erst als merkte, wie tief sich meine eigenen Fingernägel, in die Innenseiten meiner Hände bohrten, atmete ich tief durch und beruhigte mich etwas.
Wenn ich so drüber nachdachte war ich ein zweiseitiger Mensch. Auf der einen Seite für alles offen, Aufopfernd, freundlich, großzügig, immer am scherzen und lachen. Auf der anderen Seite war ich verloren in mir selber, ziemlich zurückgezogen, gerne allein und bekam meine Emotionen einfach nicht unter Kontrolle.
Nach ein paar Minuten ging es mir langsam besser und ich lehnte meinen Kopf gegen die kühle Glasscheibe. Ich saß auf der großen Fensterbank und konzentrierte mich auf meine Atmung. Tränen brannten in meinen Augen, das spürte ich. Aber ich wollte jetzt nicht weinen, denn ich war kein Mensch der gerne in Selbstmitleid ertrank.
Ich musste hier weg! So schnell wie möglich! Zurück zu meiner Familie. Ich hatte meiner Schwester ein Versprechen gegeben und dies würde ich einhalten. Zum Springen war mein Zimmer zu weit oben. Der Boden war etliche Meter von mir entfernt. Daraus schloss ich, dass ich also mindestens im dritten Stock war und daraus ließ sich wieder schließen, dass dieser "Engel der Nacht" oder wie sich der Kerl nannte, Geld hatte. Ziemlich viel Geld.
Was hatte er noch gleich gesagt, wie er hieß? Alex? Adrian? Adrien? Adrien! Das war es! Adrien. Ein viel zu schöner Name für ein solches Wesen. Aber eines musste man ihm ja lassen. Er sah gut aus.Okay, das war untertrieben. Er war Schön. Und er war sogar sehr schön. Man könnte es schon fast wagen zu sagen, dass er unmenschlich schön war. Was ja irgendwie auch stimmte...
Oh mein Gott! Was dachte ich hier bitte? Er war ein Monster! Er war nicht attraktiv.
Stöhnend knallte ich meinen Kopf einmal gegen das Fenster. Die Scheibe vibrierte und gab ein hohles Geräusch von sich.
"Fuck.", flüsterte ich. Mary. Mom. Ging es den beiden gut? Machten sie sich Sorgen um mich? Vielleicht suchten sie mich schon. Ja! Mit Sicherheit. Egal ob Mary sich an das Geschehene erinnerte oder nicht. Das Chaos zu Hause verschwand nicht einfach so.
Ich konnte, nein ich WOLLTE, es einfach nicht glauben, dass ausgerechnet ich - ICH - bei diesem "Adrien" landete. Mein Glück war kaum zu glauben...
Eigentlich wollte ich wirklich nur noch weinen. Und nach Hause. Zu meiner Familie.
Und ja, ich hatte Angst. Gewaltige Angst.Würde ich hier jemals wieder rauskommen? Würde ich jemals wieder meine Familie sehen? Klar, er hatte mich gerettet und dafür war ich dankbar, aber das alles hier nahm nun eine Wendung, die mir überhaupt nicht gefiel. Wer sagte mir denn, dass er nicht eigentlich derjenige war, der das alles organisiert hatte. Der hinter den Leichen stand.
Meine Gedanken drehten sich und in meinem Hals bildete sich ein dicker Kloß.
Was erwartete er nun von mir? Was würde noch alles auf mich zukommen?
Bei dem Gedanken daran, dass ich meine kleine quirlige Schwester und meine verplante Mutter nie wiedersehen würde, schaffte es eine einzelne Träne meinen Augen zu entfliehen. Müde schloss ich meine Lider um die Realität nicht sehen zu müssen.
Immerhin sah diese gerade aus, wie mein weinendes Spiegelbild im Fenster.
Irgendwann war ich einfach nur noch müde. Ich hoffte, dass wenn ich wieder wach wurde, zu Hause in meinem Bett aufzuwachen und mir das alles nur eingebildet zu haben...
Hey Leute,
Ja! Ja! Ich bekenne mich schuldig. Es war nur ein kurzes Kapitel aber immer hin eins. Und das zum ersten Weihnachtsfeiertag. Ich hoffe ihr habt all das bekommen was ihr euch gewünscht habt.
Egal. So jetzt will ich euch nicht länger aufhalten. Lasst mir ein paar Kommis und Votes da.Eure
Anna-Lena
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Schwingen der Nacht
FantasyTalia ist ein 19-jähriges Mädchen, dass ihr Leben in vollen Zügen genießt. An das Gerücht, dass in ihrer Stadt rumgeht glaubt sie nicht wirklich. Darin heißt es, dass jeden Vollmond ein geflügeltes Wesen von unmenschlicher Schönheit in ihrer Stadt...