16 𝚃𝚘𝚘 𝙶𝚘𝚘𝚍 𝙰𝚝 𝙶𝚘𝚘𝚍𝚋𝚢𝚎𝚜

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John lächelte. Zwar hatte Mrs. Hudson ihm noch nicht einmal etwas über das erzählt, warum er sie eigentlich besucht hatte, aber trotzdem hatte er so viel über Sherlock erfahren, wie noch nie zuvor.

I'm never gonna let you close to me

Even though you mean the most to me

Kapitel 16 - Too Good At Goodbyes

"Warum ich eigentlich hier bin", begann der Arzt deshalb und Mrs udsons Aufmerksamkeit lag direkt auf ihm. "Ich möchte mehr darüber herausfinden, was er vor hat und ob und wie ich helfen kann."
Verstehend nickte die Vermieterin und dachte darüber nach, was sie John erzählen könnte. Um klar zu machen, auf was er hinaus wollte, erklärte er Mrs Hudson die Regeln, die Sherlock ihm auferlegt hatte. So zum Beispiel, dass er eigentlich nicht mehr in die Baker Street kommen sollte, da Sherlock es für zu gefährlich hielt.

"Natürlich, das hat er bei mir auch gemacht. Ich soll eigentlich auch nicht mehr in die obere Wohnung gehen, aber wenn er mal wieder für mehrere Tage nicht draußen war, muss ich ja mal nach dem Rechten sehen. AUßerdem habe ich Angst, dass er nicht genug isst und ich habe schon öfter ein Tablett mit Tee und Keksen auf den oberen Treppenabsatz gestellt."

Das ließ John lächeln. Mrs Hudson war einfach ein Engel und viel zu gut für diese Welt.
"Ist noch etwas anderes passiert? Waren andere Leute hier? Mycroft, Lestrade oder Fremde? Wann war Sherlock das letzte Mal draußen?"

"John, jetzt komm aber mal runter. Ich erzähle dir ja schon alles, was ich hier unten so mitbekomme", versuchte ich ihn zu beruhigen und redete schnell weiter, als sie den abwartenden Blick in Johns Augen sah.
"So weit ich es mitbekommen habe, war niemand hier. Nicht einmal Mycroft oer Lestrade. Auch Sherlock war nur wenig draußen. Er geht nicht einmal pro Woche einkaufen. Wenn es ihm gut geht, verlässt er vielleicht alle zwei Wochen das Haus."

Der Arzt nickte verstehend. Wenn es keinen neuen Fall gab, war Sherlock sonst schon nur sehr mühsam aus der Baker Street zu bekommen. Nachdem John seine Tasse Tee geleert hatte, verabschiedete er sich von Mrs Hudson. Eigentlich hatte er vorgehabt, auch noch Mycroft und Detective Inspector Lestrade aufzusuchen, jedoch war es schon spät und John könnte sie auch am nächsten Tag fragen.

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Also tat er genau das und schrieb beiden eine Nachricht, dass er sich gerne mit ihnen treffen wollte. John hoffte, dass beide Männer trotz ihrer Arbeit Zeit für ihn hatten.

Die Antwort von Lestrade kam schnell und lautete:
Hey John, ich kann mir schon vorstellen, warum du mich treffen möchtest. Ich habe im Moment keinen laufenden Fall und schlage mich mit dem Papierkram der abgeschlossenen Fälle rum. Etwas Ablenkung würde sicher gut tun, komm doch einfach vorbei. Greg Lestrade

Der Arzt hielt ein Taxi an und machte sich auf den Weg zu Scotland Yard. Er wollte Lestrade nicht warten lassen. Nicht, dass nachher doch noch ein Fall kam und sie ihr Gespräch aus Zeitmangel nicht mehr führen konnten. Die Dame am Empfang begrüßte ihn freundlich und teilte ihm mit, das Lestrade bereits auf ihn wartete.

"Guten Morgen, John", wurde der Arzt begrüßt und bekam sogleich einen Kaffe angeboten, den er dankend in Empfang nahm. John erwiederte den Gruß und nahm auf einem der Stühle im Büro Platz. Nachdem eine kurze Stille in Lestrades Büro herrschte, begann der Arzt zu erklären, warum er zu dem Detective Inspector gekommen war.

"Sherlock hat sich in der letzten Zeit sehr komisch verhalten. Zum einen hast du ja sicher schon von meinem Auszug aus der Baker Street gehört, zu dem er mich gedrängt hat. Zum anderen hat er nicht nur mir Regeln auferlegt, die ich davon abhalten, in die Baker Street zu kommen, sondern auch Mrs Hudson darf die obere Wohnung nicht mehr betreten.
Irgend etwas ist bei ihm los und ich würde gerne wissen, was das ist und ob ich ihm helfen kann. Ich habe schon mit Mollie und Mrs Hudson gesprochen, aber die beiden wissen leider auch nicht mehr als das, was ich dir gerade erzählt habe."

Während John redete, nickte Lestrade immer wieder zustimmend und sah interessiert zu, wie der Arzt immer größere Bewegungen mit seinen Händen gestikulierte.
"Weißt du etwas", fügte John leiser, fast flehend hinzu.

Greg sah den Arzt mitleidig an und lächelte bestätigend.
"In der letzten Zeit hat Sherlock uns bei keinen Fällen mehr geholfen, ohne eine wirkliche Erklärung seinerseits. Ich weiß nicht, wie viel ich dir erzählen darf, aber Mycroft hat Scotland Yard um Hilfe gebeten. Du kannst dir ja mittlerweile größtenteils denken, was ungefähr los ist.
Und wir haben ja vor seinem Abtauchen, schon lange nach Moriarty gesucht und jetzt ist er wieder da. Die meisten Polizisten sind darauf angesetzt ihn zu finden und bei neuen Hinweisen direkt die Arbeit auszunehmen. Im Moment haben wir keine neuen Hinweise, also sobald es etwas neues gibt, sind wir bereit."

John sah beruhigter aus, nachdem Lestrade ihm davon berichtete, wie viele Leute auf Moriarty angesetzt waren. Er bedankte sich bei Greg, der seine Nerven mit diesem Gespräch um einiges beruhigen konnte. Allerdings hatte er noch immer keine Idee, wie er Sherlock helfen konnte.

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John besuchte Mycroft in seiner Wohnung. Schon lange war der Arzt nicht mehr dort gewesen, das letzte Mal mit Sherlock, und ein wenig freute er sich darüber, dass er Mycroft wiedersah. Die beiden nahmen im Büro des Regierungsmitglieds Platz, was dem Gespräch schon jetzt eine unnötig angespannte Stimmung gab.

"Mycroft, du weißt - denke ich mal - warum ich hier bin." Der Mann ncikte angespannt und ließ seinen Blick zu einem Bild wandern, das auf seinem Schreibtisch stand. John war sofort klar, um welches Bild es sich handeln musste, schließlich hatte Sherlock das gleiche in seinem Schlafzimmer auf dem Regal neben der Tür stehen.

Nach einer kurzen Stille, in der Mycroft darüber nachdachte, was er sagen sollte, begann er zu sprechen.
"Ja, Sherlock. Er hat mich schon immer gerne auf Trapp gehalten. Man sollte meinen, dass er mittlerweile alt genug wäre, aber du kennst ihn ja. Ich denke nicht, dass ich derjenige bin, der dir alles erklären sollte. Das sollte Sherlock schon selbst machen, schließlich hat er euch beide geradewegs in diese Katastrophe gesteuert. Aber ein bisschen kann ich dir erklören, um dich zumindest zu beruhigen."

Dankbar lächelte John ihn an. Wenigstens etwas.

Talk me down - JohnlockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt