forever by your side [ aot os ]

𝗱𝗼𝗻'𝘁 𝗵𝗶𝗱𝗲 𝘆𝗼𝘂𝗿 𝗲𝗺𝗼𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀

𝗹𝗲𝘃𝗶 𝘅 𝘀𝗮𝗱!𝗿𝗲𝗮𝗱𝗲𝗿
𝗺𝗼𝗱𝗲𝗿𝗻!𝗮𝘂

(V/N)s P.O.V.

Es schneite, doch ich konnte mich einfach nicht mehr daran erfreuen. Früher, als ich noch ein Kind war, als meine Eltern noch gelebt haben, habe ich die weißen herunter rieselnden Flocken mit großen Augen betrachtet und hab mich gefreut, wenn eine zufällig mal auf meiner Hand gelandet ist.

Heute sehe ich einfach Eiskristalle, die eine Schneeflocke zusammen setzen. Ich hatte komplett den Sinn für so etwas verloren. Aber wenn ich versuchte, mich zurück zu erinnern, machte mich das nur noch trauriger.

Mit einem Seufzen machte ich mich auf den Heimweg. Meine Schule war eigentlich nicht weit von zu Hause entfernt. Trotzdem hatte ich, samt Schultasche, einen Abstecher zum Friedhof gemacht, auf dem meine Eltern begraben lagen.

Da es inzwischen schon dunkler geworden war und mich so eh niemand mehr sehen konnte, hielt ich es nicht für nötig, für die Strecke nach Hause meine Kapuze über meinen Kopf zu ziehen. So ließ ich die Schneeflocken langsam auf meine Haare fallen.

Plötzlich, da ich so sehr im Gedanken versunken war, lief ich gegen jemanden. "Oh... tut mir Leid..."

Die andere Person sah zu mir herunter. "Passiert doch jeden mal."

Ich schreckte auf. "Levi?" Jemand aus meiner Klasse? Was machte er denn noch so spät hier? Na ja, eigentlich hatte mich das ja nicht zu interessieren.

"Ja?", fragte er knapp und sah mich mit seinen Sturmgrauen Augen an.

"Ich... hab mich nur gefragt... was du noch so spät hier draußen machst." Ich sah über meine Schulter zum Friedhof und konnte es mir schon denken.

Levi verschränkte die Arme. "Wahrscheinlich das Selbe wie du."

"Oh... das wusste ich nicht. Also...", murmelte ich und sah betrübt zu Boden. Er hatte also auch so ein schlimmes Schicksal auferlegt bekommen, wie ich.

Er schüttelte nur mit dem Kopf. "Schon gut. Woher solltest du es denn auch wissen? Wie sieht es aus? Ich nehme an, du bist auf den Weg zu dir nach Hause?"

Ich nickte stumm.

"Gut, dann begleite ich dich bis dahin", sagte er mit seinem allzu bekannten monotonen Unterton.

Ich sah ihn überrascht an. "W-was? Das... ist doch nicht nötig..."

"Doch", sagte er und ging ein paar Schritte weiter. "Man weiß nie welchen Gestalten man bei dieser Uhrzeit über dem Weg läuft."

Levis P.O.V.

Ich hatte (V/N) schon öfter dort gesehen. Meistens stand sie an einem Grab und schwieg. Ich wusste nie, ob sie dabei geweint hatte, aber es schmerzte irgendwie, sie so zu sehen.

Jetzt lief sie neben mir und starrte zu Boden. Irgendetwas schien sie zu bedrücken und dass schon seit sehr langer Zeit. Ich merkte so etwas einfach.

Als ich sah, dass sie zitterte, legte meinen Arm um sie und zog sie näher an mich heran. "Körperkontakt wärmt am besten", kommentierte ich mein Tun.

Sie rückte näher an mich und murmelte: "Ach... ich hasse Winter..."

"Hat das etwas mit den Tod deiner Eltern zu tun?", fragte ich vorsichtig.

"Ja...", hauchte sie kaum hörbar.

Ich sah nach vorn und beobachtet kurz, wie die Schneeflocken auf dem Gehweg eine dünne Schneeschicht bildeten.

Irgendwann sagte ich zu ihr: "Es bringt nichts, wenn du deine Gefühle versteckst. Ich sehe einfach, dass du das tust. Hast du jemanden, mit dem du darüber reden kannst?"

Sie schüttelte leicht den Kopf.

Ich atmete die kalte Winterluft ein und stieß das beim Ausatmen dünnen Dampf aus. Nach wenigen Sekunden war er im Nichts verschwunden.

"Dann bin ich das ab jetzt!", sagte ich nach einer langen Stille, in der ich darüber nachgedacht habe, wie ich diesen Satz am besten formulieren konnte.

"Was?", sie sah mich mit ihren (A/F) Augen verwundert an.

Ich sah weiterhin nach vorn. "Ich bin jetzt die Person, mit der du dich darüber aussprechen kannst. Immerhin kann ich deine Gefühle nachvollziehen..."

Plötzlich blieb sie stehen. Ich sah sie an. "Was ist los?"

Sie zeigte hinter sich. "Da wohne ich, Levi..." Sie kam etwas näher zu mir und sagte dann: "Danke fürs bringen und..."

"Und...?", ich sah sie fordernd an.

Plötzlich zog sie mich in eine feste Umarmung. "D-danke, dass ich mit dir darüber reden kann..."

Ich erwiderte etwas zögernd und sagte: "Immer, (V/N)."