Reeve

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,,Du kannst dich später oder morgen eh nicht mehr an mich oder den Barkeeper erinnern, also ist mein Name eigentlich egal Kleiner." Reeve hilft mir mich wieder ordentlich anzuziehen und geht mit mir zum Waschbecken, wo ich mir meine Hände wasche. Im Spiegel schaue ich ihn mir genauer an, helle Haare, graue Augen und einen etwas längeren Bart, welcher ihm gut steht.

,,Du bist mit deinen Freunden hier, stimmts? Vermiss die dich denn nicht schon?", meint er, hebt mich erneut hoch und trägt mich erneut zum Sofa, von hier aus hat man einen guten Blick zur Bar. ,,Hmm", brumme ich leise, lehne mich wieder gegen seine Brust und schließe die Augen. Wie durch einen Tunnel höre ich Aiden mit Reeve sprechen. ,,Wie geht es ihm?", erkundigt er sich besorgt und streicht mir durchs Haar. ,,Scheint etwas müde zu sein", antwortet der Blonde, richtet mich etwas auf, wovon ich wach werde und ich Augen öffne. ,,Wir sollten gehen, meinst du nicht?", der Blauhaarige sieht mich ununterbrochen an, dann erscheint Max ebenfalls in meinem Sichtfeld. Dieser scheint auch schon etwas intus zu haben, jedoch nicht so sehr wie ich. Schweren Herzens richte ich mich auf, kann kaum noch laufen und falle beinah, hätte mich Reeve nicht gehalten. Ich spüre nur wie mich jemand hoch hebt, ich kuschel mich an die Brust von ihm und schließe erneut die Augen. Draußen an der frischen Luft klaren sich meine Gedanken Stück für Stück wieder, doch nicht so klar, dass ich realisiere was passiert. ,,Sicher, dass es für Sie kein Problem ist?", fragt Max nach. ,,Nein, alles gut. Außerdem habe ich sowieso gerade nicht allzu viel zu tun." ,,Wo sollen wir ihn hinbringen? Nach Hause ganz sicher nicht, seine Mutter rastet aus. Außerdem schien er gestern nicht gut auf die Bodyguards zu sprechen", höre ich Max sagen. Erneut öffne ich die Augen, nur mich im selben Moment nach vorn zu beugen und mir die Seele aus dem Leib zu kotzen. Der Blonde lässt mich herunter, achtet darauf, dass ich selbst nichts abbekomme. Max sieht angeekelt weg, Reeve scheint damit anscheinend kein Problem zu haben. Mir ist unglaublich heiß, was ich ihnen auch mitteile und gerade versuche mich auszuziehen, Reeve stoppt mich jedoch, ,,Nicht hier Kleiner", raunt er an meinem Ohr und hebt mich wieder hoch. Kurz darauf bekomme ich nichts mehr mit, nur noch dass wir laufen.
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Als ich das nächste Mal aufwache, liege ich auf einem Sofa. Erneut ist mir unendlich heiß, weshalb ich mir mein Shirt ausziehe, die Decke bei Seite werfe und keuche. Eine Tür öffnet sich, es ist Reeve, welcher mir etwas zu trinken bringt. ,,Hast du hier die Heizung an oder so? Mir ist so heiß", beschwere ich mich und setzte mich langsam auf, ich schwitze so sehr, dass mir einige Strähnen auf meiner Stirn kleben. ,,Nein, wie kommst du darauf?", fragt der Blonde und überprüft meine Temperatur. ,,Tz, tz du scheinst Fieber zu haben, deswegen ist dir so warm." Da war ja was, denke ich und wende meinen Blick ab. Gestern saß ich ja über eine Stunde im Regen, ohne Jacke. Ich nehme das Glas Wasser entgegen und trinke dieses in einem Zug leer, reiche es dem Blonden dann wieder und lasse mich zurück auf die Matratze fallen. ,,Wie lange habe ich geschlafen?", will ich wissen und strecke meine Arme seitlich aus dem Bett heraus. ,,Ungefähr fünf Stunden, es ist fast drei", teilt er mir mit und setzt sich auf die Kannte des Bettes, sieht mich aus seinen grünen Augen an. ,,Drei?", frage ich geschockt, setzte mich auf und ziehe mir mein Oberteil wieder an, ,,meine Mutter kommt in einer Stunde!", füge ich hinzu. Kurz umarme ich Reeve, ,,Danke für alles, sehen wir uns irgendwann wieder?", will ich wissen, er grinst, schreibt seine Nummer auf einen Zettel und reicht mir diesen. ,,Sicher Kleiner aber denk an die Schule, damit zu später gute Chancen hast",mahnt er mich noch und wuschelt mir durchs Haar. Rasch schultere ich meine Tasche und mache mich auf den Weg nach Hause. Mein Kopf tut mir zwar noch etwas weh, aber damit muss ich jetzt leben. Ich hoffe nur, dass ich nicht allzu sehr nach Alkohol rieche, nicht dass Ash oder Adam etwas vermuten. Nach zehn Minuten erreiche ich die Haustür, schließe auf und gehe ohne mich umzusehen ins Zimmer, wo ich mich einschließe und meine Tasche aufs Bett fallen lasse. Im Kleiderschrank suche ich mir andere Sachen, ziehe mich dann aus und gehe duschen, putze mir anschließend die Zähne und werfe mir noch einen Kaugummi ein, damit ich auf der sicheren Seite bin. Die anderen Sachen lege ich in den Wäschekorb, daraufhin seufzte ich leise und gehe ins Wohnzimmer, wo mich Charly schon erwartet. Mit wem ich jedoch nicht rechne ist Ash, welcher mich von der Kücheninsel aus beobachtet. Ich zucke zusammen als ich ihn bemerke, schaue jedoch wieder weg. Er soll sich einfach aus meinem Leben verpissen und dahin zurück gehen, wo er her kommt. Vor ihm war mein Leben besser, seeeehr viel besser. Darmals konnte ich - als ich zur Zeit keinen Bodyguard hatte - ungesehen hingehen, wo ich wollte. Dies ist jetzt nicht mehr so einfach möglich, da die beiden irgendwie überall sind! ,,Deine Wangen sind rot, geht's dir gut?", fragt der Schwarzhaarige und kommt auf mich zu. ,,Was soll den sein?", antworte ich angepisst und drücke Charly an meine Brust. Auch wenn ich von Ash zurück weiche, schafft er es seine Hand auf meine Stirn zu legen, ,,Du scheinst Fieber zu haben Josh, soll ich dir einen Tee und Suppe machen?", doch ich höre nicht zu, sondern schlage seine Hand weg, hebe den Kleinen hoch, welchen ich nun im Arm habe und gehe mit ihm in mein Zimmer. Da es mir wirklich nicht ganz so gut geht, lege ich mich - wie gestern Abend - mit ihm ins Bett.

A Bodyguard again?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt