Kapitel 11

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„Hey, wie geht es dir?" Nachdem ich mit dem Wolf gesprochen hatte, kehrte ich zurück, um nach Setran zu sehen. Es schien, dass es ihm wieder besser ging. Die Wunde konnte gereinigt werden, und er konnte sich glücklich schätzen, dass dieses Wesen ihn nicht mit irgendetwas infiziert hatte. Bis jetzt deutete jedenfalls nichts darauf hin.

„Ich lebe noch, wie geht es dir?" fragte er lächelnd. Es schien, als hätte er keine Schmerzen mehr, was mich überraschte, aber ich grübelte nicht weiter darüber nach.

„Wie du siehst, geht es mir großartig!" Der Sarkasmus in meiner Stimme war unverkennbar. Er grinste mich an und versuchte, sich aufzusetzen; ich half ihm dabei.

„Was ist passiert?"

„Arsas kam mir wieder zu Hilfe!"

„Arsas?!" Ach ja, er kannte den Namen noch nicht. Ich erzählte ihm kurz, was geschehen war.

„Ich weiß nur, dass er mich gebissen hat, dann ist er abgehauen," erklärte er mir auf meine Frage, warum der Wolf von ihm abgelassen hatte. Ich war so verwundert, dass ich nicht umhin kam, misstrauisch zu sein. „Warum?" fragte ich entsprechend.

„Ich habe keine Ahnung, Hope. Also war nicht ich es, der ihn getötet hat."

„Aber irgendetwas war es!"

„Du hast es also versteckt? Was hast du mit diesem Ding vor?"

„Er ist mein Beweis!" Die Menschen mussten es einfach sehen. Wenn ich es ihnen direkt vor die Nase halten würde, könnte ich vielleicht eine Revolution entfachen. Auch wenn unsere Zahl gering war, hatten wir dennoch Verbündete, selbst wenn sie aus Narmanen und Seltanen bestanden. Nachdem wir die Wölfe gestürzt hätten, könnten die Menschen an die Macht gelangen und sich dann als nächstes um die Seltanen kümmern. Als dieser Gedanke so präsent wurde, erschrak ich kurz über meine eigenen Gedanken.

„Was ist mit der Drohung von Arsas?" fragte er besorgt, doch ich winkte nur ab.

„Er kann sich seine Drohung sonst wohin schieben!"

„Und du findest, das ist eine gute Idee?" Man sah Setran an, dass er mit diesem Plan nicht ganz einverstanden war und auch Angst verspürte, und ich wusste auch warum. Wenn die Wölfe herausfinden würden, dass ich ihr ach so geschütztes, friedliches System stürzen wollte, würden sie mich schneller unter die Erde bringen, als ich meinen Namen sagen könnte. Doch dieses Risiko war ich bereit einzugehen. Jetzt hatte ich endlich die Gelegenheit, und ich würde mich von nichts und niemandem aufhalten lassen.

„Hängst du nicht an deinem Leben?" fragte er erneut, da ich auf seine vorherige Frage nicht geantwortet hatte und er anscheinend in meinem Gesicht lesen konnte, dass ich nicht umzustimmen war. Aber er irrte sich.

„Doch, ich habe bisher immer dafür gekämpft und werde das auch weiterhin tun, bis zu meinem letzten Atemzug. Deshalb muss ich das tun."

„Na gut, dann sollten wir los." Er stand auf, als hätte ihn vor ein paar Stunden kein Monster angegriffen. Als er die Decke zurückzog, drehte ich mich verlegen weg.

„Oh mein Gott, Setran, warum zum Teufel bist du wieder nackt? Du wurdest doch nur am Arm verletzt!" Anstatt einer Antwort hörte ich nur sein Lachen hinter mir.

*****

Wir machten einen kurzen Zwischenstopp vor der Höhle, in der ich die Leiche des Wolfs versteckt hatte. Ich riet Setran, sich hinzusetzen, da seine Wunden noch zu frisch waren.

„Ich mach das schon... Scheiße!" Ich fluchte so laut, dass Setran zusammenzuckte. „Was ist denn los?" fragte er fast alarmiert. „Es ist weg! Dieses Arschloch muss mir gefolgt sein!"

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt