18 𝙽𝚎𝚛𝚟𝚘𝚞𝚜

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I get a little bit nervous

Around you

Kapitel 18 - Nervous

Am nächsten Morgen standen John und Sherlock beide viel früher auf, als sie es eigentlich müssten, um rechtzeitig für ihr Treffen fertig zu sein. Allerdings wollte John, dass seine Wohnung aufgeräumt war und obwohl er es eh nicht vor seinem Ex verstecken konnte, wollte er es wenigstens auf den ersten Blick so aussehen lassen, als hätte er sein Leben nicht komplett schleifen gelassen.
Und Sherlock wollte sicher gehen, dass auch wirklich alles sicher für John war. Er hatte die Wohnung in der Baker Street mehrere Male auf Mikrofone und Kamaras untersucht, sodass niemand mitbekommen würde, dass er das Gebäude verließ.

Beide waren so unfassbar nervös, obwohl es eigentlich keinen Grund dazu gab. Die meisten Punkte waren schon jetzt geklärt und einem guten Ausgangs des Gesprächs stand so gut wie nichts mehr im Wege. Außerdem hatten beide den jeweils anderen schon in den schwächsten Momenten gesehen und sie waren sich auch ihrer Liebe und tiefen Verbundenheit bewusst.

Schon lange gab es Sherlock Holmes nicht mehr alleine. Mittlerweile war der Blogger fest an seienr Seite, auch wenn sie im Moment eine Auszeit machten. Immer öfter war auch John in den Artikeln aufgetaucht und auch auf den Fotos war der Consulting Detective schon lange nicht mehr alleine abgebildet.
Immer wenn einer Londoner Regionalzeitung ein Bericht fehlte, griffen sie einfach auf ein älteres Foto der beiden zurück. Meist schrieben sie in der Meldung darüber, dass der berühmt-berüchtigte Sherlock Holmes und sein Partner schon lange nicht mehr bei der Aufklärung eines Falls gesehen wurden und es auch sonst sehr still um die beiden geworden war.

Sherlock konnte sich nicht zu einhundert Prozent sicher sein, dass ihm auch wirklich niemand zu Johns neuer Wohnung folgte, aber er tat alles, um dies zu verhindern. Er nahm einige Umwege in Kauf, um mögliche Verfolger abzuschütteln und war noch aufmerksamer als sonst, wenn es auf seine Umgebung ankam.
Trotzdem behielt er tief in seinem Inneren die Angst, dass er eine gefahr direkt zu seinem John führte und jemand sie bei ihrem Gespräch belauschte oder gar überraschte. Sherlock würde es sich selbst nie verzeihen, auch wenn John sich der Risiken bewusst war und trotz alledem einem Treffen zugestimmt hatte.

Nun stand der Consulting Detective vor der Haustür seines ehemaligen Mitbewohners. Tief atmete er durch, bevor er schließlich die Klingel betätigte. Der Summer ertönte nur eine kurze Zeit später und Sherlock erklomm zitternd die Treppe in den zweiten Stock. Vor Johns Wohnungstür blieb er noch einmal stehen. Zu seinem Glück war diese Tür noch nicht geöffnet, sodass er noch kurz Zeit hatte, seine Gedanken zu sortieren.

Sherlock hörte, wie etwas im Inneren der Wohnung umfiel und John fluchte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er schüttelte verträumt den Kopf. Er konnte sich genau vorstellen, wie sein Ex gerade aussah, während er versuchte den Schaden einzudämmen, dabei aber nicht zu viel Zeit zu verschwenden, damit Sherlock nicht noch länger im Flur auf ihn warten musste.

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Viel Zeit hatte John nicht mehr, bis Sherlock bei ihm sein würde. Er war total unnötig und wollte, dass seine Wohnung perfekt aussah. Eigentlich total unnötig, wenn er daran dachte, wie e in der Wohnung in der Baker Street aussehen musste, seitdem komplett keine Hausarbeit mehr gemacht wurde.
Den größten Teil hatte der Arzt selbst erledigt, denn der Consulting Detective war dabei wirklich keine große Hilfe gewesen, sodass er die kläglich gescheiterten Erklärversuche schließlich aufgegeben hatte.

Aber es störte John weniger, als es vielleicht sollte, dass er den Haushalt alleine erledigte. Es war eine willkommene Ablenkung und ein guter Weg, um seine Gedanken von den aktuellen Fälen abzulenken. Wenn sie einen besonders harten Fall hinter sich hatten, putzte John manchmal sogar die ganze Wohnung, um seinen Kopf frei zu bekommen. Meist konnte er nur so die Bilder der Leichen aus seinen Gedanken verbannen, die ihn mehrere Tage verfolgten.

Da er seinen Erinnerungen so lange nachgehangen hatte, vergaß er komplett, dass er eigentlich putzte. So stand er einige Minuten mitten in seiner Wohnung mit einem Lappen in der Hand und starrte ins Leere. In seinen Gedanken stand er im Wohnzimmer seiner alten Wohnung und er staubte den Sims des Kamins ab, während Sherlock in seinem Sessel saß und ihn kritisch beobachtete.

Schwach lächelte John und wischte noch einmal das Regal vor ihm ab, bevor er das Putzen aufgab. Er brachte den Lappen zurück in die Küche und wusch ihn aus. Genau wusste er nicht, wann Sherlock kommen würde, aber er ging davon aus, dass der Consulting Detective ihrem Treffen insgeheim genau so entgegenfieberte wie John selbst und deswegen nicht lange warten würde.

Als es jedoch schon im nächsten Moment klingelte, war John überracht. So früh hätte er den Consulting Detective dann doch nicht erwartet. Er hatte gehofft, dass er noch etwas Zeit hääte, seine Gedanken zu sortieren und seinen schnellen Puls zu beruhigen. Jedoch war es nun zu spät und er stand auf, machte sich auf den Weg in den Flur. Er betätigte den Summer und öffnete somit die Haustür für seinen Ex-Freund.

Schnell wollte er noch einmal durch alle Räume gehen, in die Sherlock möglicherweise gehen könnte. Bad, Wohnzimmer, Küche. Allen anderen Räumen hatte er beim Putzen sowieso keine Beachtung geschenkt. Also war es jetzt so oder so zu spät.
Ihm fielen keine offensichtlich unorentlichen Stellen auf, sodass er sich wieder auf den Weg zu seiner Wohnungstür machte.

Dann passierte es. Weil er sich beeilen wollte, um Sherlock nicht unnötig lang im Flur stehen zu lassen, stieß er einen Blumentopf um, der neben seinem Schuhregal stand. So ziemlich die einzige Dekoration, die er in der Wohnung hatte. Er fluchte und versuchte so viel Erde wie möglich wieder in den Topf zu hieven.
Sofort redete der Arzt sich ein, dass seine ganze Mühe beim Sauber-Machen nur verschwendete Zeit war, da der schmutzige Fleck auf der Fußmatte wahrscheinlich sowieso das erste sein würde, dass Sherlock auffiel.

Jetzt war es so oder so zu spät, um noch irgend etwas zu retten, sodass John einfach aufgab und schwer schluckend die Tür öffnete, während er seinen Blick endlich von dem braunen Fleck abwenden konnte.

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Und dann standen sie vor dem jeweils anderen. John in einem seiner typischen gestrickten Sweater und mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen. Der Blogger verschränkte seine Hände unsicher hinter seinem Rücken, als ihn Sherlock einfach nur ansah und keinerlei Reaktion zeigte. John fuhr sich durch die Haare, als der Consulting Detective diese kritisch betrachtete. Er war schon länger nicht mehr beim Frisör gewesen und hatte sie einfach mit Gel gestylt, sodass sie etwas mehr Volumen hatten.

"Sieht gut aus. Also mir gefällt es", stellte Sherlock fest und John ließ seine Hand sinken. Noch nie war ihm so bewusst gewesen, wie in diesem Moment. Sherlocks Meinung würde immer eine große Rolle spielen und seine Entscheidungen und Handlungen maßgeblich beeinflussen.



Doppelupdate, weil das andere Kapitel nur texting war

Talk me down - JohnlockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt