Ich wurde wach, als die feinen Härchen auf meinen Armen sich langsam aufrichteten. Das erste, was ich sah, war die schwarze Bettwäsche und ich wusste sofort, dass ich das alles hier nicht nur geträumt hatte.
In meinem Rücken spürte ich ein paar Augen und wusste sofort, wer mich da so dreist anstarrte."Ich weiß dass du wach bist.", sagte er und seine tiefe Stimme schwebte durch den großen Raum. Genervt blinzelte ich, drehte mich herum und stöhnte.
Das Blau seiner Iris traf mich unvorbereitet und ich musste mich innerlich daran erinnern, ganz normal weiter zu atmen. Warum musste dieses Monster solche wunderschönen Augen haben? Sie waren zu schön um wahrhaftig zu sein. Ein Schauer lief mir den Rücken hinab.
Diese Augen schienen bis in die tiefsten Abgründe meiner Seele zu blicken und lösten etwas in mir aus, von dem ich nicht wusste, wie ich es einordnen sollte.
"Was willst du?", knurrte ich und streckte mich ausgiebig. Ich hatte wirklich gut geschlafen, dass musste ich zugeben. Dieses Bett war unglaublich bequem. Hätte ich das Geld für so eine Matratze, hätte ich sie mir schon längst bestellt.
"Das Essen ist fertig, zieh dich um und komm runter. Du hast sieben Minuten.", erklärte er barsch, drehte sich um und marschierte aus der Tür. Ich äffte ihn leise nach und fuhr mir durch die Haare.
"Und was ist wenn ich nicht komme?", fragte ich leise und mehr mich selber, als irgendjemand anderen."Du willst es nicht wirklich darauf ankommen lassen.", antwortete er mir aus dem Flur. Offenbar hatte er meine Frage gehört, war stehen geblieben, hatte sich umgedreht und mir geantwortet. Sein Tonfall ließ keinen Widerspruch zu. Und momentan hatte ich auch keine Kraft es zu einem Konflikt kommen zu lassen. Also hob ich ergeben die Hände über den Kopf und seufzte.
"Du hast sieben Minuten.", wiederholte er und ging endlich den Gang hinunter. Seine Schritte hallten laut in dem großen Haus.Genervt drehte ich mich mit dem Gesicht wieder in die Kissen und ließ einen erstickten Schrei entweichen.
An der Wand schräg gegenüber von mir hing ein großer Spiegel. Mit nackten Füßen ging ich dort hinüber und ließ meinen Blick über meinen Körper gleiten.
Mein Spiegelbild blickte mir müde entgegen. Ich hatte tiefe Augenringe und meine Haare standen wild in alle Richtungen ab.
"Super...", flüsterte ich resignierend und fragte mich, was ich dem lieben Gott getan hatte, dass er mich auf diese Reise hier schickte.
"Vier Minuten!", Hallte es aus der offenen Tür.
Ich zuckte zusammen und drehte mich um. "Ist ja gut! Ich mach ja schon.", rief ich zurück.Aus dem Augenwinkel sah ich auf der anderen Seite des Zimmers eine weitere Tür. Gott, alleine die paar Quadratmeter die ich bis jetzt von diesem Haus kannte waren größer, als alles was ich jemals gesehen hatte. Und in gewisser Weise musste ich mir eingestehen, dass es mir gefiel.
Schnell überwand ich die wenigen Meter bis zu der unbekannten Tür und riss sie auf. Danach fiel mir fast die Kinnlade hinunter. Wow! Das war... wow! Ich stand in dem größten Ankleidezimmer, aller - wirklich aller - Zeiten.
Woher hatte er all das Zeug? Und woher wusste er meine Größe? Dass er sie offensichtlich kannte war Fakt. Denn als ich ein Shirt aus dem linken Regal zog, war es genau meine Größe."Drei Minuten!", tönte es hinter mir.
Erschreckt löste ich mich aus meiner Starre und griff entscheidungsunfähig nach einer dunklen Hose aus dem rechten Regal. Als ich genauer hinsah, musste ich feststellen, dass ich diese Hose kannte. Ich hatte die Selbe. Allerdings musste ich meine entsorgen, weil ich sie bei einem illegalen Autorennen im letzten Jahr zerrissen hatte.So kam ich finanziell über die Runden. Ich fuhr Rennen, verdiente mir so etwas dazu und machte mir einen Namen. So kam ich auch zu meinem geliebten Dodge. Diesen hatte ich bei meinem ersten Rennen gewonnen. Die anderen Autos die ich gewann, richtete ich für kleines Geld wieder her und verkaufte sie weiter. Somit finanzierte ich mir meinen Alltag, zusätzlich zu meinen Gelegenheitsjobs, wie Kellnern oder Barkeeperin.
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Schwingen der Nacht
FantasyTalia ist ein 19-jähriges Mädchen, dass ihr Leben in vollen Zügen genießt. An das Gerücht, dass in ihrer Stadt rumgeht glaubt sie nicht wirklich. Darin heißt es, dass jeden Vollmond ein geflügeltes Wesen von unmenschlicher Schönheit in ihrer Stadt...