zehn.

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Harry

Ich bin nicht lange alleine, denn schon bald wird ein mehr als aufgewühlter Draco an Händen und Füßen von zwei Pflegern in unser gemeinsames Zimmer manövriert.
„Mister Malfoy, wenn solch ein Ausbruch erneut vorkommen sollte, stecken wir Sie in eine Zelle für psychisch Geisteskranke, im Kellergeschoss. Das Zimmer hier ist kein Freifahrtschein, wir bemühen uns dennoch, Sie zu heilen, auch wenn Sie das momentan vielleicht nicht ganz verstehen wollen."
Mit diesen Worten verschwinden sie.

Aber habe ich das richtig gehört? Malfoy soll ausgebrochen sein?

„Du bist was?", hake ich bei dem Blonden nach, um sicher zu gehen, dass ich es richtig verstanden habe, was der Pfleger meinte.

„Kümmer dich um deinen eigenen Schwachsinn, Sankt Potter.", spuckt er mir wütend ins Gesicht, ehe er eine Packung Zigaretten unter dem Bettgestell hervorholt, die er wohl zwischen Latten und Matratze versteckt haben muss, denn Rauchen ist auf den Zimmern und im Gebäude und vor allem für die Patienten eigentlich verboten.

Malfoy stellt sich ans Fenster, macht jenes auf, ehe er sich eine Zigarette aus der Packung nimmt, sie anzündet, den Rauch tief einatmet und die Packung wieder unter dem Bettgestell verstaut.
„Ist das nicht illegal?", frage ich ihn mit skeptischem Blick auf den Glimmstängel.

Ganz langsam, beinahe in Zeitlupentempo dreht Malfoy seinen Kopf zu mir herum. Mit wenigen Schritten ist er bei mir angekommen. Ich habe keine Angst vor ihm. Auch wenn er psychisch krank ist, wie ihn das Sankt Mungos beschreibt. Er kann einfach kein Geisteskranker sein.
Mit einigen Abstand bleibt er vor meinem Bett stehen. Wehren kann ich mich ja eh nicht.

Langsam beugt er sich zu mir herunter, zieht an der Zigarette, ehe er mir den Rauch ins Gesicht pustet.
„Ich habe gesagt, du sollst dich um deinen eigenen Kram kümmern, Potter."

Und schneller als ich Quidditch sagen kann, steht er schon wieder am Fenster.

Zugegeben, ich finde Rauchen echt ekelig. Es ist nicht gut für den Körper, im Allgemeinen sehr schädlich und trägt bestimmt auch einen kleinen Teil zur Umweltverschmutzung bei, aber ich muss ehrlich gestehen, es sieht einfach nur heiß aus, wie Malfoy da steht. Sein blondes Haar ist ein wenig gewachsen, es fällt ihm leicht in die Stirn. Seine Brauen sind eng zusammen gezogen, sein Blick starr nach vorne gerichtet. Sein Kiefer ist fest zusammen gebissen und seine ganze Haltung wirkt sehr angespannt. Mit einer Hand umklammert er das Fensterbrett, mit der anderen hält er den Zigarettenstummel.

Ich bin ein wenig überrascht, als Malfoy dann doch anfängt, zu sprechen, obwohl er mir schon so oft deutlich gemacht hat, wie wenig er mit mir zu tun haben möchte.

„Ich bin nicht geisteskrank, Potter."

Dann Stille.

———

Ob er sich Harry jetzt anvertraut?

Ps: Möchtet ihr mehr aus Harrys oder mehr aus Dracos POV lesen?

HOSPITAL AFFAIRS; DRARRYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt