24. Die Drachen werden wild

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Snow erlaubte schließlich das ich mitkam, aber nur wenn ich in ihrer Nähe blieb, damit sie ein Auge auf mich haben konnte. Ich freute mich, das sie mich bei dem Vereinigungsfest dabei haben wollte. Es gab mir das Gefühl, das sie mich einlud ihre Drachenseite näher kennenzulernen.

Der ganze Trainingsplatz war umgebaut wurden und diesmal war wirklich der ganze Stamm versammelt. Hunderte von Drachenreiter, die sich eingefunden hatten. Viele Händchen haltend und in vertrauter Zweisamkeit, die sich an die Gruppentischen zu ihren Freunden setzten. Lachten, tranken und feierten. Auch entdeckte ich nun mehrere gleichgeschlechtliche Paare, die ihre neue Freiheit zu genießen schienen. Snow hatte das Gesetzt, das eine Homosexuelle Beziehung verbot, in den Wind geschossen. Nicht nur weil sie persönliche Gründe dazu hatte, nein, weil sie wollte, dass die Leute zufrieden waren. Ich war wirklich stolz auf meine Verlobte, dafür das sie so dachte.

Gedankenverloren blickte ich über den großen Festplatz, der in der Dunkelheit durch flackernden Feuerschein erhellt wurde. Ausgelassenes Stimmengewirr kam bei mir an.

Snow hatte mich offiziell als ihre Partnerin vorgestellt, als sie tapfer meine Hand genommen hatte und wir durch die Menge zu ihrem Platz geschritten waren. Auch das hatte mich stolz gemacht, sie war zwar immer noch kühl und ausdruckslos gegenüber anderen, aber sie hatte akzeptiert wer sie war und was sie war. Sie versteckte sich nicht länger vor ihrem Stamm. Auch wenn das kurze Händchenhalten die einzige Zärtlichkeit gewesen war, gab ich mich damit zufrieden. Ich saß neben ihr am Ehrentisch. An dem aber diesmal nicht nur irgendwelche hochrangigen draco eques saßen. Neben Felipa und Ben, waren auch Bens Freunde bei uns. Keo, Ally und Sascha hatten es sich bei uns gemütlich gemacht und begrüßten mich erfreut. Überraschenderweise, freute ich mich die drei zusehen. Sie waren von Anfang an, die einzigen Drachenreiter gewesen, die mich hier freundlich aufgenommen hatten.

Umso später es wurde, umso wilder ging es wirklich her. Snow hatte nicht übertrieben. Die draco eques wurden immer wilder und offener für Liebesbekundungen. Vielleicht lag es ja auch den ganzen Getränken, aber selbst Ben und Sascha starrten sich irgendwann nur noch dumm und begierig an.
„Was genau war in den Getränken?" fragte ich Snow.

„Mirgoll-Bier." Snow deutete mit einem Kopfnicken auf die Getränke, die Ben und seine Freunde intus hatten. „Verstärkt die Sinne und Empfindungen."

„Das gibt's nicht, ihr trinkt Drogen?" ich sah sie belustigt an.

Felipa lachte. „Sie gehören zu unserem Stamm und zur Tradition. Ich würde es nicht als Drogen bezeichnen."

„Natürlich würdest du das nicht." sagte Snow und reichte ihrer Schwester das Bier.

Ich starrte zu Ally und Keo, die ganz vertieft in ihre Unterhaltung waren. Und ließ mein Blick weiterwandern. Das hatte irgendwie etwas von einen Gruppengelüste, zwar bestieg hier noch niemand jemanden, aber wenn Snow recht hatte, wurde das ganze hier noch wilder.
„Alles in Ordnung?" Snow lehnte sich ein wenig vor.

Ich sah sie an. „Ja, ich habe meinen Tequila, also ist alles in Ordnung."

Snow die sich den ganzen Abend strickt an Wasser hielt, musterte mich einen Moment genau. Aber sie schien keine Anzeichen zu finden, die auf Unzufriedenheit hinwiesen.
Der Abend verging und wir unterhielten uns alle lachend und zufrieden. Snow wirkte noch ein wenig angespannt und warf mir die ganze Zeit aufmerksame Blicke zu, als wäre ich in gefahr. Doch alles verlief ohne Vorfälle, bis mehrere Bedienungen mit kleinen Getränken ankamen. In Schnapsgläsern, war ein dunkles Getränk das süßlich roch und mir entgegen starrte.

„Trink das nicht." mahnte Snow düster und schob mir das Getränk weg.

Felipa gluckste. „Lass sie doch ihre Erfahrungen machen. Wir mussten sie alle sammeln um daraus zu lernen."

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