Kapitel 10: Das Biest erwacht

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"It matters not what someone is born, but what they grow to be

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"It matters not what someone is born, but what they grow to be."
~Dumbledore

"Darf ich mal sehen?" fragte Magnus behutsam und wirkte auf einmal wie ausgetauscht. Die dunklen Pupillen waren leicht geweitet, seine Körperhaltung offen und entspannte. Alec bewunderte die perfekte Krümmung seiner langen Wimpern, die spinnennetzartige Schatten auf die glitzernden Wangenknochen seines Gegenübers warfen. Der Slytherin lehnte sich ein wenig nach vorn, offensichtlich interessiert. "Vielleicht kann ich dir helfen." raunte der Slytherin, seine Stimme samtig weich und tief. Wie eine dicke Plüschdecke an einem kalten Wintertag hüllten ihn die Worte in Wärme und Vertrauen.

Er wusste nicht, was ihn in diesem Moment geritten hatte, doch Alexander streckte den Arm zögerlich aus. Seine Gedanken überschlugen sich plötzlich. Es war als würde der Hufflepuff am Rande einer Felsschlucht taumeln und langsam aber sicher an Halt verlieren. Die spitzen Steine am Grunde der Schlucht sangen seinen Namen in höhnischen Chören. Wie Zweige in einem Sturm würden die Knochen seines hilflosen Körpers zerbrechen. Alec würde langsam an den Stummen schreien ersticken, die seine Kehle füllten. Ertrunken in einer Flut aus seiner eigenen Panik, zerschellt wie ein brüchiges Stück Kreide. Er hätte einfach mit dem Köpf schütteln und die Frage vergessen sollen. Wie sollte er seine Wunde erklären? Viel mehr: wie sollte er erklären, dass er sie nicht mit einem Zauberspruch heilen konnte? Durfte? Es beunruhigte ihm wie sehr ihm der Gehorsam gegenüber seinen Eltern in Fleisch und Blut übergegangen war. Andererseits hatte er nie etwas anderes gekannt. Wer würde es ihm unter diesen Umständen vorwerfen?

"Ich..."Alec schluckte schwer und sah sich panisch im Raum um. "Ich weiß nicht, ob du das wirklich sehen willst. Es ist nicht besonders spektakulär."

Magnus hatte allerdings schon begonnen den Verband vorsichtig abzuwickeln. Nun gab es kein Entkommen mehr. Der weiße Stoff rollte sich langsam auf dem Tisch zusammen, wie die abgestreifte Haut einer Schlange. Schicht um Schicht rollte der Slytherin ab. Die Wärme die von Magnus Haut ausströmte war nur ein schwacher Trost. Ein Preis den Alec nicht bezahlen wollte. Oder vielleicht sehnte sich ein Teil von ihm danach nicht mehr allein zu sein. Vielleicht sehnte er sich danach gesehen zu werden.

„Mhhhh." Magnus legte seinen Kopf leicht schief sodass sich der schattenhafte Umriss seiner geraden Nase auf seiner Wange abzeichnete. Schließlich nahm er sorgsam das letzte Stück Verband ab und gab damit den Blick auf Alecs Handfläche frei. Eine dünne rötliche Linie, fast nicht mehr als solche zu erkennen, zog sich durch seine helle Haut. Zu Alec's Erleichterung war die Wunde gut verheilt.

„Eigentlich war es nur ein kleiner Kratzer." murmelte der Hufflepuff und zog seine Hand wieder zurück. Er konnte das letzte Glimmern von Magnus Wärme noch immer auf seiner Haut spüren. „Nicht weiter schlimm."

„So hat das aber im Zug nicht ausgesehen." kommentierte Magnus mit einem misstrauischen Unterton in seiner Stimme. Etwas dunkles Flackerte für eine Sekunde in seinen Augen auf. „Du konntest ja kaum deinen Schlips binden." Dann fixierte er Alec mit seinem intensiven Blick. „Hast du etwas dagegen, wenn ich die Wunde heile?"

Not good enough (Malec AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt