13. Die Rückkehr

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15 Jahre waren um.

15 lange Jahre.

Es war kaum zu glauben, als es endlich an der Zeit war zurückzukehren. Es fühlte sich an als wären wir ewig hier gewesen und dennoch war meine Sehnsucht nach der wirklichen Welt so groß, das ich es auch gleichzeitig nicht erwarten konnte. Ich hoffte, das nicht allzu viel Zeit in der anderen Welt vergangen war und das Thalia nun sicher sein würde. Sie war jetzt 18 Jahre alt und damit hoffentlich dem Schicksal entgangen. Sie vermisste Snow. Thalia hatte sie nur als einen kleinen Teil ihres Lebens in Erinnerung, ihre drei ersten Jahre. Doch ich hatte ihr jeden Tag von ihrer Mutter erzählt. Und sie war nicht die einzige die Snow vermisste. Die 15 Jahre ohne sie, waren wirklich eine sehr harte Zeit. Noch nie war ich so lange von ihr getrennt gewesen, ohne das wir uns sahen. Klar, es hatte Jahre gegeben in denen wir uns aus den Augen verloren hatten, aber damals war die Situation eine andere gewesen. Ich hoffte das sie stolz auf Thalia war, denn ich war es.
Sie hatte früh angefangen mit dem erlernen ihrer Fähigkeiten, wobei Ben ihr eine große Hilfe war. Die beiden Drachenreiter teilten ähnliche Fähigkeiten. So half er ihr den Drachen in ihr unter Kontrolle zu halten, sowie ihre Eisbändigung zu erlernen und ich brachte ihr alles andere bei. Sie war sehr neugierig und wissensdurstig, weshalb es nicht schwer war ihr Dinge beizubringen. Sie hatte viel Spaß daran und wollte immer Neues erleben.

Ganz im Gegenteil zu Hazel, die sich eher für das erkunden der Wälder und schlafen interessierte. Die beiden Mädchen waren so unterschiedlich, das man hätte meinen können, sie würden sich bekriegen, dabei war der Gegenteil der Fall. Die beiden waren zu einem Herz und Seele geworden, und Thalia nahm ihre kleine Schwester oft in ihre Obhut.

„Meinst du Mom wird mich mögen?" große grüne Augen sahen mich an.

Ich legte seufzend einen Arm um sie. „Natürlich Thalia. Du bist ihre Tochter, sie wird dich lieben."

Sie fuhr sich durch ihr braunes langes Haar und flechtet eine Strähne. „Aber was ist, wenn ich nicht ihren Vorstellungen entspreche?"
Ich bedachte meine Tochter einen Moment mit einem blick. Thalia war groß und schlank, genauso groß wie Snow. Thalia hatte ihren Südländerteint und das dunkle Haar geerbt. Ihre Augen strahlten in einen grün und ihr Kinn und Gesichtszüge waren allerdings nach mir gekommen. Auch hatte sie vereinzelt Sommersprosse auf der Nase und Wangen. Sie war ehrgeizig, stark und schlau. Ich lächelte. „Sie wird dich so lieben wie du bist. Außerdem, hör auf an deinem Aussehen herum zu nörgeln, du siehst gut aus. Und Snow würde sich auch freuen, wenn du in Jogginghose auftauchen würdest."

„Sie wird dich so sehr lieben, das sie dich abknutschen wird." ein blondschopf kam heran gesprungen.

„Hazel." mahnte ich sie.

Sie grinste mich an. „Ja, Mom?"

„Ärgere deine Schwester nicht." ich sah sie ernst an.

Hazel verdrehte daraufhin nur ihre genauso grünen Augen und sah Thalia an. „Mom, ist etwas aufgeregt."

„Bin ich überhaupt nicht." brummte ich und sah in Richtung Ben, der gerade dabei war ein Portal zu öffnen.
Er sah lächelnd auf. „Mädels, lasst eure Mutter in Frieden. Jeder darf mal aufgeregt sein."

„Ey!" protestierte ich unter glucksten meiner Töchter.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah die drei düster an.

Thalia schaffte es sich als erste zusammen zu reißen und trat auf mich zu. Gut gelaunt schlang sie einen Arm um mich. „Ist ja gut, Mom. Ich vermisse sie ja auch."

Ich stieß nur ein brummen aus, ehe Ben es schaffte ein Portal zu öffnen. Ich richtete meine Nerdbrille.

Ben sah uns an. „Also seid ihr bereit?"

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