I don't trust a lot,
but I think I trust you
Kapitel 20 - Sycamore Tree
"John, du musst gar nicht so geschockt schauen. Das Nächste, was ich sagen werde, wird dich sowieso wieder aufheitern", setzte Sherlock an, seine Erzählung fortzusetzen. Er hatte kurz gestoppt, als er erkannte, wie sehr John mit seiner vorherigen Aussage beschäftigt war.
"Ich handle äußerst irrational, wenn es um dich geht. Du warst - und bist auch immer noch - eine der einzigen Personen, die bei mir bleibt, obwohl sie es nicht müsste. Du könntest einach gehen und aus meinem Leben verschwinden, aber du machst es nicht. Dafür bin ich dir auch sehr dankbar, aber zuerst hat es mir auch eine Heidenangst bereitet.John hielt es nicht mehr länger aus und rutschte mit seinem Sessel etwas näher an den Consulting Detective heran, sodass sich ihre Hände endlich wieder berühren konnten. Der Arzt konnte es nicht glauben, was für eine große Wirkung Sherlock noch immer auf ihn hatte. Lächelnd sah Sherlock auf ihre verschränkten Hände herab und drehte sie, als könne er nicht glauben, dass sie sich endlich wieder bei der Hand hielten.
"Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich nach soetwas gesehnt habe", flüsterte er leise und küsste John Handrücken, bevor er ihre Hände wieder sinken ließ und sie auf seinem Oberschenkel ruhten.
"Bist du froh, dem Treffen zugestimmt zu haben?", halte John nach und studierte das Gesicht des Consulting Detectives genau. Er wollte jede noch so kleine emotionale Regung erkennen.
Sherlock sah zu ihm und lächelte. Auch er ließ seinen Blick einmal über Johns Gesicht wandern und stoppte schließlich bei seinem Haar. "Du kannst es dir nicht vorstellen, wie glücklich ich gerade bin", antwortete Sherlock zwar nicht ganz auf Johns Frage, aber trotzdem reichte ihm die Antwort."Ich glaube, ich kann es mir sehr wohl vorstellen. Mir geht es nämlich genau so. Bitte lass uns ab jetzt immer über alles reden, damit soetwas nicht noch einmal passiert. Das würde ich nicht aushalten können", schlug John vor und legte seine Lippen auf Sherlocks Wange.
Eigentlich hatte er sich vorgenommen, das Gespräch abzuwarten und dann zu entscheiden, wie es mit ihnen weitergehen soll. Allerdings war sich John jetzt sicher, dass er es nicht noch länger aushalten würde, von Sherlock entfernt zu sein. Der Arzt hatte seinem Freund verziehen, egal was er noch sagen würde. Da war John sich mittlerweile sicher."Willst du nicht erst einmal die ganze Geschichte hören?", fragte Sherlock und John war zerrissen. Einerseits wäre es vom Tisch, wenn der Consulting Detective ihm jetzt alles gestehen würde. Allerdings würde John seine Entscheidung vielleicht nochmal überdenken, ob er Sherlock wirklich schon verziehen hatte. Andererseits würde es immer zwischen ihnen stehen, denn soetwas vergisst man nicht. Würde John Sherlock jemals wieder vertrauen können, wenn sie es nicht in für alle Mal aus der Welt schafften?
"Ich will es wissen", endschied der Arzt sich schließlich und sah den Consulting Detective abwartend an. Sherlock erwiederte seinen Blick für einen Moment, räusperte sich und begann dann zu reden.
"Egal, wie gut wir unsere Beziehung geheim gehalten hatten, mir war immer bewusst, dass Moriarty es direkt durchschauen würde, wäre er wieder da. Wir sind uns zu ähnlich. Er hätte bemerkt, wenn ich mich so grundlegend verändert hätte.
Und ich sollte Recht behalten. Über Scotland Yard kamen die ersten Hinweise, dass Moriarty wohl zurückgekehrt sei. Zusammen mit Mycroft und Lestrade habe ich dann einen Plan ausgearbeitet, denn es war unumgänglich, dass Moriarty mich kontaktieren würde."John hörte Sherlocks Erzählung gebannt zu und für einen kurzen Moment vergaß er sogar, dass es sich um die Realität handelte. Es hörte sich zu sehr nach einem Drehbuch für einen Krimi oder Thriller an.
Und doch war es das tägliche Leben seiner Freunde und seines Partners. Es war auch zu seinem eigenen täglichen Leben geworden."Also, Moriarty kontaktierte mich. Du musst wissen, ich habe viele Gespräche mit Mycroft geführt, ob wir dich nicht doch einweihen sollten. Aber zu viel hatte dagegen gesprochen.
Zum Einen hätte es meinen Bruder in große Schwierigkeiten gebracht, wenn nicht nur sein soziopatischer, jüngerer Bruder eingeweiht war. Selbst dafür muss er sich ja schon einiges anhören. Zum Anderen solltest du auf alle Fälle beschützt werden und zu dem Zeitpunkt ging das eben am besten, indem wir dich aus allem raushielten."Sherlock wurde mit jedem Satz, den er bildete, unsicherer. Gleich würde sich seine komplette Zukunft entscheiden. Würde John wieder in sein Leben treten? Denn ohne ihn würde er es nicht mehr lange durchhalten. Er könnte nicht mit dem Gedanken leben, dass sich der Arzt in der gleichen Stadt aufhielt, aber sie sich für Jahre - wahrscheinlich bis an ihr Lebensende - nicht mehr sehen würden. Sherlock könnte nicht mit dem Gedanken leben, dass John ihn hasste und nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.
Wahrscheinlich würde Sherlock wieder zu den Drogen greifen. Denn das Einzige, was ihn im Moment davon abhielt, rückfällig zu werden, war die Hoffnung, dass John doch noch in die Baker Street zurück kommen würde. Dass sie wieder zusammen Verbrechen aufklären könnten.
Der Consulting Detective und sein Blogger.
Ohne den Einen, konnte der Andere nicht existieren.__________________________________
Ein etwas kürzeres Kapitel, als sonst, aber der Cliffhanger ist einfach zu gut....
Nächste Woche geht's weiter.
DU LIEST GERADE
Talk me down - Johnlock
FanfictionDurch das gemeinsame Aufklären von Verbrechen kamen John und Sherlock sich näher. Sie konnten ihre Differenzen bei Seite legen und waren wirklich glücklich miteinander. Der Consulting Detective kam durch seinen Freund von den Drogen los und John kon...