Kapitel 10

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Ich spürte seine Blicke auf mir. Niemand sagte auch nur ein Wort. Die Stimmung war geladen und ich konnte die Luft knistern hören.
Sie knisterte nicht vor sexueller anziehung. Nein, ich war wütend. Stink wütend.
Er tippte auf seinem Handy. Dabei sah er zugegeben, richtig gut aus. Doch es grenzt schon fast an ein wunder, dass ihm nicht Warm ist.
Die Türen schlossen sich und wir waren alleine. Langsam setzte sich der Aufzug in Bewegung und kroch von einem Stockwerk ins nächste. Doch zwischen dem vierten und dem fünften Stockwerk passierte es. Der Aufzug wurde immer langsamer. Schließlich blieb er stehen.
Samu knirscht genervt mit den Zähnen und schnauft ein wenig, während ich die Luft anhielt. Durch meinen Kopf gingen tausend fragen. Ich hatte Angst vor Aufzügen.
Meine Augen wurden größer und ich sah mich um. Plötzlich würde alles dunkel. Ich schrie auf. Stand orientierungslos an der Wand.
Alles kam wieder hoch.
Die Panik, was warten, die zeit der Ungewissheit. Vor allem jedoch die Ungewissheit kehrte zurück und auch das Gefühl der Machtlosigkeit.
Ich musste schlucken. Vorsichtig lehnte ich mich an die Wand und Schloß meine Augen. Alles dreht sich um mich herum. Ich zog meine Arme an die Brust und schnappte nach Luft.
"Hallo, there is a little problem" "ja, was gibt es?" Ertönte es aus der Wand. Ich zitterte. Der Aufzug konnte jeden Moment in die Tiefe stürzen und uns umbringen. "The elevator stucks and there is no light." "Ok, ich schau mal. Bleibt währenddessen einfach im Aufzug."
Ich hörte schritte. Doch ich konnte sie nicht einordnen. Panisch Kniff ich meine Augen zusammen und wartete. Ich wartete auf den Absturz. Darauf, dass der Aufzug fällt und wir beide sterben.
"Hey, calm down beauty. Everything's ok" ich spürte wie mich etwas fest hielt. Es war Samu. Er hielt mich an den Armen und stand direkt vor mir. Langsam öffnete ich die Augen und sah nichts. Es war weiterhin dunkel. So schloss ich sie schnell wieder. Ich legte meine Hände an seine Arme und klammerte mich fest. Samu zog mich in seine Arme und hielt mich fest. Panisch klammerte ich mich an ihn. "Was wenn das abstürzt" flüsterte ich zitternd. "Dir passiert nichts" "woher weißt du das?" "Weil ich auf dich aufpasse" ich drückte meinen Kopf an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag.
Ich hatte Angst, war aber auch gleichzeitig erleichtert, dass ich nicht alleine war. Auch wenn ich zuvor noch sauer auf Samu gewesen war. Denn diese Wut war Augenblicklich verpufft als es dunkel wurde.
So standen wir lange an der Wand. Bis sich die Stimme aus der Wand wieder meldete. "Sorry, wir haben einige Probleme. Kann etwas länger dauern." Samu schob mich leicht von sich weg um zu der Türe zu gehen. Er wollte antworten. Doch ich hielt ihn am Arm fest. Er zog mich vorsichtig mit sich und drückte auf die Notruf taste. "Was heißt hier eine Weile!" Wollte er wissen. "So ein paar Stunden" Samu fluchte irgendetwas. Ich konnte es nicht verstehen, denn es war finnisch. Dabei schlug er auf die fahrstuhlwand ein. Ich schrie und wich zurück.
Mit dem Rücken knallte ich gegen die andere Wand und auch mein Kopf schlug hart auf.
Ich ließ mich zu Boden sinken. Ich spürte Samu vor mir knien.
Kurz darauf lag eine Hand an meinem Kopf. "Fuck" flüsterte er. "Mel, schau mich an" ich konnte doch nichts sehen. Trotzdem öffnete ich meine augen. Es brauchte eine Weile bis sie sich an das Licht gewöhnt hatten. Ich sah samus Umrisse vor mir. Vorsichtig tastete ich nach ihm und kuschelte mich an seine breite Schulter.
So saßen Samu und ich im dunklen auf dem Aufzugboden.

Monk bay (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt