depend on it

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Louis POV

Ich blicke in die Runde und sehe, dass alle gleich angespannt aussehen.
Ich beobachte Ashe in der Hoffnung, aus ihrem Gesicht lesen zu können, was sie denkt.
Auch wenn das natürlich eher nicht so wirklich was bringt.
Sie liest den Vertrag konzentriert bestimmt fast 10 Minuten lang, was mir vorkommt, wie eine kleine Ewigkeit.
Irgendwann halte ich es nicht mehr aus und räuspere mich.
,,Und wie sieht's aus? Hast du irgendetwas brauchbares gefunden?" Endlich blickt sie von den Blättern in ihren Händen auf und ihr Blick trifft meinen.
Ich bin sicher, sie kann meine Anspannung spüren und weiß, was sie bewirken könnte.

,,Also das ist ein extrem undeutlich formulierter Vertrag. Die meisten Verträge, die ähnlich sind haben die Eigenschaft, so aufgelegt zu sein, dass der ,,normale" Leser, in dem Fall du, das Geschriebene nicht wirklich zu hundert Prozent verstehen kann. Somit hat er nur die Wahl zu unterschreiben oder es sein zu lassen, weiß aber gar nicht genau, was er da unterzeichnet. Und das ist auch direkt unser Glück. Denn auch wenn dieser Vertrag dir sehr viel vorschreibt und verbietet, warst du zum Zeitpunkt der Unterzeichnung gerade erst 19. Das ist natürlich kein Argument, da du volljährig warst, dennoch ist es ein nicht unwichtiger Punkt. Denn praktisch gesehen, wurdest du genötigt, zu unterschreiben, da dir doch sicherlich kein Anwalt zur Seite gestellt wurde, oder?", beginnt Ashe und ich habe ein wenig Probleme ihr zu folgen.
Dennoch verneine ich die letzte Frage, da ich nie so etwas wie rechtlichen Beistand hatte.
Ashe fährt fort und ich schenke ihr wieder meine gesamte Aufmerksamkeit. ,,Also dein Alter zu dem Zeitpunkt ist daher wichtig, da wir vor Gericht, falls es so weit kommen sollte, darauf appellieren können, dass du nicht in der Lage warst, den Vertrag vollends zu verstehen und sein Ausmaß zu begreifen. Außerdem haben wir das ,,Glück", dass dieser Vertrag ein Knebelvertrag ist und diese vor Gericht für den Angeklagten nie gut aussehen, da ein unausgewogenen Vertragsverhältnis vorliegt. Das heißt soviel, wie dass du nicht den Profit von dem Vertrag hast, wie die andere Partei.
Sie dich also ausbeuten. Und da das über einen langen Zeitraum geschehen ist, verdienst du, in meinen Augen, auch definitiv eine gerechte Abfindung. Wie wäre es, ich lese den Vertrag nochmal genauer durch und formulier einen ersten Schriftsatz. Dann treffen wir uns erneut und besprechen unser weiteres Vorgehen?", schlägt Ashe vor.

Ich blicke meine besten Freunde an, die mich aufmunternd an sehen und zustimmend nicken. Da sich das, was mein Gegenüber gesagt hat, ziemlich vernünftig anhört, stimme ich ihr zu: ,,Alles klar, so können wir es gerne machen. Allerdings nur, wenn du denkst, dass wir wirklich gewinnen können. Ansonsten möchte ich mir lieber keine falschen Hoffnungen machen, ich hoffe du verstehst das."
Ashe blickt mich verständnisvoll an und nickt: ,,Ich verstehe deine Sorgen und kann dir leider keine hundertprozentige Garantie geben, dass es alles perfekt klappt aber ich habe schon einige solcher Verträge auf meinen Tisch liegen gehabt und denke, dass wir gute Chancen haben. Und wie willst du gewinnen, wenn du gar nicht erst versuchst zu kämpfen?"

Wir vereinbaren einen zweiten Termin und verabschiedendes anschließend von der jungen Anwältin, die mir ein recht gutes Gefühl gegeben hat.
Nachdem wir wieder im Auto sitzen, greift Harry sofort nach meiner Hand und macht nicht den Anschein, als würde er sie in nächster Zeit wieder los lassen wollen.
,,Wo gehts jetzt hin?", erkundigt sich Liam und Harry meint, dass es ja schon Mittagszeit ist und wir eventuell etwas essen gehen können.
Als wäre die Niall's Stichwort gewesen, verkündet er direkt lautstark, dass wir zu ,,Nandos" fahren müssen.
Und da unser Ire einfach immer seinen Willen durchzusetzen kann, finden wir uns kurz darauf auf dem Weg zu der Fast-Food-Kette wieder.
Bei der Gegensprechanlage im Drive-thru bestellen wir jeweils ein Getränk und etwas zu essen. Liam bestellt sich zu seinen Kartoffelecken Guacamole, was ich belustigt zu Kenntnis nehme: ,,Payno, Avocados sind so das trendigste Essen überhaupt, alles mit Avocados wird gepostet - so nach dem Motto: schau hier mein fancy Avocado-Sandwich. Und dabei schmecken sie nicht mal gut. Aber war ja irgendwie klar, dass du sie magst.'' versuche ich hinaufzuziehen, was mir erstaunlich gut gelingt, denn er beugt sich vor und schaut mich ungläubig an: ,,Tommo, du hast teilweise wirklich so komische Ansichten, Avocados sind lecker. Und außerdem was soll das heißen, dass es klar war, das ich sie mag?'' Harry, der neben mir sitzt schüttelt belustigt den Kopf. Ich bekomme das Grinsen einfach nicht aus meinem Gesicht. Liam lässt sich von mir immer so wundervoll provozieren. ,,Ach, alles gut. Ich gönne dir deine Avocados ja, solange ich die nicht selbst essen muss.'' und mit diesen Worten lehne ich mich in meinem Sitz zurück und als unser Essen ins Auto reingereicht wird, schnappe ich mir zufrieden meine Cola.
Auf den hinteren Sitzen höre ich Liam sich bei Niall beschweren und fragen, was er denn von Avocados hält.
Als ich zu Harry rüber blicke, schaut dieser mich zwar ein wenig vorwurfsvoll an, aber das verräterische Schmunzeln entgeht mir nicht.
,,Musst du Liam immer so aufziehen?''
,,Bei ihm macht es einfach eindeutig am meisten Spaß, er lässt sich halt, von euch dreien, am besten ärgern.''

Nach einer Fahrtzeit von circa 15 Minuten, kommen wir an Niall's Haus an und verabschieden uns von dem Iren, denn er hat in den nächsten Tagen mehrere Meetings und da ist es praktischer, wenn er bei sich Zuhause ist.
Niall winkt uns zum Abschied, bevor er in seinem Haus verschwindet.
Auch Liam setzten wir bei seinem Haus ab, da er ebenfalls einige Termin hat und sich vorgenommen hat, Dir nächsten Tage mal wieder des Öfteren ins Tonstudio zu gehen um an ein paar neuen Songs zu arbeiten.
Eigentlich eine ziemlich gute Idee, ich sollte mir ein Vorbild an ihm nehmen.
Aber Harry holt mich aus meinen Gedanken schnell zurück ins hier und jetzt, indem er über die Steuerung in der Mitte nach meiner Hand greift, die auf meinem Bein liegt.
Wir verschränken unsere Finger miteinander und unsere Blicke treffen sich zur gleichen Zeit.
Blau trifft auf grün.
Wie schon sooft, habe ich das Gefühl in einen Strudel zu kommen, der weder Ende noch Anfang hat.
Aber trotzdem fühle ich mich nicht so, als würde ich in diesem Strudel aus Gefühlen und Emotionen ertrinken, da Harry bei mir ist und er schon vom ersten Moment an mein Anker war und dies hoffentlich für immer bleiben wird.
Jedoch kann er das nur, wenn wir gewinnen.
Wenn ich versuche zu kämpfen.
Denn das ist es, wo von so ziemlich alles abhängt, was mir etwas bedeutet.

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tadaaa...ein neues Kapitel!🦋

I hope you liked it - würde mich auch sehr über ein kurzes Feedback/Kommentar freuen!! :))

obviously more than mutual respect || larry stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt