3 𝙰𝚕𝚠𝚊𝚢𝚜 𝚢𝚘𝚞

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Walked through my door

but it felt nothing like home

'Cause you're not home

Kapitel 3 - Always you

Für John hatte ein neuer Alltag begonnen. Jeden Tag erinnerte er sich schmerzlich an seine Zeit gemeinsam mit Sherlock Holmes in der Bakerstreet zurück. Er war sich nicht sicher, ob er seinen Freund vermisste oder nur einen Mitbewohner, damit sich seine Wohnung nicht so leer und einsam anfühlte. Natürlich versuchte John sich einzureden, dass es letzteres war, aber er musste sich eingestehen, dass er vor allem auch Sherlocks bizarre Art vermisste.

Obwohl er durch seine Verbindung zu Mycroft keine Miete bezahlen musste, wollte John wieder anfangen einem normalen Beruf nachzugehen. Anders würde er den Tag nicht zum Abend bekommen und irgendwie musste er auch seine Lebensmittel bezahlen. Er hoffte, dass es ihn von seiner Lage ablenkte, zumindest so lange er auf der Arbeit war.

Nach einiger Recherche fand er eine kleine Arztpraxis, die nicht weit von seiner Wohnung entfernt lag. Es wurde eine Aushilfe gesucht, weil eine Ärztin der Gemeinschaftspraxis in Elternzeit gegangen war. Zwar handelte es sich bei dem Angebot nur um eine befristete Stelle, aber für den Moment hatte John damit genug. Und er konnte sogar zu Fuß zu seinem Arbeitsplatz gehen.

♡︎♡︎♡︎

Es war Johns erster Arbeitstag in der Gemeinschaftspraxis. Da schnellstmöglich und wirklich dringend eine Vertretung gesucht wurde, musste er nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch kommen, sondern erhielt direkt eine Zusage, nachdem er alle nötigen Unterlagen versendet hatte.

Der Arzt war extra früh losgegangen, um auf jeden Fall pünktlich zu kommen, Er sollte um acht Uhr da sein, um noch durch die Praxis geführt werden zu können und sich dann mit der Ärztin zusammenzusetzen, die er vertreten würde. Sie wollten noch einige Patientenakten zusammen durchgehen, damit John auch wirklich gut vorbereitet war und seine neue Stelle ohne Probleme antreten konnte.

"Guten Morgen", begrüßte ihn eine Frau mittleren Alters, die schon vor der Praxis auf ihn gewartet hatte. "Ich bin Doktor Smith und sie sind dann wohl John Watson." Der Army-Doktor nickte zustimmend und reichte der Dame die Hand. Doktor Smith schloss das Gebäude auf und forderte John auf, seine Jacke in das Zimmer hinter der Anmeldung zu bringen.

Zusammen setzten sie sich in Johns zukünftiges Behandlungszimmer. Ein Computer stand auf einem Rollwagen an der Wand und neben einigen medizinischen Darstellungen und Erklärungen hingen auch von Kindern gemalte Bilder an den Wänden. Von so einem Behandlungszimmer hatte John immer geträumt, wenn er anderen von seiner eigenen Praxis vorgeschwärmt hatte. Ihm war schon bei Antritt seines Armeedienstes klar, dass er sich einmal niederlassen wollte und sich eine eigene Praxis aufbauen wollte.

Doch dann traf er auf Sherlock Holmes, der ihn all seine Pläne über den Haufen werfen ließ. Vorbei war sein Traum von einem ruhigen Leben und einem Familienhaus außerhalb von London. Der Consulting Detective und ihre gemeinsamen Abenteuer ließen das Adrenalin durch seinen Körper schießen und er wusste, dass er das für den Rest seines Lebens machen wollte.
Er war größtenteils freiwillig mit in den Krieg gegangen, wenn auch nicht zum Kämpfen. Allen anderen war es schon vor ihm klar gewesen, aber ein normales, ruhiges Leben hätte John Watson niemals gereicht.

"Doktor Watson?", sprach die Frau ihn an und riss ihn somit aus seinen Gedanken. "Sollen wir noch kurz die Patientenakten durchgehen, die Besonderheiten aufweisen und auf die Sie besonders achten sollten?" John stimmte Doktor Smith zu und war froh von seinen eigenen Gedanken abgelenkt zu werden.

Während sich die beiden Ärzte durch die Patientenakten gekämpft hatten, waren auch die anderen Mitarbeiter der Praxis gekommen. Einige hatten sich schon bei John vorgestellt, andere machten sich direkt an die Arbeit. "Vielen Dank, dass Sie meine Vertretung so kurzfristig antreten konnten. Ich hätte mir gerne mehr Zeit genommen Sie einzuarbeiten, aber ich bin mir sicher, dass die anderen Ärzte und Arzthelfer das gut hinbekommen werden."

John verabschiedete sich von Doktor Smith und begleitete sie noch bis vor die Tür.
Er fühlte sich gut vorbereitet auf seinen ersten Arbeitstag, war aber dennoch froh, dass er nicht komplett in das kalte Wasser geworfen wurde, wenn es zu seinen neuen Patienten kam.

♡︎♡︎♡︎

Johns erster Arbeitstag war gut verlaufen und hatte ihn wirklich ausgelaugt. Er war es nicht gewohnt, einen geregelten Tagesablauf zu haben und obwohl er diese Tatsache nicht allzu schlecht fand, wsr es eine große Umstellung.
Daher ließ er sich schon früh in sein Bett fallen und hoffte auf einen besseren Schlaf. Es war seine zweite Nacht in der neuen Wohnung und noch immer fühlte sie sich nicht richtig an. Nicht wie Zuhause.

Wie auch in der letzten Nacht lag er wach in seinem Bett. Ein warmer Körper fehlte neben ihm oder das gelegentliche Geiegenspiel zum Einschlafen, das aus dem Wohnzimmer von 221B bis in das gemeinsame Schlafzimmer von Sherlock und John drang, wenn der Consulting Detective während einem Fall seine Gedanken sortieren musste.

Seufzend griff John nach seinem Handy, das als Wecker auf seinem Nachttisch neben dem Bett lag. Er öffnete den Chst mit Sherlock, in dem kaum Nachrichten zu finden waren. Der Lockenkopf hatte ihm nur manchmal mitgeteilt, was noch eingekauft werden musste oder wenn er etwas später von Mycroft zurück nach Hause kam. John schickte nur Nachrichten, um Sherlock mitzuteilen, dass es beim Einkaufen etwas länger dauern würde oder wenn er Harry besuchte, um bei seinem Freund nachzuhaken, ob alles okay ist und er auch wirklich ohne seinen Blogger klarkommt.

Ansonsten hatten die beiden jede Minute des Tages zusammen verbracht. Also mussten sie einander auch nie eine Nachricht schicken.

John: Hey, Sherl. Ich hatte heute meinen ersten Arbeitstag in der Praxis. Irgendwie komisch einen normalen Job zu haben...

Der Doktor sperrte sein Handy, denn er rechnete nicht mit einer Antwort seitens Sherlock. Schon gar nicht, nachdem er seinen Spitznamen verwendet hatte. Wahrscheinlich arbeitete der Consulting Detective achon an der Lösung eines neuen Falls und hatte keine Zeit für seinen Ex-Freund.

Sherlock: John. -SH

Sherlock: Ich hätte nicht mit einer Nachricht von dir gerechnet
-SH

John: Ich hatte auch nicht geplant, dir zu schreiben

Sherlock: Schlagfertig, so wie ich
dich kenne... Wie geht es dir?
-SH

John: Wie soll es mir schon gehen? Die Wohnung ist okay, sag Mycroft nochmals danke von mir

Sherlock: Okay, das war eine blöde Frage, aber dir ist ja durchaus bekannt, dass ich in sowas wirklich nicht gut bin...
-SH

John: Sowas?

Sherlock: Konversation, Interaktion mit Personen... du weißt, worauf ich hinaus möchte
-SH

Ja, das wusste John wirklich. Er kannte Sherlock Holmes schließlich besser, als die meisten Menschen. Wahrscheinlich sogar besser als die meisten seiner Familienmitglieder. Nur Mycroft konnte mit John in dieser Hinsicht mithalten.

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Ich versuche, dass so ungefähr einmal in der Woche ein Kapitel kommt.

Versprechen kann ich aber noch nichts. Ich habe zwar einige Kapitel vorgeschrieben, aber kann leider jetzt noch nicht abschätzen, wie lang die Story überhaupt wird.

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Talk me down - JohnlockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt