zwanzig.

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Harry

„Denkst du, man kann anfangen eine Person zu mögen, die man eigentlich hasst?", frage ich Ron und richte mich ein Stückchen in meinem Bett auf, ehe ich langsam und vorsichtig nach dem Glas Wasser greife, welches auf dem Nachttisch steht.

Ron ist heute alleine her gekommen, ohne Hermine oder Ginny und auch Draco ist momentan nicht im Zimmer, sondern bei seinem Therapeuten. Diesmal bei einem anderen, der ihm wirklich helfen will, zumindest habe ich das Gefühl, denn Draco scheint seitdem viel ausgelassener und fröhlicher, als noch vor ein paar Wochen. Ein kleines bisschen Eifersucht macht sich in mir breit und ich habe keinen Schimmer wieso.

Aber eigentlich ist es ganz gut, dass die Drei heute mal nicht hier sind. Bei Hermine und Ginny wäre es zwar nicht ganz so schlimm, wenn sie mit dabei wären, aber manchmal braucht man eben den Rat seines besten Freundes, ohne dass zwei Mädchen dabei sind. Vor allem wenn man bedenkt, dass man der einen der beiden noch klar machen muss, dass man nichts von ihr möchte.

Und es wäre auch ein wenig unpraktisch, wenn ich mit Ron über Draco sprechen möchte, während eben jener sich mit im Raum befindet und alles mithören würde.

„Du redest von Draco, nicht wahr?", seufzt Ron schließlich.

„Jaah. In letzter Zeit verstehen wir uns gut. Viel besser als gut. Also denk nichts falsches, bitte, aber... wir verstehen uns. Und ich mag ihn, echt." Ron nickt verstehen.

„Gibt es einen besonderen Grund, weshalb ihr euch angefreundet habt oder warum du ihn eben magst?"

„Einen? Ich soll dir nur einen nennen? Merlin, Ron, es gibt Hunderte. Eigentlich hat Draco nur jemanden gebraucht, der ihm zuhört, damit er sich mal alles von der Seele redet, aber jetzt..", seufze ich.

„Okay, Harry, warum magst du ihn?"
„Wieso ist dir das so wichtig?", frage ich und mustere ihn dabei skeptisch.
„Ich- Das ist wichtig... für meine... Studie!"
„Aha. Welche Studie?" Ich traue ihm nicht so ganz. Wieso sollte ich auch. Studie, wer's glaubt wird selig. Als ob Ron freiwillig eine Studie erstellen würde.
„Ja, für meine Studie, ob du in Malfoy verknallt bist."
Ich bin erstmal still.

Er denkt, ich sei in Draco verschossen? Ich meine, Draco sieht ja gut aus.

Nein, er sieht nicht gut aus. Er sieht extrem gut aus. Seine Haare, die etwas länger sind und ihm immer ins Gesicht fallen, dieses schöne, fluffige Blond. Dazu seine Augen, sein undurchdringlicher Blick, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, seine Entschlossenheit. Wie er mit mir spricht, wie er sich mir anvertraut. Dass ich die einzige Person bin, welcher er vertraut. Mein Herz schmilzt, wenn ich daran denke.
Oder wie er am Fenster steht und raucht. Das ist einfach verdammt heiß! Aber niemals bin ich in Draco verkna-

Und genau in dem Moment realisiere ich erst, was ich da überhaupt gedacht habe und dass ich tatsächlich in Draco Malfoy verknallt bin!

Die ganze Zeit habe ich kein einziges Mal darüber nach gedacht, aber Malfoy fasziniert mich. Auf eine ganz andere Weise, wie Ginny es getan hat.

Vielleicht habe ich es vorher zu verdrängen versucht, aber jetzt erscheint es mir plötzlich so klar und... natürlich.
Als ob es nie anders gewesen wäre.

„Oh, verdammt.", murmle ich nur.

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oops-

HOSPITAL AFFAIRS; DRARRYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt