And I know
we haven't talked in a while,
So I'm looking for an open door
Kapitel 10 - Let Me Down Slowly
Am folgenden Wochenende war John auf dem Weg nach Oxfordshire. Er wollte seine Schwester Harriet besuchen, die noch immer in der Nähe ihres Geburtsort lebte. Harry hatte ein noch schlechteres Verhältnis zu ihren Eltern, als John, aber trotzdem hatte sie es nie übers Herz gebracht, ihre Heimat zu verlassen.
Zusammen mit ihrer Ex-Frau wollte sie sich dort ein Leben aufbauen und ihre schlechten Erinnerungen mit neuen, schöneren ersetzen.John hatte nie einen Gedanken daran verschwendet, nach seiner Stationierung in Afghanistan zurück auf das Land zu ziehen. Und er war froh darüber, denn sonst hätte er niemals Sherlock getroffen.
Er hoffte, dass sich der Ausflug nach Oxfordshire auszahlte. Harry und er hatten sich schon lange nicht mehr gesehen, aber in der letzten Zeit hatten sie wieder öfter miteinander telefoniert und geschrieben.
Seine Schwester war die einzige aus seiner Familie, die von seiner vergangenen Beziehung wusste. Das war auch der Grund dafür, das Harriet und der Doktor sich in letzter Zeit besser verstanden.Sie hatten sich quasi über die Abneigung ihrer Eltern verbrüdert, denn diese hatten Harry vor langer Zeit aufgrund ihrer Sexualität verstoßen. Mittlerweile konnte John verstehen, warum seine Schwester so plötzlich aus- und von Zuhause weggezogen war.
Auch den Mut seiner Schwester bewunderte er nun mehr. Er hatte sich nie getraut seinen Eltern von seiner sexuellen Orientierung zu erzählen.♡♡♡
John parkte das gemietete Auto vor dem kleinen Landhaus, in dem Harry lebte. Es war nicht das Haus, welches sie zuvor mit ihrer Ex-Frau bewohnte, sondern ein neues.
Unschlüssig stand der Arzt vor der Haustür seiner Schwester. Er hatte sich zwar angekündigt, aber trotzdem wusste er nicht, wie Harry reagieren würde.Die Entscheidung, ob er klingeln sollte oder nicht, wurde ihm abgenommen, denn Harriet öffnete die Tür und fiel John um den Hals. Auch der Doktor legte die Arme um den schmalen Körper seiner Schwester und drückte sie eng an sich. Er hatte sie vermisst.
"John, komm rein. Ich habe schon Tee gemacht und Frühstück vorbereitet. Komm rein, wir haben uns so viel zu erzählen", forderte Harry ihn aufgeregt auf und lief vor in Richtung ihres Esszimmers. Sie schenkte den Tee ein und drückte John in einen freien Stuhl.
Etwas überfordert der Arzt seine Schwester an. Er freute sich auch, sie zu sehen, aber er war verwundert, dass es Harriet so gut ging. Sie hatte ihm schon erzählt, dass sie mittlerweile trocken war, aber er konnte nicht einschätzen, wie es ihr damit ging. Vielleicht hatte sie auch andauernd das Bedürfnis zur Flasche zu greifen und kämpfte ständig einen Krampf in ihrem Inneren."Also, John. Was gibt es neues? Was hast du zu erzählen und warum habe ich Sherlock noch nicht kennengelernt? So heißt dein Freund doch, oder?", begann Harry ein Gespräch aufzubauen. Dies veranlasste John dazu, sein Brötchen wieder auf den Teller vor sich zu legen. Stimmt, Harriet war noch nicht auf dem neuesten Stand.
Tief atmete john ein und aus und begann zu erzählen. Alles. Von Anfang an.
Wie Sherlock und er an einem Tag noch das glücklichste Paar unter der Sonne waren, doch die Stimmung zwischen ihnen immer angespannter wurde. Dass sein Freund ihm nicht mehr erzählte, dass mit ihm los war, obwohl John so froh war, dass er Sherlock endlich dazu gebracht hatte, seine Gefühle zuzulassen und auch über diese zu sprechen.
