7 𝚂𝚠𝚎𝚎𝚝 𝙲𝚛𝚎𝚊𝚝𝚞𝚛𝚎

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And oh, we started

Two hearts in one home

Kapitel 7 - Sweet Creature

Nach seinem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung, war John nicht mehr in der Bakerstreet gewesen. Er wollte Sherlock nicht über den Weg laufen. Allerdings hatte er Infolgedessen auch Mrs. Hudson schon eine längere Zeit nicht mehr gesehen, obwohl sie sich zuvor doch wirklich gut verstanden hatten. Trotz ihres beträchtlichen Altersunterschiedes.

Die Frau war zu mehr als nur einer Vermieterin oder Haushälterin für den Doktor geworden. Viele Morgende hatten sie zusammen durch die Rätselseiten der Zeitung geblättert und Sudoku-Gitter und Kreuzworträtsel gelöst. Diese Tradition mussten sie leider aufgeben, doch John musste endlich mal wieder mit Mrs. Hudson reden.

Also machte er sich am Freitag morgen, um 9 Uhr auf den Weg zur 221B Bakerstreet. Er musste heute nicht in der Arztpraxis arbeiten, also nutzt er seinen freien Tag und langweilte sich nicht in seiner kahlen, neuen Wohnung. John wusste, dass Sherlock nur wenige Meter von ihm entfernt sein würde. Nur eine Treppe in das nächste Stockwerk. Es brannte ihm unter den Fingernägeln bei dem Gedanken, dass er einfach zu Sherlock gehen könnte. Dass er ihn womöglich sogar auf dem Flur traf.

Es war zwar sehr unwahrscheinlich, dass der Consulting Detective heute seine Wohnung verlassen würde, nachdem was ihm gestern passiert war, aber immerhin besteht eine kleine Chance. John klopfte an der Haustür und wurde von Mrs. Hudson in ihre Wohnung gebeten.

Sie war nervös und hibbelig und das machte John verrückt. Immer wieder lief sie in ihrer kleinen Küche hin und her. Natürlich hatte sie ihre Gastfreundschaft nicht vernachlässigt und ihm trotz ihrer Gemütslage Tee und Kekse angeboten, die John nur zu gerne annahm.
"Mrs. Hudson, jetzt bleiben sie endlich mal stehen! Was ist denn los mit Ihnen?", erhob der Arzt seine Stimme und ließ seine ehemalige Vermieterin zusammen fahren. Sofort entschuldigte er sich.

Sie stellte eine Tasse Tee vor John auf den Tisch und setzte sich neben ihn.
"Es ist nur so, dass ich mich wirklich und Sherlock Sorge. Natürlich habe auch ich mitbekommen, wie es ihm geht. Und dann das gestern. Ich habe noch nichts aus der Wohnung gehört, keine Tür keine Schritte. Er ist bestimmt noch nicht aufgestanden."
John schuldbewusst auf den Tisch. Er weiß, der Sherlock gestern Abend wach gehalten hatte, obwohl er so erschöpft war.

"Ich weiß nicht, wie ich mit ihm und der Situation umgehen soll, deswegen war ich noch nicht oben. Oh John, du fehlst ihm so."

Darauf wusste der Arzt keine Antwort. Sherlock fehlte ihm auch, natürlich, aber er hatte mit ihm Schluss gemacht. Sie schickten sich noch Nachrichten und John sorgte sich auch um seinen Ex-Freund, aber der Arzt war sich nicht sicher, ob er Sherlock wirklich wieder gegenüberstehen könnte. Oder wollte.
Aber wenn es dem Consulting Detective dadurch besser gehen würde, wäre John auch bereit dazu, seine eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen und all seine Prinzipien über Bord zu werfen. Sherlock solle nur nicht rückfällig werden.

♡︎♡︎♡︎

Sherlock lag in seiner dunklen Wohnung in seinem Bett und rieb sich die Schläfen. Noch waren alle Vorhänge zugezogen und seine Zimmertür war geschlossen, damit so wenig Licht wie möglich in den Raum fiel und ihn nicht störte.

Auch nachdem John und er das Gespräch letzte Nacht beendet hatten, konnte er für eine lange Zeit nicht einschlafen. Obwohl er zuvor, nach dem Zwischenfall im St. Barts Hospital, so erschöpft war. Er lag stundenlang wach und wälzte sich in seinem Bett hin und her und doch fand er keine Position, in der er einschlafen konnte.

Er wollte auch nicht Violine spielen, denn das hätte ihn zu sehr an John erinnert, der bis vor einigen Tagen noch im Rhythmus seines Geigenspiels getanzt hatte. Auch wenn er wirklich kein guter Tänzer war. Sherlock hatte ihm gerne zugesehen und es war ihm möglich, seinen Kopf für eine kurze Zeit ruhig zu stellen und alles um ihn herum zu vergessen.

Oh John, wie gerne er den Doktor wieder um sich hätte.

Bei den Gedanken an seinen Ex-Freund legte sich ein undefinierbarer Ausdruck auf sein Gesicht. Es kamen schöne Erinnerungen in seinen Kopf, von ihren vielen gemeinsamen Erlebnissen. Aber auch schmerzliche, von ihrer Trennung und den Gründen für diese.
Sherlock wollte John niemals verletzen, aber es war besser so. Das versuchte er sich zumindest einzureden.

Sherlock hörte, dass sich die untere Haustür öffnete und schloss. Kurz was ruhig, bevor er zwei Stimmen hörte, die über den Flur auf dem Weg in die Küche waren.
Die eine gehörte unverkennbar zu Mrs. Hudson, denn diese hört er nun schon seit er in der Bakerstreet eingezogen war. Auch die andere Stimme kam ihm bekannt vor. Er hatte sie in allen möglichen Lagen und Situationen seines Lebens gehört und sie ließ einen wohligen Schauer über seinen Rücken laufen.

John.

Plötzlich war Sherlock motiviert aufzustehen und den Stimmen näherzukommen. Er wollte unbedingt herausfinden, warum sein Ex-Freund hier war. In dem Haus, aus dem der Consulting Detective ihn heraus geworfen hatte. Und er war trotzalledem zurückgekommen.

Sherlock setzte sich in der Küche an den Tisch, auf dem sich Experiment-Utensilien und schmutzige Tassen stapelten.
Ihn traf es wie ein Schlag.
Seine Wohnung sah aus wie ein Saustall und er musste dringend etwas daran ändern, bevor ich doch jemand in seine Wohnung kam. Seine Vermieterin würde ihm den Kopf abreißen und sein Bruder würde ihn verurteilen. Und was würde John von ihm denken?

Sherlock machte sich eine Tasse Tee und versuchte komplett still zu sein, um das zu hören, worüber John und Mrs. Hudson in der unteren Wohnung sprachen. Doch verstehen konnte er nichts. Kurz nachdem die beiden in der Küche verschwunden waren, hörte er Johns Stimme. Lauter als sonst. Es schien sich über etwas aufzuregen.
Direkt danach wurde es wieder ruhig, aber Sherlock suchte in seinem Gedächtnispalast nach einem Grund für Johns Aufreger. Er hat dort alles über den Arzt abgespeichert, also würde auch etwas zu diesem Thema finden.

♡︎♡︎♡︎

Während der Consulting Detective verschiedene Szenarien in seinem Gedächtnispalast durch spielte, in denen John wütend war, merkte er nicht, dass sein Ex-Freund die Wohnung von seiner Vermieterin schon wieder verlassen hatte. Er war zu keinem Ergebnis gekommen, denn der ehemalige Militärarzt wurde oft von seinen Erlebnissen des Krieges eingeholt und alle um ihn herum bekam seine Aussetzer zu spüren.

Talk me down - JohnlockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt