John Watson und Sherlock Holmes. Jeder, der sie persönlich kannte, vermutete, dass sie zusammen waren. Oder zumindest ineinander verliebt. Mrs. Hudson, Greg Lestrade, Mycroft.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie es selbst erkannten und sich im nächsten Schritt auch noch dazu bekannten.Zu diesem Zeitpunkt waren sie in einer Beziehung, die beiden mehr als gut tat. Sherlock war von den Drogen losgekommen und konsumierte auch keine, wenn sie schon lange keinen Fall mehr hatten. John lenkte ihn ab und er verspürte nur selten das Verlangen nach einem Rausch. Wenn der Consulting Detective in einer schweren Phase war, wandte er sich seinem Freund zu und vertraute sich ihm an. Zusammen fanden sie immer eine Lösung, sodass Sherlock nie rückfällig wurde.
Gleiches galt auch für John. Wenn er Sherlock beim Spielen der Geige zuhören konnte, während er versuchte einzuschlafen, blieben seine Albträume meist aus. Noch besser ging es ihm, wenn er seinen Freund Nachts in seinen Armen halten konnte. Von den chronischen Schmerzen in seinem Bein merkte er nichts mehr, nur die Schusswunde in seiner Schulte zwickte manchmal etwas, wenn er sich überanstrengte.
John ging es gut, wenn es Sherlock gut ging und anders herum.
Wenn der Consulting Detective während eines falls nur wenig aß, ließ auch sein Freund öfter eine Mahlzeit ausfallen. Sherlock hatte das schnell herausgefunden und zwang sich deshalb immer öfter zum Essen, weil er wusste, dass Johns Körper nicht mit dem Nahrungsmangel umgehen konnte.♡︎♡︎♡︎
John und Sherlock stiegen nacheinander aus den Taxi, das vor ihrem Haus in der Bakerstreet hielt. Es regnete schon seit mehreren Tagen in Strömen und beide waren froh, dass sie nun wieder in ihre gemeinsame Wohnung sein konnten und den regen von Innen betrachten konnten. Der ehemalige Militärarzt wartete auf den Bürgersteig auf seinen Freund, der den Taxifahrer bezahlte, bevor sie gemeinsam durch die Haustür traten.
"Jungs, ihr seid wieder da!", begrüßte sie Mrs. Hudson. Sie hatte gehört, dass die Haustür geöffnet wurde und sah natürlich nach dem rechten. "Was ein schlechtes Wetter, ihr seid ja ganz nass. Geht schon hoch, ich bringe euch gleich Tee zum Aufwärmen. Und zieht euch trockene Sachen an!"
In ihrer Wohnung angekommen, warf Sherlock sich in seinen Sessel und schloss die Augen. Sein letzter Fall hatte ihn für mehrere Tage beschäftigt und er hatte deshalb kaum geschlafen. Jetzt, wo das Adrenalin aus seinem Blut verschwand, schlief er fast im Stehen ein. John wusste, dass sein Freund kaum noch ansprechbar war und betrachtete ihn mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Hier ist der Tee. Kekse habe ich leider nicht mehr, aber so wie ich euch kenne, braucht ihr sowieso eine richtige Mahlzeit. Im Kühlschrank stehen die Reste, die ich noch von meinem Mittagessen hatte", sagte Mrs. Hudson und blickte John mitleidig an. Sie hatte selbst erfahren, dass Sherlock nicht einfach war, wenn er von einem Fall nach Hause kam und endlich wieder seinen Bedürfnissen nachgehen konnte.
"Kümmer dich um ihn, John", flüsterte sie, bevor sie sich wieder auf den Weg in ihre eigenen Wohnung machte. Sherlock hatte die Augen geschlossen und sein Körper holte sich endlich die Pause, die er schon seit mehreren Tagen gebraucht hätte.
"Immer", antwortete John genau so leise, auch wenn Mrs. Hudson schon lange verschwunden war. Sie hatten ihrer Vermieterin nichts von ihrer Beziehung erzählt, aber sie ahnte es ja eh schon seit der Arzt bei Sherlock eingezogen war. Sherlock hielt es nicht für nötig, weil er wissen wollte, wie lange sie brauchen würde, bis sie von selbst darauf gekommen war, dass es wirklich zu etwas zwischen ihren beiden Jungs gekommen war.
John legte eine Hand an Sherlocks Wange und beobachtete das Gesicht seines Freundes genau. Manchmal erinnerte er den Arzt an eine Katze. Er zeigte kaum Emotionen, aber eigentlich war er total kuschel-bedürftig und genoss es, wenn bestimmte Personen sich ihm zuwendeten.
"Komm, Sherlock", weckte John seinen Freund auf, der ihn daraufhin verschlafen ansah. "Wir gehen ins Bett." Der Consulting Detective hatte kaum Kontrolle über seinen eigenen Körper, sodass John ihn in das gemeinsame Schlafzimmer führen musste. Einen Arm hatte er um Sherlocks Taille gelegt und das ganze Gewicht seines Freundes lastete auf seiner verletzten Schulter. Bei jedem Schritt wollte er am liebsten vor Schmerzen schreien, aber das würde Sherlock aufwachen.
In diesen Momenten war er sehr dankbar, dass sie sich gemeinsam für Sherlocks Schlafzimmer entschieden hatten. Ansonsten hätte John seinen Freund noch viel weiter stützen müssen.John platzierte Sherlock in ihrem gemeinsamen Bett und betrachtete ihn abwartend. Sherlock hatte noch immer seine nassen Sachen an, aber er war so müde, dass es ihn nicht mehr störte. Also beugte der Arzt sich über ihn und knöpfte sein Hemd auf. Wenigstens seinen Mantel hatte Sherlock selbstständig abgelegt, noch bevor er ihre Wohnung betreten hatte.
Nach Sherlocks Hemd folgten noch seine Schuhe und seine Hose. Äußerlich hatte John diese Hose verflucht, denn sie war viel zu eng und bereitete ihm besonders Probleme, wenn er in solchen Situationen war. Innerlich liebte er diese Hose jedoch. Sie ließ Sherlock unfassbar atemberaubend aussehen und zusammen mit seinem liebsten violetten Hemd konnte John seinem Freund niemals widerstehen.
Der Arzt zog auch sich selbst bis auf die Unterwäsche aus und legte sich neben seinen Freund. Er seufzte und schloss die Augen. Auch für ihn waren ihre Fälle anstrengend und ermüdend, aber am meisten fertig machten ihn seine ständigen Sorgen um Sherlock.
"Danke", flüsterte der Consulting Detective, der trotz seines müden Zustands erkannte, dass er sich in seinem Schlafzimmer befand und sein Freund neben ihm in ihrem Bett lag.
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Talk me down - Johnlock
FanfictionDurch das gemeinsame Aufklären von Verbrechen kamen John und Sherlock sich näher. Sie konnten ihre Differenzen bei Seite legen und waren wirklich glücklich miteinander. Der Consulting Detective kam durch seinen Freund von den Drogen los und John kon...