John erzählte Harry, wie es zu ihrem Streit und letztendlich auch zu ihrer Trennung kam. Dass er ausgezogen war und Sherlock und er sich langsam wieder annähern, nachdem eine zeitlang komplette Funkstille herrschte.Harriet sah John schockiert an.
"Oh, John", stieß sie aus und griff nach der Hand ihres Bruders. "Warum hast du mir nicht schon früher etwas erzählt? Du hättest doch schon viel ehr herkommen können."
"Harry, es tut mir leid, aber du hättest mir dabei auch nicht helfen können. Du kennst Sherlock nicht und dann ist es wirklich schwierig sein Handeln nachzuvollziehen. Er ist etwas außergewöhnlich."
John lächelte traurig bei dem Gedanken daran, dass niemand Sherlock richtig verstand. Sie stempelt ihn als Freak ab, ohne sich wirklich mit ihm auseinanderzusetzen. Am Anfang hat das John abgeschreckt. Jeder riet ihm, sich von dem Consulting Detective fernzuhalten. Aber mittlerweile war er froh, dass er nicht auf diese Stimme gehört hatte."John, ich bin die letzte Person, die ich dafür verurteilt, wen du liebst", teilte ihm seine Schwester mit und schloss ihn in ihre Arme.
"Hast du denn das Gefühl, dass es mit euch noch mal etwas werden könnte oder möchtest du über ihn hinwegkommen?"John dachte kurz darüber nach. War er dafür bereit mit jemand anderem zusammen zu kommen? Wahrscheinlich nicht. Also schüttelte er als Antwort den Kopf. Obwohl Harry wohl auf eine umfangreiche Antwort gehofft hatte, schien sie zu verstehen.
"Würdest du es noch einmal mit Sherlock versuchen?", fragte Harriet wieder und John nickte.
"Ich weiß, dass auch Sherlock unter der Trennung leidet. Und da ist etwas, dass er mir nicht erzählt. Da bin ich mir sicher. Er will nicht mehr, dass ich in die Bakerstreet komme. Aber nicht, damit wir uns nicht mehr sehen, sondern um mich zu beschützen."
Eigentlich dachte John immer, dass er Sherlock mittlerweile ziemlich gut verstand, aber dem war wohl nicht mehr so.
♡♡♡
Harry wusste nicht, wie sie John helfen konnte. Wie er bereits gesagt hatte, kannte sie Sherlock nicht und kann ihn nicht einschätzen. Aber sie konnte nur das Beste für ihren Bruder hoffen. Denn auch wenn er versuchte es zu überspielen, konnte Harry erkennen, dass es John nicht gut ging. So gut kannte sie ihren Bruder.
Als dieser sich am Nachmittag von ihr verabschiedete, hatte sie ein schlechtes Gefühl dabei, ihn gehen zu lassen. Sie hatte ihm nicht helfen können und das störte sie. Das Gerede allein brachte doch nichts. Es musste doch eine Möglichkeit geben, dass sowohl John, als auch Sherlock, wieder glücklich werden könnten. Aber Harry wusste nicht, wie sie dazu beitragen konnte.
Das Einzige, was sie hatte machen können, war John zu raten, dass er noch einmal mit Sherlock sprach. Dass er darauf bestand, noch ein Gespräch mit dem Consulting Detective zu führen und somit endlich die Wahrheit über ihre Trennung erfuhr. Denn John wusste schon längst, dass Sherlock nicht einfach so mit ihm Schluss gemacht hatte, sondern es einen komplexeren Grund dafür geben musste.
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Talk me down - Johnlock
FanfictionDurch das gemeinsame Aufklären von Verbrechen kamen John und Sherlock sich näher. Sie konnten ihre Differenzen bei Seite legen und waren wirklich glücklich miteinander. Der Consulting Detective kam durch seinen Freund von den Drogen los und John kon...