Es war ein wirklich gelungenes, erstes Date, wenn man es so nennen konnte. Ich war mir schließlich nicht so ganz sicher, ob so etwas wirklich so ablief oder ob wir uns einfach nur Mühe gegeben hatten, um uns auf eine andere Seite näher kennenzulernen. Jedenfalls hatte ich viel Spaß dabei gehabt und Seungmin schien es genauso zu gehen. Und so langsam wurde mir bewusst, dass ich für ihn eine kleine Verliebtheit empfand, die nichts mehr mit einer einfachen Freundschaft zutun hatte. Und jedesmal, wenn sich unsere Hände berührt hatte oder wenn wir uns näher kamen, hatte es mich ziemlich glücklich gemacht und ich spürte kleine Schmetterlinge, die in meinem Bauch herumflogen. Ein Gefühl, welches ich noch nie verspürt hatte.
"Ich hatte viel Spaß heute.", meinte Seungmin unter einem Lächeln, schlang seinen Arm dabei um meinen eigenen. Als würde er darauf hoffen, dass ich etwas erwiderte, musterte er mich genaustens, doch noch in so einem Maße, dass es keinesfalls aufdringlich war. Viel eher genoss ich es, dass er mir seine Aufmerksamkeit schenkte, so wie den restlichen Tag über auch. Der Rothaarige war die erste Person, deren Anwesenheit mir ab einem bestimmten Punkt nicht zu viel wurde. Nicht einmal, als er mir sein Herz ausgeschüttet hatte oder es mir schlecht ging. Wir beide waren immer bedacht darauf, dass wir dem jeweils anderen nicht zu viel wurden und das schätzte ich an unserer Beziehung. Das schätzte ich an ihm.
"Es war echt schön. Aber ich war echt zu aufgeregt und hab mir zu viele Gedanken darüber gemacht, dass ich wieder Sachen falsch mache und dich dadurch verletze..."
"Selbst wenn...", kurz hielt er inne, kicherte leise und zwang mich zum Stehenbleiben, "Ich weiß, dass du es nicht böse mit mir meinst. Du warst der Einzige, der sich meine Geschichte angehört hat und ich hoffe, dass ich irgendwann deine anhören darf. Sie verlangt gehört zu werden, wenn dir danach ist und wenn die Zeit dazugekommen ist, werde ich sie mir anhören, okay?" Mit einem Lächeln griff ich nach seinen Händen, sah ihm sanft in die Augen. Auch wenn ich mich gerade nicht bereit dafür fühlte, ihm alles zu sagen, weil ich wusste, dies würde die Stimmung kippen, war ich mir ziemlich sicher, dass ich ihn in naher Zukunft alles erzählen würde, so, wie er es bei mir tat. Und dafür war ich dankbar."Manchmal ist das Leben echt hart und auch unfair. Aber es gibt immer einen Grund, weswegen man hier ist und ich glaube, ich weiß so langsam, wieso ich hier bin. Wieso ich nicht bei dem Autounfall ums Leben gekommen bin... Ich war nicht nur zu jung, sondern ich sollte auch an diesem Teil in meinem Leben reifen, der noch so schwer war. Klar, es wird nie einfach sein, nur irgendwann lernt man damit umzugehen, weil es zu seiner eigenen Geschichte gehört und ich möchte auch, dass du ein Teil davon wirst. Dass du deine eigenen Farben in diesem Buch hinterlässt und genauso möchte ich das bei dir tun..." Seungmin hielt inne und sammelte kurz nach Kraft, überlegte was er als Nächstes sagen sollte. "Hyunjin, ich möchte ein wichtiger Teil deines Lebens sein, wenn nicht sogar der wichtigste Teil und ich hoffe, du akzeptierst meine Gefühle, denn ich habe mich in dich verliebt."
Auch wenn ich eigentlich schon wusste, welche Gefühle Seungmin für mich hegte, war es noch einmal etwas ganz anderes solche Worte zuhören. Es fühlte sich ziemlich surreal an und obwohl es bereits dunkel gewesen war, nur die Straßenlaternen unsere Sicht erhellten, wusste ich ganz genau, dass er bei seinen eigenen Worten rot wurde. Erneut lächelte ich ihn an, was ich eigentlich die ganze Zeit über getan hatte, nur dass mein Grinsen immer breiter geworden war und verringerte die Distanz zwischen uns, um ihn letztlich zu küssen.
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𝗜𝗻𝘀𝗼𝗺𝗻𝗶𝗮 ✧ SEUNGJIN
FanfictionHyunjin leidet schon seit Jahren an Schlafproblemen und ist des öfteren aus diesem Grund schlecht gelaunt. Es gibt keinen Tag, an dem er sich nicht unverstanden fühlt. Aber als Seungmin in seine Parallelklasse kommt und sich mit diesem anfreundet...