Wiedervereint

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»Freust du dich mich wiederzusehen, Prinzessin?«, fragt Mattia mich und ich schaue ihn angewidert an. Diese Reaktion erfreut ihn nicht und er greift aggressiv nach meinem Kinn. »Ich frage mich, ob du schonmal berührt wurdest. Vielleicht kann ich das ja herausfinden.«

Er fängt an wie ein Gestörter zu lachen und ich stehe kurz davor ihm ins Gesicht zu spucken - doch das würde die Situation um Einiges verschlimmern.

Ohne Vorwarnung legt er seine Hand auf meinen Oberschenkel und ich versuche mich zu wehren, jedoch ohne Erfolg. Seine Hand streicht immer weiter nach oben und er grinst mich an. Als er an meiner Mitte landet, fangen an die Tränen sich wieder zu sammeln.

Ich möchte nicht mehr angefasst werden. Womit habe ich das hier verdient?

»Mattia!«, schreit Harold und ich bin ihm insgeheim dankbar, dass er mich vor einer Vergewaltigung gerettet hat. Bevor Mattia jedoch geht, gibt er mir einen Kuss auf die Wange und der Ekel durchzieht nur so meinen Körper.

Nach paar Minuten kommt Harold wieder und bindet mich los. Er zieht mich ohne Rücksicht mit sich wie ein wildes Tier. Wir verlassen das kaputte Gebäude und stehen zuletzt draußen, wo die kalte Luft mich beruhigt.

Als ich grade fragen möchte, was das soll, fährt ein Auto an und ich hoffe, dass es Rafael ist. Meine Vermutung stimmt, denn ich sehe, wie er und seine Männer kampfbereit aus einem Van steigen - in ihren Händen Waffen.

Bitte lass Rafael nichts passieren. Grade als ich zu ihm rennen möchte, werde ich brutal nach hinten gezogen und bekomme viel zu spät mit, das man mir ein Messer an die Kehle hält. Ich fasse nicht, in was einer Situation ich mich im Moment befinde und versuche meinen Atem zu beruhigen.

Als ich nach vorne schaue, treffen sich meine Augen mit denen von Rafael. Was ich jetzt tun würde, um ihn ein letztes Mal zu küssen oder berühren. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich in diesen Mann da vorne verlieben würde, gar für ihn sterben würde.

Weiß er überhaupt, dass mein Vater seine Eltern umgebracht hat und jetzt droht mich und ihn umzubringen? Und was denkt er davon? Mehrere Fragen schwirren in meinem Kopf und Verzweiflung sammelt sich in mir.

»Hallo, mein Freund. Oder eher Sohn meiner geliebten Freunde - die jetzt leider verstorben sind.« Harold betont extra das leider in diesem Satz und ich sehe, wie Rafael sich anspannt.

»Lass sie los oder du wirst dir wünschen, du wärst nie geboren«, droht der Mann, den ich liebe, was jedoch nichts bringt, da mein Vater lacht.

»So leicht ist das nun auch nicht. Männer, attackiert!«, schreit er. Die anderen Männer fangen auch an zu rennen, doch Harold bewegt sich kein Stück. »Zeit sich zu verabschieden«, flüstert er mir in mein Ohr und mein Herz zerbricht in tausend Stücke.

Plötzlich schießt jemand auf die Hand von Harold und die einzige Lösung hier raus, springt mir ins Auge.

Shot Into DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt