Nach Hause

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»Kann ich dir überhaupt vertrauen, Victoria?«, fragt Rafael. Ich antworte daraufhin nur: »Natürlich. Ich würde niemals zur Polizei gehen und dich verraten - ich will nur zu meiner Familie.«

Er schaut mich nachdenklich an und ich bete, dass er es mir erlaubt. Verzweifelt schaue ich ihn an und warte auf eine Antwort. »Okay. Morgen früh bringe ich dich zurück zu deinen Eltern.« Ich reiße die Augen auf und automatisch freue ich mich. »Wirklich?«, frage ich ihn aufgeregt. Er nickt nur, ohne jegliche Emotionen zu zeigen.

Ich bin ihm so unfassbar dankbar und umarme ihn kräftig. Er zögert zuerst, doch dann legt er auch seine Arme um mich. Langsam entferne ich mich und sehe ihm in die Augen. In seinen Augen schimmert Freude und gleichzeitig etwas Trauriges.

Rafael ist ein sehr komplizierter Mensch, doch was erwartet man bei einem Mafiaboss? Auf einmal presst er seine sanften Lippen hart gegen meine. Ich ziehe erst weg und schaue ihn kurz an.

Nein, ein letztes Mal muss ich ihn zu spüren. Er ist grade dabei sich enttäuscht zu entfernen, als ich meine Hände an seine Wangen lege und ihn zurückküsse. Da er dies nicht erwartet hat, bewegt er sich erst nicht, doch dann verschmelzen unsere Lippen miteinander.

Genau das habe ich so vermisst die letzten Tage. Seine Berührung. Wir küssen uns und er platziert seine Hand auf meinem Bauch. Mit dieser streicht er immer mehr nach oben und meine Haut brennt. Seine sanfte Berührung an meinem Busen macht mich verrückt.

Was macht er nur mit mir? Ich lege mich endgültig nach hinten auf das Sofa und er bleibt eng an mich gedrückt. Sein starker Körper über meinem macht mich ganz hibbelig. Rafael schiebt seine Zunge rein, als ich kurz nach Luft schnappe und schiebt seine Hand unter meinen Rücken.

Obwohl ich kaum Erfahrung mit sowas habe, lege ich meine Hand auf seine Brust und dann zu seinem Bauch. Es war so klar, dass er ein Six Pack hat. Dieses streiche ich nach und er atmet scharf aus.

»Fuck, du machst mich verrückt«, gesteht er mir und macht mich damit glücklich. Es macht mich stolz, dass ich auch etwas bei ihm bewirke und er nicht nur bei mir.

Er legt sich zwischen meine Beine und ich spüre sein Geschlecht an meinem wegstreichen. Mit der Hand drücke ich ihn noch mehr zu mir, damit es leicht an meinem reibt.

Auf einmal fängt er an meinen Hals zu liebkosen. Als er anfängt an einer bestimmten Stelle zu saugen, stöhne ich leicht auf und sein Griff um mich wird härter. Er saugt an verschiedene Stellen weiter, bis ich außer Atem bin.

Wir hören beide gleichzeitig auf und schauen uns intensiv in die Augen. Rafael gibt mir noch einen schnellen Kuss und legt sich dann neben mich. Er zieht mich an sich und ich lege meinen Kopf auf meine Brust.

Hinter mir höre ich das Kaminfeuer und schlafe langsam auf ihm ein.

•••

Als ich aufwache, sehe ich, dass Rafael nicht mehr neben mir liegt. Natürlich würde er nicht neben mir liegen bleiben - was habe ich erwartet?

Dann fällt mir sofort ein, dass ich mich ja fertig machen muss für das Treffen mit meiner Familie. Definitiv glücklicher stehe ich auf und begebe mich in mein Badezimmer. Im Badezimmer fange ich an mich langsam auszuziehen, um duschen zu gehen, als ich etwas im Spiegel bemerke.

Drei große, lila Knutschflecke - na toll. Er hat sich ja echt Mühe gegeben mich zu markieren. Wie stark hat er bitte an meinem Hals gesaugt? Gestern war ich zu benommen, um zu bemerken, was er überhaupt macht.

Trotzdem dusche ich mich recht schnell und bedecke dann meinen Hals mit einem grauen Schal, den ich gefunden habe in dem Kleiderschrank. Ich entscheide mich dazu, das Kleid anzuziehen, dass ich in der Stadt gekauft habe.

Meine welligen, braunen Haare fallen nur offen über meine Schultern. Aufgeregt gehe ich die Treppe runter zur Küche und sehe Rita am Kochen. »Dein letztes Frühstück bevor du abreist. Ich werde dich vermissen, liebes«, sagt sie zu mir.

Ich lächle leicht und esse den Teller Eier vor mir. »Bist du bereit?«, fragt jemand hinter mir. Als ich mich umdrehe, sehe ich Rafael.

Leicht nicke ich nur mit dem Kopf und stehe auf, nach dem ich fertig bin mit Essen. Ich verabschiede mich von Rita und gehe ins Wohnzimmer. Plötzlich legt Rafael seine Hand an meinen Rücken und ich zucke kurz zusammen, was ihn zum Lächeln bringt.

Als wir aus der Haustür heraustreten, stoppen wir und warten auf den Fahrer. Aus dem Nichts flüstert mir Rafael ins Ohr: »Wie ich sehe hast du mein Werk versteckt.« Dabei kaut er sein Kaugummi und lächelt mich an. Ich schaue nur gespielt genervt und haue ihm gegen seine Brust.

Ich würde lügen, würde ich sagen ich würde ihn nicht vermissen. Er ist mir wichtig geworden in so kurzer Zeit und irgendwie möchte ich ihn nicht verlieren. Aber manchmal müssen bestimmte Sachen enden.

»Carlos, wo ist der Fahrer?«, fragt Rafael den Mann vor ihm. Dieser antwortet nur: »Er hat einen Notfall mit seiner Familie, deswegen hat er mich gebeten für ihn einzuspringen.«

Rafael schaut nur genervt und sagt: »Na dann.« Carlos nickt nur und wir beide gehen zum Auto.

»Hey! Willst du dich nicht von mir verabschieden?«, fragt jemand hinter mir. Ich sehe eine grinsende Giulia vor mir und ziehe sie in meine Arme. »Tut mir leid, ich war so abgelenkt, da habe ich es vergessen«, erkläre ich ihr. Giulia ist auch eine gute Freundin geworden, die ich gerne mit nach Hause mitnehmen wollen würde.

Sie nickt nur und sagt: »Ich werde dich so vermissen.« Ich schaue leicht enttäuscht, da ich sie wahrscheinlich nie wieder sehen werde. »Ich dich auch. Warte, ich gebe dir meine Nummer.«

Sie nimmt ihr Handy raus und ich nenne ihr meine Nummer. Wir umarmen uns ein letztes Mal und ich steige in den Van, in dem schon Rafael, Carlos und zwei andere Männer warten. Ich sitze mich neben Rafael und schaue gespannt aus dem Fenster.

Sanft platziert er seine Hand auf meinen Oberschenkel und ich lege meine auf seine Hand. Leicht lächle ich ihn an und er erwidert das Lächeln. Er kommt meinem Ohr immer näher und flüstert: »Ich werde dich vermissen, Victoria.«

Ich werde leicht rot und schaue schnell weg. »Boss, wir haben ein Problem!«, schreit plötzlich Carlos und Rafael schaut verwirrt und besorgt. Vor mir sehe ich ein schwarzes Auto auf uns rasen, was nichts Gutes bedeutet.

Carlos versucht ihm auszuweichen, doch da die Straße zu eng ist, rammt das Auto gegen uns und wir knallen gegen einen riesigen Baum.

Shot Into DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt