Kapitel 6

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"Mel! Mel, was ist los mit dir? Hey, schau mich an!" Was war passiert?
Langsam schaute ich auf und merkte, dass die Show weiter ging. Ich blickte zu soph, welche mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rum wedelte.
"Was ist los?" "Du warst völlig weggetreten. Das war echt komisch. Samu hat irgendwas geredet und auf einmal hast du nicht mehr reagiert" komisch. Ich versuchte mich zu erinnern. Was hatte Samu zu mir gesagt? '... Leg dich nicht mit dem Finnen an!' Seine Stimme hallte in meinem Kopf wieder. Immer wieder schossen mir seine Worte durch den Kopf. Was hatte das zu bedeuten?
Ich schaute zu Samu. Dieser stritt sich grade lauthals mit Steffi, weil sie mal wieder sein deutsch kritisierte. "Pass auf, ich weiß wo du wohnst, Frau!" Er grinste sie böse an. Seine Stimme jedoch klang freundlich. Fast schon liebenswürdig. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich dazu wie er vorhin mit mir gesprochen hatte. die Frau interessierte das ganze absolut nicht. Sie lachte nur und machte Thomas - dem Talent - Schöne Augen. Ein bisschen Wimpern klimpern hier, ein bisschen Schmollmund machen da - und schon hatte sich Thomas gegen Samu entschieden. Ich musste lachen. Samus Gesicht sah zum totlachen aus. Er wirkte als wäre seine Welt grade untergegangen. Als hätte Man einem kleinen Kind den Lollie weg genommen. Bebende Lippen und ein stockendes einatmen. Dazu der Mitleid erregendste Blick den ich je gesehen habe.
Kaum zu glauben dass dieser kleine Junge auch anders kann.
Durch die Reihen ging ein einheitliches 'awww', gemischt mir einem 'oohhh' und traurigen Blicken. Auch ich konnte mir das schlechte Gefühl nicht unterdrücken. Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte ihn umarmt. Doch das wäre nicht so gut gewesen. Rea hätte das bestimmt nicht gut gefunden. Also blieb ich widerwillig auf meinem Platz sitzen. "Komm her du Riesen Baby. Opa rea passt auf dich auf." Samu stand auf und ging mit hängenden Schultern in Richtung Irland. Die beiden umarmten sich freundschaftlich. "Jetzt hat die böse Frau meinen Samu traurig gemacht" kam es schniefend von Rea. Daraufhin folgte ein verächtliches Lachen von Steffi und als sich alle wieder etwas beruhigt hatten, konnte die Show weiter gehen.

Leider verging die Show viel zu schnell. Sophie und ich mussten selten so viel lachen wie heute. Es war also ein gelungener Tag. Leider hat mich Samu nach der zweiten Pause nicht mal auch nur angeschaut. Ich konnte es verstehen. er kannte mich nicht und ich habe Sachen zu ihm gesagt, die man nicht soll. Ich kann froh sein, dass er mich nicht vor allen angeschnauzt hat. Trotzdem war ich etwas enttäuscht. Samu war mir sofort sympathisch. Nicht nur heute. Schließlich begleitet mich seine Stimme schon fast 10 Jahre.
"Mel, komm lass uns gehen." Sophie war schon immer ungeduldig. Die Reihen hinter uns hatten sich schon geleert. Nur noch vereinzelt standen Menschen um Fotos zu machen. Also bahnten wir und einen Weg nach draußen. es war angenehm warm. Ich zog meine Jacke nicht an. Mir war von der Hitze im Studio warm genug. Nein, mir war nicht warm. Ich glühte. Am liebsten hätte ich mir etwas ausgezogen, aber das ging nicht. "Soph, hast du etwas zu trinken da?" Die Hitze war ziemlich unangenehm. Ich fühlte mich beengt, als brennt mir jemand die luftröhre aus. "Nein, lass mal etwas zu trinken suchen. Dabei können wir ja auch gleich etwas essen. Ich habe Hunger." Sophies Bauch knurrte und so machten wir uns auf die Suche. Wir liefen eine gefühlte Ewigkeit durch das Gelände. Es gab einen Kiosk, dieser hatte jedoch geschlossen. Nach einer Weile setzte ich mich hinter dem Gebäude auf eine Treppe. Es war so warm und ich musste etwas trinken. Daheim war es schön kühl und in der halle durfte man nichts trinken. Wir könnten ja die coaches mit den Flaschen oder Bechern abwerfen. Ich genoss die kühle der Hauswand und wartete ab, in der Hoffnung mein Kreislauf beruhigt sich wieder. Sophie hatte in ihrem Smartphone nach etwas essbaren gesucht und hatte sich auf den Weg zu einer Currybude gemacht. Hier war es ruhig. Vor mir war ein kleiner Park mit ein paar bäumen und ich konnte sogar die Vögel hören. Es war Schon später Nachmittag und für diese Uhrzeit viel zu heiß. Mein Kopf lehnte an der Wand des Backsteinhauses und ich hatte die Augen geschlossen.
Ich war in Gedanken vertieft. Berlin war nicht die schönste Stadt auf erden. Doch dieses mal fand ich sie sogar annehmbar. Das Hotel liegt direkt in der Innenstadt. Als ich das letzte mal hier war, befand sich unser Hotel in einem Außenbezirk. Dort liefen viele Obdachlose durch die Gegend. Die Häuser wurden von Ausländern und Arbeitslosen bewohnt. Dementsprechend war auch die Gegend nicht grade sehr einladend. Dieses mal war alles besser. Wir könnten viel laufen aber auch eine meiner geliebten u-Bahn Stationen war direkt vor dem Hotel. Frühstücken gingen wir im starbucks um die Ecke und auch der kleine obstladen war sehr gut. Ich war so sehr in meine Gedanken vertieft, dass ich nicht bemerkte, wie die Türe neben mir aufging und jemand neben mich in den Schatten trat.

Monk bay (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt