Louis POV
Die darauf folgenden Tage vergingen wie im Flug und schon stand der nächste Termin mit Ashe an, der Anwältin.
Sie hat uns vorab bereits einen ersten Entwurf und einen Schriftsatz zukommen lassen, den wir gemeinsam überflogen haben, jedoch wollten wir für die Details lieber auf Ashe warten.
Denn anderes als letztes Mal, haben wir als Treffpunkt nicht ihr Büro vereinbart sondern wollen uns bei mir Zuhause treffen.
Das hat mehrere Gründe, zum einen meinte Ashe, dass ein vertrautes Umfeld dazu beiträgt, dass ich ein besseres Gefühl habe und mich wohler fühle und zweitens habe ich Zuhause noch einige andere Verträge von den letzten Jahren, wollte aber ungern jeden einzelnen mit zu ihr nehmen, denn ich habe schließlich keine Ahnung, in welchem etwas Brauchbares stehen könnte und welche für uns total irrelevant sind.Seit gestern bin ich wieder bei mir Zuhause und habe, seit einiger Zeit, die erste Nacht wieder ohne Harry geschlafen.
Es fühlt sich ungewohnt an, nicht neben meinem Lockenschopf aufzuwachen und morgens als Erstes in strahlend grüne Augen zu blicken.
Aber es ist auch schön, mal wieder nach Hause zu kommen.
Beziehungsweise nicht unbedingt Zuhause, denn dieser Begriff hängt für mich schon lange nicht mehr mit Räumlichkeiten zusammen, sondern viel mehr mit Gegenständen und Personen.
Zweites habe ich leider momentan nicht um mich herum, dafür aber erstes.
Denn in diesem Haus sind alle meine Erinnerungen aufbewahrt.
An die vergangene Zeit mit der Band, meine Familie und vor allem an meine Mutter.
Die Wände sind stellenweise fast schon zu gekleistert mit Fotos und Lichterketten.
Und ja, ich habe überall in meinem Haus verteilt Lichterketten hängen.
Irgendwie beruhigen mich die Farben der kleinen LED-Lämpchen und ich finde, sie verstrahlen einfach eine angenehme Atmosphäre.Da ich schon länger nicht mehr Zuhause war, konnte sich glücklicherweise keine allzu große Unordnung anhäufen und ich muss nur ein paar Klamotten wegräumen und schon ist alles fertig für die Besucher.
Auf dem Tisch stelle ich noch ein paar Gläser, eine Flasche mit Wasser und eine mit Saft und eine Schüssel mit M&Ms.
Um den heutigen Tag bestmöglich zu überstehen brauche ich vermutlich eine ordentliche Ladung Zucker, daher greife ich schonmal nach ein paar M&Ms.
Es ist ein Ritual von mir, dass ich zuerst alle grünen und blauen aus der bunten Mischung raussuche und dann immer abwechselnd diese beiden Farben in meinem Mund schiebe.
Schon nach der ersten Kugel, breitet sich in meinem Mund ein herrlicher Geschmack nach Schokolade, Erdnuss und Zucker aus.
Zufrieden mit meiner Vorbereitung mache ich mich auf dem Weg ins Wohnzimmer um noch ein paar Runden FIFA auf der PlayStation zu spielen, bis die anderen eintrudeln.
Gerade als das System hochgefahren ist, klingelt es an meiner Tür.
Ein ganz kleines bisschen genervt erhebe ich mich und öffne anschließend die Tür.Vor mir steht Harry und grinst mich so unfassbar süß an, dass ich das PlayStation Spiel schon längst wieder vergessen habe.
,,Na du, guten Morgen!", begrüßt mich der Mann mit dem wunderschönen Augen.
Noch bevor ich etwas erwidern kann, drückt er mich zurück in den Hausflur und schließt die Tür hinter uns, um mich dann an sich zu ziehen und den Abstand zwischen unseren Lippen ohne Zögern zu überbrücken.
Sanft aber doch bestimmt, drücke ich ihn gegen die Tür in seinem Rücken und ihm entweicht ein zufriedener Seufzer.
Das bringt mich zum Lächeln und er zieht mich noch näher an sich.
Als uns, langsam aber sicher, beiden der Sauerstoff ausgeht, löse ich mich von ihm und bringe ein paar Zentimeter Abstand zwischen unsere Gesichter.
,,Na das war mal eine Begrüßung. Ich hab dich auch vermisst!", ist das Erste, was ich über die Lippen bringe.
,,Du schmeckst nach Schokolade und Erdnüssen, gar nicht mal schlecht.'', meint Harry schmunzelnd.
Sanft lasse ich meine Hände in Harrys Haare gleiten und versuche das, was ich eben von seiner Frisur zerstört habe, so gut es geht wieder zu richten, noch bevor die Anderen kommen.Doch scheinbar hat das Schicksal andere Pläne, denn schon klingelt es erneut und die Zeit reicht definitiv nicht aus seine, geschweige denn meine, Harre wieder in Ordnung zu bringen, von unseren noch roten und leicht geschwollenen Lippen ganz abgesehen.
Harry dreht sich mit einem letzten Blick zu mir um, greift nach dem Türgriff und öffnet die Tür schwungvoll.
Vor uns stehen unsere beiden besten Freunde, zusammen mit Ashe und auf allen Gesichter zeichnet sich nach und nach Erkenntnis ab, darüber was soeben passiert sein muss.
Breit grinsend drückt sich Niall an uns vorbei, um im Flur seine Schuhe abzustreifen und seine Jacke an einen der Haken zu hängen.
Liam und Ashe folgen ihm nach einer etwas ausführlicheren Begrüßung und wir gehen gemeinsam in die Küche.
Jeder lässt sich auf einen der freien Stühle fallen und ich hätte es voraussagen können, Niall greift als erstes nach den bunten M&Ms in der Schüssel.Nach ein wenig nichts sagendem Smalltalk breitet Ashe einige, mit schwarzer Tinte bedruckte Blätter auf dem Tisch aus.
,,Hier sind Beispielsfälle aus unseren Archiven, ich dachte vielleicht möchtest du oder ihr alle euch das mal anschauen. Und außerdem habe ich hier eine mögliche Strategie und Argumentationsgrundlage aufgeschrieben. Lest es euch gerne durch und sagt Bescheid, wie ihr es findet.'', erklärt die Blondine den Inhalt der Zettel vor mir und den Anderen.
Nachdem wir ihr signalisiert haben, dass er verstanden haben, was sie meinte, fährt sie auch schon fort:
,,Also ich würde vorschlagen, dass wir zuerst in ein persönliches Gespräch mit dem Management gehen. Falls wir zu einer Einigung kommen können, würde uns das ziemlich viel Zeit, Aufwand und Geld ersparen. Auch wenn letzteres vermutlich kein wirkliches Problem darstellt. Trotzdem wäre es für dich sicherlich auch angenehmer, so zu verfahren, als direkt vor Gericht zu verhandeln, oder?"
Die letzte Frage stellt sie einseitig an mich. Ich überlege kurz, komme dann aber zu dem Schluss, dass sich das doch alles ganz plausibel anhört.
,,Ashe, ich vertraue dir da einfach mal komplett. Schließlich hast du die Erfahrungen auf diesem Gebiet und ich denke, du findest schon den besten Weg für uns. Es wird wahrscheinlich sehr komisch, aber im einem Gerichtsverfahren würde es das mit Sicherheit ebenfalls werden - also ja, ich wäre dabei."Zufrieden nickt Ashe und auch die Anderen sehen sehr zuversichtlich aus.
Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, allerdings habe ich ziemliche Angst.
Wenn ich ehrlich bin, traue ich mich einfach nicht zu glauben, dass ich wirklich irgendwann mal frei sein könnte.
Nicht eingeschränkt in dem was ich tue und wie ich lebe.
Zu oft schon habe ich versucht zu kämpfen und jedes Mal bin ich gescheitert und habe dabei nicht nur mich verletzt.
Sondern viel mehr die Personen, die mir am Meisten bedeuten.
Was, wenn dieses Mal nicht anders läuft und wieder alles am Ende den Bach runter geht?
Wenn ich am Ende wieder alleine und schutzlos dastehe?
Wenn sich alle von mir abwenden und ich Harry erneut verliere?
Das würde ich nicht verkraften.
Nicht noch einmal.
Es würde mich endgültig zerstören.~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~
Lou ist sich bei der ganzen Sache wohl doch nicht ganz so sicher, wie er den anderen versucht vorzuspielen...
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel & ihr hattet alle einen wunderschönen 4. Advent und morgen ist ja schon Heiligabend...gefühlt ging das jetzt wirklich unfassbar schnell!!🎄💫
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obviously more than mutual respect || larry stylinson
FanfictionHarry und Louis werden, so wie es das Schicksal will, bei einer Castingshow gemeinsam in eine Band mit drei weiteren Jungs gesteckt. Doch was passiert, wenn diese Band nicht nur so richtig erfolgreich wird, sondern Gefühle füreinander entstehen, die...