Epilog

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Lauwarmer salziger Wind wehte durch mein Haar. Tiefenentspannt sog ich die Luft ein. Ich saß am Strand vor meinen und Snows alten Haus in England, aus dem wir mittlerweile ausgezogen waren. Aufgrund der nahenden Geburt und der Tatsache, das ich Snow gerne öfters bei mir haben wollte, war ich zu ihr nach Dragoncity gezogen. Und es lief wirklich gut. Snow bemühte sich diesmal wirklich um unsere Beziehung und schien bereit zu sein nun auch mehr dafür zu tun. Das freute mich sichtlich. Denn da nun ein auffälliger Ehering an meiner Hand funkelte, sollte das auch heißen, das wir es ewig schaffen konnten. Unsere Hochzeit war vor wenigen Monaten Familienkreis gewesen. Nur unsere Kinder und deren Familien. Na ja, das war dann doch nicht so klein gewesen, aber es war Familiär gewesen. Wir hatten Snows traditionelle Drachenzeremonie mit meiner nordischen Wikingerzeremonie vereinen können. So war ich zufrieden und sie auch. Nun trug ich nicht nur eine neue Kette um den Hals, die im übrigen viel schöner als unsere ersten Ketten war, sondern nun hatten wir auch Eheringe, als Zeichen unserer Ehe. Eine doppelte Absicherung, sozusagen. Auch wenn wir die nicht brauchten. Wir wussten beide, das nach alle dem was passiert war, uns nichts mehr auseinander bringen würde. Der Ring war silbern, in dem jedoch goldenen Runen eingraviert waren. Meine und Snows Daten. Am selben Finger steckte auch noch der Verlobungsring. Ich war mir sicher, das ich diese Ringe nie wieder abnehmen wollen würde. Diesmal fühlte es sich alles entspannter und vertrauter an. Es bestand nicht mehr diese Ungewissheit, ob Snow wirklich bereit war, sich für ewig zu binden.

An meiner anderen Hand glänzte der Ring, den Nathan mir damals geschenkt hatte. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, seit dem ich ihn und Tyron verloren hatte. Und dennoch behielt ich sie für ewig in meinen Erinnerungen und in meinen Herzen. Ich wusste ihnen würde es in Walhalla an nichts fehlen, seit dem ich Yigritt beauftragt hatte, gut auf meine Kinder achtzugeben.

Was meinen Walkürenjob anging...den hatte ich noch. Allerdings so Schwanger wie ich war, hatte Freya eingesehen mich vorerst in den Mutterschutz zu schicken. Sie wollte anscheinend nicht nur mich, sondern auch nicht ihr Enkelkind gefährden. Der Geburtstermin den Svea ausgerechnet hatte, war nur noch wenige Tage fern und so langsam wurde ich ungeduldig. Ich wollte diese riesige Kugel loswerden. Ich sah aus wie ein Pottwal.

Svea hatte eine niedliche Tochter zur Welt gebracht, die auf den Namen Talida Herfjǫtur Hoffersson hörte. Nun besaß das kleine süße Wesen nicht nur meinen Namen, nein, ich war auch gleich ihre Patentante geworden.

Emma war ebenfalls zurückgekehrt. Unsere Beziehung hatte sich um einiges verbessert. Denn ich hatte endlich akzeptiert das sie nun erwachsen war und ihr eigenes Leben hatte. Sie besucht mich häufig und nannte mich scherzeshalber Monster-Mutter. Das fand ich nicht so lustig, aber ich war glücklich, das sie und Thea wieder zurück waren.

„Mrs Blake, hier stecken Sie also?" ertönte eine kühle Stimme hinter mir.

Ich wandte meinen Kopf herum, lächelte leicht als ich in ihre silbernen Augen

sah. „Blake-Bodvarsson, bitte. Und ja hier stecke ich, Eisqueen. Ich brauchte etwas Heimatluft."

Snow war in perfekter Businesskleidung angezogen. Hatte sich jedoch die hohen Schuhe ausgezogen um durch den Sand laufen zu können. Ihre Haare waren ordentlich mit einem Diadem verflochten. Ich wäre jetzt gerne aufgesprungen und hätte sie geküsst, aber ich kam nicht mehr so einfach hoch. Mir war leider ein Bauch im Weg.

Also begnügte ich mich mit dem lächeln, während sie neben mich trat und kühl aufs Meer hinaus sah. „Und unsere Töchter hast du mitgenommen."

Ich sah aufs Meer wo Thalia und Hazel ausgelassen surften.

Ich fand es wirklich rührend das sie unsere Töchter gesagt hatte. Sie hatte Hazel so langsam akzeptiert und wenn ich das so richtig sah, hatten die beiden sich sogar angefreundet. Zumindest half Snow ihr viel bei ihren Schulsachen oder half ihr Kampftechniken zu lernen. Was das anging kam Hazel ganz nach mir. Sie blühte schon jetzt im Kampf auf und hatte auch mein raues, wildes Wesen geerbt. Sie hatte sogar den ersten Schritt gewagt und ihren Vater kennengelernt. Es hatte viele Gespräche mit vor allem Malia gebraucht, damit sie nicht gleich durchdrehte. Und obwohl Hazel ihren Vater jetzt kannte, wollte sie nicht so viel mit ihm zu tun haben. Sie war noch jung, sie würde vielleicht irgendwann später ihren Vater noch mal eine Chance geben, aber in der Zeit...konnte das ruhig noch warten.

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