But I'm standing here with you
just trying to be honest
Kapitel 12 - Still
John hielt es nicht mehr aus. Er musste Sherlock einfach wiedersehen. Es war schon über zwei Wochen her, dass sie sich zum letzten Mal gesehen hatten. Beziehungsweise hatte der Arzt seinen Ex-Freund nur kurz gesehen und die meiste Zeit hatte er nur die Stimme des Consulting Detectives gehört.
Obwohl Sherlock John so sehr von ihren Treffen abriet, wollte der Arzt es nicht wahrhaben. Er sah es nicht ein, warum sie sich nicht treffen sollten. Wenn diese Gefahr, von der der Consultung Detective immer sprach, wirklich so groß war, warum hatte er dann noch nie etwas davon mitbekommen? Und warum versuchte Sherlock alleine gegen sie zu kämpfen? Er wusste doch, dass John immer an seiner Seite sein und ihm immer helfen würde.
Es machte den Arzt noch verrückter, dass Sherlock ihm immer wieder Hinweise gab, was denn nun los war. Er konnte die Teile einfach nicht zusammenbringen und er wurde nicht schlau aus den Bruchstücken, die sein Ex-Freund ihm schrieb. Der Consulting Detective dachte viel zu gut von ihm und schätzte ihn anscheinend viel schlauer ein, als er wirklich war.
Die ganze Sache ging schon so weit, dass John alles auch bei der Arbeit nicht mehr aus dem Kopf bekam und stets abgelenkt war. Einmal vergaß er sogar, warum eine Patientin bei ihm war, obwohl er sich immer die Patientenakten durchlas, bevor der Termin begann. Seine Kollegin hatte ihn sogar schon darauf angesprochen, aber wie sollte John die Sitution erklären, wenn er selbst nicht wirklich verstand, was überhaupt los war.
Das ganze musste zu einem Ende kommen oder er würde womöglich noch seine Arbeit verlieren. Er brauchte Antworten oder er musste mit der Situation und somit auch Sherlock abschließen. Da letzteres wohl nie passieren würde, gab es keinen anderen Weg, als noch einmal mit seinem Ex-Freund zu reden. Dazu hatte Harry ihm schließlich auch geraten und es schien auch der einzige Ausweg zu sein.
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Am nächsten Tag machte er sich deshalb auf den Weg in die Bakerstreet. Er wusste noch nicht, was er Sherlock überhaupt sagen wollte, aber das würde er sich überlegen, wenn der Consulting Detective die Tür öffnete. Denn auch das war noch gar nicht sicher.
Da er direkt von der Arbeit kam, war er relativ gut gekleidet mit Hemd und Jeans. Aber wen wunderte es? Durch seine gemeinsame Zeit mit Sherlock Holmes stand er stets in der Öffentlichkeit und neben dem Consulting Detective sah man schnell underdressed aus.John hatte mit Mrs. Hudson telefoniert. Sie hatte ihm zugestimmt, dass er noch einmal mit Sherlock reden sollte und würde ihm deshalb natürlich die Tür öffnen. Wenn er schon vor Sherlocks' Wohnungstür stand, würde er ihn nicht so schnell abweisen, als wenn er noch auf dem Bürgersteig stehen würde.
"John", begrüßte die Vermieterin den Arzt und bat ihn in den Hausflur. "Es ist toll, dass du Sherlock noch nicht aufgegeben hast. Es bringt ihm viel, dass du noch so an ihm hängst, auch wenn er es nicht zeigt. Er hat jeden Morgen einen Grund aufzustehen, wegen dir."
John wusste, dass Mrs. Hudson es nur gut meinte, aber es stimmte ihn eher traurig, als hoffnungsvoll, wenn er soetwas über seinen Ex-Freund hörte. Er fühlte sich schuldig, weil er mit seinem Leben so gut es ging weitermachte, während Sherlock so unter der Trennung zu leiden schien. Schließlich hatte John seit seinem Aufenthalt in Afghanistan seine erste Festanstellung, auch wenn es nur befristet war.
Ohne wirklich viel mit Mrs. Hudson geredet zu haben, machte John sich auf den Weg in das obere Stockwerk. Unschlüssig stand er vor der Wohnungstür in der zweiten Etage. Vor nur wenigen Wochen hatte er selbst noch hier gelebt, doch jetzt kam er sich vor wie ein Fremder. Als würde er nicht hier her gehören.
Sein Blick wanderte zu der Gehhilfe, die noch immer neben der Garderobe an der Wand lehte. Bei seinem letzten Besuch war sie umgefallen und hatte viele Erinnerungen zurückgebracht. John fragte sich, warum Sherlock den Stock immer noch aufhob. Er müsste die Gehhilfe immer sehen, wenn er die Wohnung verließ und seinen Mantel vom Haken nahm.
Leise klopfte John an die Holztür. Er wusste nicht, ob man es in der Wohnung überhaupt gehört hatte. Aus diesem Grund erschrak er, als Sherlock die Tür öffnete und gleich darauf wieder schloss. John war so perplex, dass er gar keine Möglichkeit hatte, schnell genug zu reagieren.
"Sherl", begann er. "Bitte lass mich rein." Verzweifelt machte er durch ein erneutes Klopfen auf sich aufmerksam. Auf der anderen Seite der Tür hörte er laute Geräusche und Sherlocks Fluchen. In seinen Gedanken reimte John sich die schlimmsten Szenarien zusammen, was sein Ex-Freund gerade tun könnte und mit jeder Sekunde wurde er unruhiger.
"Sherlock", versuchte er den Consulting Detective noch einmal dazu zu bringen, die Tür zu öffnen. John hatte seine Hoffnung schon so gut wie aufgegeben, dass er noch ein weiteres Lebenszeichen von Sherlock erhalten würde.
Der Arzt fuhr zusammen, als sich der Consulting Detective doch noch einmal zu Wort meldete. "John, wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht herkommen sollst?! Ich mache das ganze hier auch nicht freiwillig und mein einziges Ziel ist es, dich zu beschützen. Aber du musst es mir ja so unglaublich schwer machen! Sieh es doch einfach ein. Es ist besser, wenn du so wenig wie möglich weißt."
John lehnte sich von außen gegen die hölzerne Wohnungstür und schloss die Augen. Natürlich musste Sherlock so sturköpfig sein. Dem Arzt war bewusst, dass der Consulting Detective nicht gut mit Emotionen umgehen konnte, von Empathie ganz zu schweigen, aber in diesem Moment wünschte er sich, dass Sherlock ihn ein bisschen besser verstehen würde.
"Lass mich rein und erklär' mir alles in Ruhe. Dann können wir zusammen eine Lösung finden und es wird für uns beide leichter", versuchte John es ein letztes Mal. Er war wirklich kurz davor aufzugeben.
"Sieh doch bitte ein, dass ich keine andere Wahl habe, John. Es gibt keine andere Möglichkeit, dich aus all dem rauszuhalten. Wenn dir etwas passiert, würde ich mir das niemals verzeihen können." Sherlock hatte sich schon in Rage geredet und es hörte sich nicht so an, als würde er bald wieder still sein. Der sprichwörtliche Damm war gebrochen und nun war das Wasser nicht mehr aufzuhalten.
"Dein Schutz ist meine oberste Priorität. Ich weiß nämlich nicht, wie ich weiterleben sollte, mit dem Gedanken, dass du wegen mir verletzt wurdest. Verdammt, ich liebe dich doch! Ich setze mein Leben auf's Spiel, damit deins nicht in Gefahr ist! Warum siehst du das denn nicht? Und es wäre alles sehr viel einfacher, wenn du nicht immerzu gegen mich arbeiten würdest, sondern mir einfach mal vertraust!"John wusste nicht, wie er darauf antworten sollte. Er war sich noch nicht einmal sicher, ob Sherlock überhaupt wusste, dass John noch da war, geschweige denn, dass er das alles laut ausgesprochen hatte.
Als er sein Gewicht von der Tür nahm, knarzte diese und sofort hörte John auf der anderen Seite wieder lautes Fluchen. Also wusste Sherlock nun, dass der Arzt alles mitbekommen hatte und noch immer anwesend war.
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Talk me down - Johnlock
FanfictionDurch das gemeinsame Aufklären von Verbrechen kamen John und Sherlock sich näher. Sie konnten ihre Differenzen bei Seite legen und waren wirklich glücklich miteinander. Der Consulting Detective kam durch seinen Freund von den Drogen los und John kon...