I Kapitel 1 I

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Hektisch zog ich den Reißverschluss meiner Schutzjacke nach oben und griff nach meinem Helm. Kurz darauf schulterte ich meinen Rucksack, der mal wieder gefühlte 100kg wog mit meinen ganzen Büchern darin, weshalb ich kurz nach hinten kippte.

"Verdammter Mist! Kann ich nicht einmal pünktlich zur Schule kommen?", schimpfte ich mit mir selbst und rannte in unsere Garage, in der normalerweise unser blauer Mini stand, mit dem meine Mum jedoch zur Arbeit war. In der Ecke befand sich das schwarze Motorrad meines Bruders. Es war eine Suzuki gsx 750 und sein ganzer Stolz. Manchmal nahm er mich mal mit, was aber unfassbar selten geschah, denn ich hatte mein eigenes kleines Baby.

Meine Husqvarna 701 stand neben dem Motorrad meines Bruders und ich muss zugeben, der Anblick gefiel mir immer noch sehr gut. Vor knapp einem halben Jahr habe ich mir endlich mein eigenes Motocross gekauft und ich bereute es kein Stück. Immer wenn ich fuhr, fühlte ich mich so unfassbar frei und am meisten Spaß machte es mit meiner Freundin Romina.

"Fuck!", entkam es mir und mit einem mal kam mir wieder die Schule in den Sinn. Ich musste wirklich dringend los, denn meine Freundin wartete Zuhause bereits auf mich. Mit einem Schwung setzte ich meinen Schwarzen Helm auf und klappte das verdunkelte Visier hinunter. Die Sonne schien immerhin schon ziemlich dolle, obwohl es erst 7:30 Uhr war.

Ich öffnete mit einem Knopf das Garagentor und setzte mich auf mein Motocross, womit ich hinaus rollte. Das Tor schloss ich wieder und startete dann den Motor um vom Hof zu fahren. Eine Gänsehaut machte sich über meinem Körper breit, als ich den Motor hörte. Verdammt ich bin wirklich kein typisches Mädchen.

Schnell fuhr ich ein paar Straßen weiter und sofort sah ich meine Freundin, wie sie auf ihrem Motocross in Kreisen vor ihrem Haus fuhr und auf mich wartete. Ich ließ meinen Motor aufheulen um auf mich aufmerksam zu machen, was glücklicherweise funktionierte. Sie bemerkte meine Anwensenheit und fuhr dann auf mich zu. An einer Ampel hielten wir nebeneinander und sie klappte ihr Visier hoch.

"Du bist schon wieder zu spät", beschwerte sie sich und ihre grünen Augen strahlten mich wütend an.

"Ich weiß", lächelte ich verlegen und als die Ampel auf Grün umsprang fuhren wir sofort wieder los. Romina klappte ihr Visier hinunter und fuhr dann vor mir her. Ihr Motocross war ebenfalls eine Husqvarna 701 nur in schwarz mit roten Details anstatt in Schwarz mit blauen Details wie meine.

Wir haben zusammen unseren Führerschein gemacht, da wir uns so sehr für Motorräder und Motocross interessieren. Letztendlich war es die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können denn wir fuhren jeden freie Sekunde zusammen. Außerdem sind wir jeden Freitag Abend auf der Rennstrecke und jede zwei Wochen auf den Motorradtreffen. Insgesamt sind wir dann so um die 100 Leute und zusammen fuhren wir dann durch die Gegend oder ließen uns an einer Ecke nieder.

Mit diesen Menschen kann man unfassbar gut Freundschaften schließen denn alle die immer mitkamen sind super nett und total lustig drauf. Man unterhielt sich viel über seine eigenen Motorräder und tauschte Tipps aus oder sprach einfach nur über unsere Freizeit und Gott und die Welt.

Auf dem Schulgelände angekommen parkten wir auf dem Motorradparkplatz, den unsere High School neu angelegt hatte. Immerhin sind wir nicht die einzigen auf dieser Schule die so etwas fahren. Auf dem Parkplatz standen ganze 12 von diesen Maschinen und damit wir nicht immer die Autoparkplätze besetzten hat unser Schulleiter uns einen eigenen kleinen Platz rausgesucht.

Romina hielt neben meinem Bike und stieg dann ab, was ich ihr gleich tat. Fast Synchron zogen wir unsere Helme ab und liefen dann auf das große Gebäude zu. Wir waren zum Glück gerade noch rechtzeitig denn als wir den Hof betraten ertönte der Schulgong, was bedeutete, dass sich alle zu ihren Räumen begeben sollen, weshalb wir schnell zu unserem Raum sprinteten.

𝐕𝐞𝐫𝐛𝐨𝐭𝐞𝐧𝐞 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞 ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt