15. 1950

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I hate it when dudes try to chase me

I love it when you try to save me

Kapitel 15 - 1950

John hatte einen Entschluss gefasst. Er wollte mit so vielen Personen reden, wie möglich, um neue Informationen bekommen und dieses Rätsel endlich lösen zu können. Er wollte nicht mehr außen vor gelassen werden und Sherlock endlich helfen können.
Der Arzt konnte nur hoffen, dass der Consulting Detective noch nicht über Johns Fragerei herausfinden würde, denn sonst würde er sich wieder vor ihm verschließen.

Zuerst ging John zu Mollie in das St. Barts Hospital.
Er fand sie im Labor, wo sie vor einem Mikroskop saß und immer wieder das Glasplättchen, auf dem eine Probe war, hin und her schob.

"John", grüßte sie, als sie den Mann aus dem Augenwinkel sah. "Komm, ich hole uns Kaffee. Eine Ablenkung könnte nicht schaden, ich komme einfach nicht weiter bei dieser Untersuchung."
Während die Gerichtsmedizienerin im Aufenthaltsraum war und auf die Kaffeemaschine wartete, sah John sich in dem Labor um. Er versuchte die Probe zu identizifieren, an der Mollie eben noch gearbeitet hatte.

Nachdem sie den Raum wieder betrat, setzten sie sich einander gegenüber und der Arzt begann zu erklären, warum er die Frau besuchte, die mittlerweile zu einer guten Freundin von ihm geworden war.

"Irgend etwas stimmt nicht mit Sherlock", stellte John fest und Mollie nickte zustimmend.
"Ich weiß von dem Vorfall, als Sherlock das letzte Mal hier war. Ich bin mit meinen Überlegungen und Nachforschungen schon so weit, dass ich mir denken konnte, dass es wieder um Moriarty gehen muss.
Hast du etwas gehört? Bitte sag mir, dass Sherlock dir etwas von seinem Plan erzählt hat, als er hier war. Irgendjemand muss doch etwas von dem wissen was er vorhat."

Traurig schüttelte Mollie den Kopf und trank nachdenklich einen Schuss aus ihrer Tasse.
"Leider weiß ich auch nicht, was er vorhat, John. Ich würde dir wirklich gerne helfen, aber auch mir hat er nichts gesagt."

John sah enttäuscht auf die Tischplatte. Er wollte endlich Klarheit und Sherlock helfen können. Der Consulting Detective sollte nicht länger alleine gegen seinen Erzfeind kämpfen müssen. Zuvor hatten sie jeden Fall gemeinsam bestritten, egal wie schwer sie waren. Also warum nicht auch ein weiterer Kampf gegen Moriarty?
Sie ergänzten sich so gut und bis jetzt hatte ihnen geau diese Eigenschaft bei jedem ihrer Fälle geholfen.

"Vielleicht solltest du mit jemand anderem reden. Irgendjemandem muss sich Sherlock ja anvertraut haben. Jemand muss eingeweiht sein oder zumindest etwas mitbekommen haben", schlug die Gerichtsmedizienerin zu und John stimmte ihr zu.

Der Sezt verabschiedete sich von Mollie und setzte sich vor dem St. Barts Hospital in ein Taxi.
Er zweifelte. Vielleicht war es wirklich keine gute Idee sich gegen Sherlock zu stellen und gegen seine Aufforderungen und Anweisungen zu stellen. Aber John war von dem Consulting Detective kein anderes Verhalten gewöhnt und Sherlock sollte dies auch klar sein.

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Als nächstes machte John sich auf den Weg in die Bekerstreet und stellte sich somit gegen alle von Sherlocks Warnungen. Der Arzt wollte noch einmal mit Mrs Hudson reden und sie fragen, ob die Vermieterin etwas neues wusste. Ob der Consulting Detective die Wohnung in der letzten Zeit verlassen hatte oder ob jemand anderes zu ihm gekommen war. Vielleicht hatte sie ja auch Gespräche mitanhören können.

John hatte sich vorher nicht angekündigt, aber er hoffte, dass er Mrs Hudson trotzdem in ihrer Wohnung antreffen würde. Wahrscheinlich hatte Sherlock auch ihr diverse Regeln und Richtlinien zu ihrem Schutz mitgeteilt, sodass sie das Haus in der Baker Street kaum noch verließ.

Genau so wie Mollie, begrüßte auch Mrs. Hudson John erfreut. In der letzten Zeit hatten sie nur wenig Kontakt, aufgrund der strengen Regeln an die sie sich allerdings nur teilweise hielten. Zuerst hatte John Angst, dass ihm wirklich etwas zustoßen würde, wenn er sich der Baker Street auch nur näherte. Mittlerweile war er aber bereit das Risiko einzugehen, wenn dies bedeutete, dass er Sherlock helfen und ihn so weit wie möglich wiederzusehen.

"Mrs. Hudson", begrüßte John die Vermieterin fröhlich und zog sie sogleich in eine Umarmung. Er hatte sie wirklich vermisst. Sie und ihren Tee. Mrs. Hudson führte ihn in ihre Küche und stellte auch direkt eine Tasse vor ihm auf den Tisch. Dankbar lächelte John sie an.

"Es ist schön dich wiederzusehen, mein Junge", begann die Haushälterin ein Gespräch.

"Es ist auch toll wieder hier zu sein. Ich habe das wirklich vermisst und ihren Tee erst!"
Sanft schlug die Vermieterin ihm auf die Schulter, aber lächelte ihm zu. Als er in Gedanken war, wanderte Johns Blick zum Flur und von dort aus gen Decke. Er war Sherlock so nah, aber trotzdem konnte er ihn nicht sehen und nicht zu ihm gehen. Allerdings wäre der Consulting Detective sehr wütend mit ihm, wenn er heraudfinden würde, dass John schon wieder Nachforschungen anstellte.

"Du bist wegen Sherlock hier, oder? Du machst dir noch mehr Sorgen um ihn, als jeder andere", stellte Mrs. Hudson mehr fest, als dass sie es wirklich fragte. John stimmte ihr zu. Es ergab keinen Sinn, es abzustreiten. Schließlich wusste die Vermieterin über mehr Bescheid, als Sherlock und John zuerst annahmen.

"Natürlich mache ich mir Sorgen um ihn. Es ist Sherlock, wie könnte ich nicht."
Mrs. Hudson lächelte ihn an und strich ihm mütterlich über den Arm. John war glücklich, dass er sich zumindest vor der Vermieterin nicht mehr verstecken oder seine Gefühle überspielen musste.

Nachdem er sich von seinen Eltern abgewandt hatte, als sie seine Schwester aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verstießen, hatte er in der ein oder anderen Situation eine Elternfigur vermisst. Obwohl er bereits erwachsen war, hätte ihm eine Mutter oder ein Vater an manchen Ounkten i seinem Leben um einiges weitergeholfen.
Allerdings fand er diese in Mrs. Hudson und ihm lag wirklich viel an ihr.

Sie kümmerte sich immer zu um ihn und Sherlock und John war ihr dankbar, dass sie sich schon vor seiner Ankunft um den Consulting Detective kümmerte.

"Weißt du, Sherlock konnte die Miete alleine bezahlen. Ach was, selbst wenn nicht, hätte Mycroft ihm geholfen. Jedoch hatten wir beide uns darauf geeinigt, dass Sherlock nicht alleine hier wohnen sollte. Wir gaben ihm eine Bedingung: Er durfte nur hier wohnen, wenn er sich einen Mitbewohner suche", erzählte Mrs. Hudson John und er nickte verstehend.

Wundern tat es ihn nicht. Jedoch fragte er sich warum, denn immerhin war Sherlock ein erwachsener Mann.
Mrs. Hudson musste seine Verwirrtheit wohl erkennen, denn sie redete weiter.

"Ich kenne seine Familie schon lange und da sie weiterhin auf dem Land lebten, versprach ich ihnen, dass ich auf ihre Söhne Acht geben würde. Als Sherlock hier einzog, kam er frisch aus dem Entzug und vor allem Mycroft hatte Angst um ihn. Angst, dass er wieder rückfällig wurde."

John war schockiert und gelichzeitig so unfassbar dankbar, dass Mrs. Hudson immer da war, um zu helfen.

"Deshalb auch der Mitbewohner. Ich selbst kann ja nicht jede Stunde nach oben gehen und nachsehen, ob es Sherlock gut geht. Wenn eine unanbhängige Person in der Wohnung war, konnte er dort nicht mehr so leicht Drogen verstecken und schon gar nicht mehr konsumieren. Und dass es dann gerade du warst und ihr euch SO gut versteht, das war wirklich reiner Zufall."

John lächelte. Zwar hatte Mrs. Hudson ihm noch nicht einmal etwas über das erzählt, warum er sie eigentlich besucht hatte, aber trotzdem hatte er so viel über Sherlock erfahren, wie noch nie zuvor.


Mittwoch-Abend-Kapitel, weil ich morgen keine Zeit zum Hochladen hab ^^

Talk me down - JohnlockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt