Im Hotel angekommen, ließ ich mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Ich wollte nichts mehr hören oder sehen. Außerdem ging mir sophies gute Laune auf die Nerven. Samu hier, Samu dort. Wie hübsch er doch wäre und wie toll er sei. Wie glücklich ich mich schätzen könne da ich seine ach so tollen Haare anfassen konnte. Alles Schwachsinn. Samu Haber ist ein Arschloch!
Sophie war genervt von mir. Deshalb ging sie ohne mich in die Stadt zum Essen. Sie hatte eine alte Freundin angerufen und wollte sich mit ihr treffen.
Ich lag also in Berlin, einer der blödesten Städte der Welt und war wütend auf einen Mann, den ich nicht kannte. Ich wollte mich abreagieren. Doch das ging nicht. Inzwischen war es draußen dunkel, da wollte ich nicht mehr raus zum joggen gehen. Mit Freunden reden konnte ich auch nicht. Niemand würde mich verstehen. Normalerweise war Musik hören mein erster Punkt, aber das konnte ich gleich vergessen. Wie konnte ich Samu vergessen, wenn er jedes Lied auf meinem Handy selbst singt?
Ich legte mich unter die Decke und schrie in mein Kissen. Ich war wütend und das musste ich zeigen. Doch schon nach kurzer zeit fingen die tränen an zu fließen.
So lag ich den kompletten Abend alleine im Zimmer und weinte mir die Augen aus. Ich wollte mich beruhigen, doch jedes mal als es besser wurde, spürte ich seine Haare an meinen Fingern oder seine Haut an meinen Lippen. Ich roch die Zigaretten und hörte seine Stimme. Ich konnte das nicht aushalten. Wütend stapfte ich ins Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Das Wasser war eiskalt, doch das störte mich nicht. Ich wollte vergessen und den schmerz Stillen. Ich nahm eine bürste und schrubbte mir über die Hände.
Ich wollte dieses Gefühl los werden. Ich wollte ihn nicht mehr spüren. Weder auf meinen Händen, noch auf meinen Lippen. So kam es dass ich mitten in der Nacht auf dem Boden einer eiskalten Dusche saß und mir mit einer kleinen bürste so lange über die Lippen fuhr, bis die schmerzten.
Doch all das konnte nichts an den Gedanken ändern. Zwar roch ich ihn nicht mehr und auch spüren konnte ich ihn nicht mehr. Doch die Stimme blieb. Ich sah ihn regelrecht vor mir stehen. Ich hörte wie er sagte ich solle mich von ihm fernhalten. Wie er mich warte ich solle mich nicht mit ihm anlegen.
Als ich meinen Schlafanzug anhatte lag ich wieder unter meiner Decke. Ich konnte die Stimmen nicht verbannen und auch nicht aufhören ihn vor meinem geistigen Auge zu sehen. Doch ich konnte es verdrängen.
Ich schaltete den Fernseher ein und erhoffte mir Ablenkung. Doch nichts brachte etwas.
Als wäre das Ende schon längst geschrieben, so weinte ich mich selbst in den Schlaf, in der Hoffnung den Monstern meiner Seele zu entfliehen.
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Monk bay (Sunrise Avenue FF)
De TodoMel (21) trifft auf Samu (38). Sie ist Zuschauer bei The Voice und bekommt die Chance eine bislang unbekannte Seite von ihm zu entdecken. Was genau passiert, erfahrt ihr, wenn ihr lest :) ---- Sie war noch tiefer und rauer als sie sowieso schon ist...