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Harry POV

Louis mir gegenüber, sieht vertieft in seine Gedanken aus.
Vielleicht ja Erinnerungen, ob ich darin wohl auch vorkomme?
,,Es war immer nur über dich, nie jemand anderes.'', rutscht es mir einfach so raus.
Ich war so in Gedanken, dass ich nicht darüber nachgedacht habe, dass dies der vermutlich schlechteste Zeitpunkt ist, Lou zu gestehen, dass es immer nur ihn für mich gab.
Außerdem, er ist vermutlich eh schon lange über mich hinüber und ich fange mit so etwas an.
Wir haben uns doch heute das erste Mal wiedergesehen.
Ich will das auf keinen Fall kaputt machen.
Er sieht irritiert zu mir auf und blickt mich fragend an.

,,Wovon sprichst du?'', kommt natürlich sofort die Frage seinerseits.
,,Nicht wichtig, war nur in Gedanken vertieft.'', versuche ich diese unangenehme Situation zu entschärfen.
,,Auch wenn wir uns vielleicht lange nicht mehr gesehen haben, ich kenne dich noch gut genug um zu wissen, dass das nicht stimmt.'', entgegen mein Sitznachbar und blickt mich ein wenig vorwurfsvoll an.
Louis konnte mich und meine Emotionen schon immer wie ein offenes Buch deuten und lesen, er hat immer bemerkt, wenn etwas anders war als sonst.
Da das noch immer der Fall zu sein scheint, komme ich da wohl nicht mehr so schnell raus.
Wahrheit oder Lüge?

Ich war schon immer ein Mensch, der lügen gehasst hat und es einfach nicht ausstehen konnte, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt.
Louis ging es früher genauso und wenn sich nicht alles verändert hat, sieht er das heute auch noch so.
Da ich außerdem super schlecht im lügen bin, bleibt mir nichts anderes übrig, als ihm die Wahrheit zu sagen.
,,Meine Lieder. Ich habe von meiner Musik geredet.'', versuche ich mich so kurz wie möglich zu fassen, um es uns beiden nicht unnötig unangenehm zu machen.
Louis blickt mich erstaunt an und öffnet seinen Mund, schließt ihn jedoch direkt wieder.

Ich wusste, dass es das jetzt wohl war.
Ich senke meinen Blick beschämt auf meinen Teller, nur um nicht länger in seine strahlend blauen Augen blicken zu müssen.
Ich würde es nicht aushalten, von ihm weggestoßen zu werden.
Auf einmal spüre ich bekannte Hände meine umfassen.
Kleinere Hände, als meine eigenen.
Eine Art Stromschlag durchfährt meinen Körper.
Durch diese überraschende aber trotzdem vertraute Geste, schaue ich wieder auf und unsere Blick verfangen sich ineinander.
Ich kann mich einfach nicht losreißen von ihm und seinen so verdammt perfekten Augen.
Ich verspüre das dringende Bedürfnis, seine sanften Gesichtszüge mit meinen Fingern nachzufahren, genauso wie ich es bereits so oft getan habe.

Ich schiebe diesen Gedanken rasch beiseite, dafür haben ich gerade keinen Platz.
,,Tut mir leid, ich wollte sie Atmosphäre nicht komisch machen.'', entschuldige ich mich bei Louis.
,,Haz...Harry, dass hast du doch gar nicht! Ich war nur etwas, sagen wir mal, überrumpelt von deinen Worten.'', entgegnet mein ehemaliger Freund.
,,Vergiss das ganze bitte einfach wieder.'', versuche ich ein weiteres Mal das Thema zu wechseln.

Doch mein Gegenüber scheint darauf keine Lust zu haben, denn er widerspricht mir: ,,Nein, das werde ich ganz sicher nicht! Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viel ich über deine Songs nachgedacht habe und wie oft ich mir gewünscht habe, du würdest mich damit meinen?
Was denkst du denn, warum die Fans meinen, unsere Texte sind wie Gegenstücke? Das denken sie, weil es nunmal der Wahrheit entspricht.
Und es tut mir wirklich leid, dass es solange gedauert hat, bis wir wieder mit einander sprechen.''
Ich bin ein bisschen geschockt, über den plötzlichen Redeschwall und die darin enthaltenen Informationen.
Verstehe ich da gerade was falsch, oder meint er das wirklich ernst?

Louis POV

Ich kann Harrys Kopf förmlich rauchen sehen.
Ich gebe ihm die Zeit, über mein gesagtes es nachzudenken, auch wenn ich ein wenig Angst vor seiner Antwort habe.
Ich hoffe, ich habe seine Worte richtig interpretiert, denn sonst weiß ich auch nicht mehr weiter.
Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und warte gespannt und ein wenig aufgeregt auf seine Antwort.
,,Also fandest du das jetzt nicht komisch? Dass ich das mit den Texten gesagt habe?", hakt er nochmals unsicher nach. Ich unterdrücke ein Lächeln.
So schwer von Begriff war er früher aber definitiv nicht.

,,Harry Edward Styles, ich habe dich in den letzten Jahren wirklich vermisst und auch bei mir gab es niemand anderen, an den ich gedacht habe!", das ist jetzt schon ein wenig kitschig gewesen, aber wenn es ihm auf die Sprünge hilft.
Er sieht mich mit großen, unglaubwürdigen Augen an und das Lächeln stiehlt sich nun doch noch auf meine Lippen.
,,Ich glaube wir haben so einiges nachzuholen. Aber jetzt haben wir ja alle Zeit der Welt dafür, ich meine wenn du überhaupt willst.", wendet sich Harry endlich an mich. Ich will ihm gerade zustimmen, da erreicht mich ein Anruf.

Eingehender Anruf:
Krankenhaus

Mein Herz stockt und ich fühle, wie mich eine unbeschreibliche Kälte erfasst.
Das kann nichts Gutes bedeuten, meine Mutter lässt sonst nie jemand anderen für sich anrufen.
Und ich bin nicht einmal bei ihr, denn ich habe das Krankenhaus verlassen um einfach mal rauszukommen.
Wie konnte ich sie bloß alleine zurück lassen?
Was habe ich mir dabei erdacht?

,,Louis, was ist los? Geht es dir nicht gut?", fragt Harry erschrocken, denn er scheint meinen Gesichtsausdruck bemerkt zu haben.
Ich bin nicht mehr in der Lage zu antworten und nehme bloß noch den Anruf mit zitternden Händen an. Währenddessen springe ich bereits auf und mache mich auf den Weg zum Aufgang des Cafés.
Es kann gar nicht schnell genug gehen.
Meine Sicht verschwimmt vor mir, da meine Augen bereits von Tränen verschleiert sind.
Ich stolpere und werde jedoch von zwei starken Armen aufgefangen, bevor ich auf den Boden aufschlage.
Nur unterbewusst nehme ich die Stimme von Harry wahr.
Ich muss es bis zur Straße schaffen, sie überqueren und dann so schnell es geht zu meiner Mutter.
Was auch immer los ist, sie braucht mich.

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obviously more than mutual respect || larry stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt