Unterwegs mit 12 PS und einem Nokia

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"Hey, wie wäre es wenn ihr am Wochenende mal vorbeikommt? Ich hatte noch nie Freunde da." Tygran sah Dani und Sam ein wenig nervös an.

"Gerne, das wird bestimmt nett. Wo wohnst du denn?", lächelte Sam, was Tygran zu beruhigen schien.

"In der Villa zehn Kilometer östlich der Schule, ist ein wenig abgelegen", antwortete Tygran und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

"Scheiße, was? Die Villa hinter der Schule?! Gehörte die nicht diesem alten Geizhals, der nur reinrassige Rennpferde gezüchtet hat?!", rief Dani erstaunt.

"Mein Onkel hat ihm alles abgekauft, inklusive dem Gestüt und dem Bauernhof."

"Boah, ihr müsst ordentlich Asche haben..." Dani pfiff erstaunt.

"Asche?" Tygran sah ihn verwirrt an.

"Ich meine Kohle", seufzte er.

"Woher wusstest du das wir ein Kohlebergwerk haben...?"

"Ich meine Geld, du Idiot!" Dani versetzte ihm einen Schlag auf den Hinterkopf.

"Sag das doch gleich...", schmollte Tygran.

"Ein Kohlebergwerk? Und das alles betreibt dein Onkel? Deine Familie muss echt reich sein", sagte Sam erstaunt.

"War sie, ja. Bis zum Tod meiner Eltern wussten wir gar nichts von dem Geld. Nur noch mein Onkel ist von meiner Familie übrig und er weiß, wie man investiert."

"Alter wenn ihr so reich seid, könntet ihr doch ein bisschen was für die Gemeinde spenden, oder? Ich stelle mir gerade nen Surfpark in der Umgebung vor...", schlug Dani spaßeshalber vor als die drei das Hauptgebäude verließen. Die Wege waren beinahe leer, die meisten Schüler waren schon gegangen, während Dani, Tygran und Sam noch in der Bibliothek gewesen waren.

"Ich glaube nicht, dass das funktioniert", lachte Tygran.

"Mein Onkel ist noch geiziger als der Vorbesitzer der Villa, er gibt Geld für nichts und niemanden aus."

"Hast wahrscheinlich Recht. Wenn du nicht mal Taschengeld bekommst", seufzte Dani und blickte gen Himmel. Es waren kaum Wolken zu sehen, ein sonniger Herbsttag. Zu Hause würde er sich erst mal auf der Terasse aufs Ohr legen.

"Dann kommen Dani und ich am Samstag vorbei, okay?", grinste Sam.

"Klar. Ihr könnt auch gerne übernachten, wir haben mehr als genug Zimmer und ein bisschen Gesellschaft wäre ganz schön", lachte Tygran.

"Cool! Ich wollte schon immer mal in die Villa!" Wenigstens ein Wochenende ohne Shopping oder Radtour.

"Können wir auch die Pferde sehen?", fragte Sam mit strahlenden Augen.

"Natürlich, wir haben auch eine Menge anderer Tiere. Unter anderem kleine Katzen." Tygran grinste Dani an, der sofort errötete.

"Das-... Ich mag gar keine Katzen!", log er lautstark.

"Genau das habe ich vorhin gemeint...", flüsterte Sam Tygran zu, der anfing zu kichern. Kichern, ein komischer Ausdruck für einen muskelbepackten 2,10 Meter Typen...

"Verpisst euch einfach...", grummelte Dani eingeschnappt.

"Tygran, was ich dich schon letzte Woche fragen wollte, sind deine Haare eigentlich gefärbt?", Sam sah ihn neugierig an.

"Ah..." Tygran schielte auf eine Haarsträhne die ihm ins Auge fiel, als müsste er sich vergewissern, welche Farbe seine Haare nochmal hatten.

"Nein, ist ein Gendefekt, genau wie meine Augen. Ist aber nichts Schlimmes", antwortete er schließlich.

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