2. Chapter

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Langsam nähert er sich mir mit seinem Oberkörper.

'Gib zu Quinn, vor einer Woche hättest du noch von so einer Situation geträumt.'
Meine Gedanken haben Recht. Welches Mädchen will nicht dem heißesten Typen der Schule näher kommen? Da ist aber ein Harken, ein blutiger Harken- Er ist ein Vampir und ich bin einfach nur sein Frühstück.

„Dein Arm blutet noch. Dein Geruch macht mich verrückt", brummt der Junge mit rot leuchtenden Augen.

'Bist du das nicht?', konntert ein Gedanke. Gefühlt bin ich die einzige Verrückte hier. Fantasiere ich nur? Ist das hier nur ein böser Traum? Vielleicht ‚Fifty Shades of Vampires?'. Das hier kann doch alles keine Realität sein.

„Das hier kann nicht echt sein", murmle ich vor mir her. „Soll ich dich zwicken?", grinst der Junge. „Du wolltest doch nicht reden. Nicht einmal deinen Namen hast du mir genannt", brumme ich genervt.

Wenn er schon nicht mit mir reden will, weil er sich zu cool fühlt, sollte er das auch einhalten und keine Stimmungsschwankungen haben. Immerhin ist er kein Mädchen, dass seine Tage bekommt. 'Wenn Vampire Tage hätten würden diese ihr eigenes Blut trinken?'
Wenn einem zwischenzeitlich so dumme Gedanken in den Kopf kommen, dass man sich einfach direkt ein Facepalm¹ geben muss.

„Das Denke ich mir andauernd bei dir", meckert er weiter. „Kannst du nun mir zumindest deinen Namen sagen?", frage ich und blicke in seine Augen. Er grinst darauf und sagt:„Kann ich das?"

Sein verdammter Ernst? Sein Ernst? Womit habe ich so einen Idioten als Mitschüler verdient? Warum muss ich an so einem verdammten vampirverseuchten Ort festsitzen? 'Und warum müssen Vampire so verdammt heiß sein?', harkt meine innerliche Stimme ein.
‚Er ist nicht heiß', meckere ich zurück. ‚Sagt diejenige deren Augen förmlich an ihm kleben', kontert sie. ‚Pshh braucht aber auch niemand zu wissen', gestehe ich.
Ja ich rede als Mal in Gedanken mit mir selbst. Früher habe ich das laut getan, aber zum Glück gehört das der Vergangenheit an.

Und schon wieder habe ich vor lauter Geschehnisse meinen blutenden Arm total ignoriert. Es ist einfach so viel auf einmal passiert, dass ich keinen Kopf dafür hatte. ‚Gib zu, du stehst total auf ihn. Deshalb vergisst du alles um dich herum', sagt diese Stimme in meinem Kopf. Nein? Ok, ein bisschen, aber wenn plötzlich die komplette Welt Kopf steht ist es normal, dass man kleine Dinge ausblendet. Es war nur ein Kratzer, mehr nicht.
Wieso sollte ich aus einer Ameise einen Elefanten machen?

Immer noch bleibt mir im Kopf hängen, wie seltsam dieser Andy ist. Warum er mit dem Messer auf mich los ging. Dieser Typ ist mir ein Rätsel. ‚Nicht nur dieser Junge bleibt dir im Kopf hängen', gibt die Stimme zurück. Er ist heiß, sehr heiß, aber warum sollte das ein Grund sein dauernd an ihn zu denken?

Ich habe nicht bemerkt, dass ich in meinen Gedanken versunken bin, bis der Junge mich am Arm rüttelt und ich wach werde. „Du kannst aber keine Gedanken lesen?!",frage ich panisch. Der Junge fängt an zu lachen. „Uhh ich bin ein Vampir, ich glitzer in der Sonne und sobald ein Lichtstrahl mich berührt bin ich tot. Vor allem in der Sonne brauch ich so einen schicken Chanel Glunker. Ahh und ich kann so viele Zaubertricks",lacht er.

Vor Scharm laufen mir wirklich meine Wangen an. „Kannst du nicht einmal normal zu mir sein? Du führst dich auf, wie der Prinz von Bel Air. Wie heißt du nun?",frage ich genervt.

„Floyd. Ja, meine Mama war Fan von Pink Floyd. Vampire können gerade Mal Gedanken manipulieren. Wir verbrennen nicht direkt in der Sonne. Wenn wir aber über eine halbe Stunde in der prallen Sonne verbringen kann es sein, dass wir austrocknen.
Hoffe dass das genug Antworten für heute sind", brummt Floyd genervt.

Daraufhin lächle ich ihn an:„Ja.Ok nein. Wie kann es sein, dass Andy so seltsam ist. Er jagt mir Angst ein. War das wirklich nur bei dem Angriff passiert?",frage ich nach. „Ich habe dir doch gesagt, ich antworte dir nicht mehr", grinst er, woraufhin sein Grübchen zu sehen ist. „Warum nicht?",frage ich nach.

„Du redest zu viel", grinst er und streicht vorsichtig mit seiner Hand über meine Wange. Sein Blick fokussiert dabei meine Augen. Seine Hände sind etwas kälter als meine, aber nicht viel.

Plötzlich gibt er mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und schaut mir in mein Gesicht. Verwirrt blicke ich ihn an. „Manipulieren dürfen wir hier eigentlich nicht. Es tut mir leid dich wieder mit deiner Angst vereinen zu müssen. Ich lege wert darauf, dass ich mich gut kontrollieren kann, falls es dir hilft weniger Angst zu haben", sagt Floyd und streichelt nochmals meine Wange und dann meine Schulter.

Es fühlt sich so angenehm an. Und sein Blick dabei ist einfach so heiß. Innerlich tanzen meine Schmetterlinge cha-cha-cha, dennoch versuche ich nach außen cool zu wirken.

„Du wirst nun deine Angst wieder spüren", sagt Floyd in einer ziemlich monotonen Stimme und seine Pupille weiten sich wieder zwischenzeitlich.

Langsam aber sicher kommt meine Gänsehaut zurück. Mein Herz beginnt ebenfalls wieder zu rasen.

Ich stehe gegenüber von einem Mörder und denke nur an ‚Liebe' und was ich alles mit ihm erleben möchte? Was zur Hölle war das? Er ist sehr heiß. Er meint sich kontrollieren zu können, doch was ist wenn dies nicht der Fall ist und ich als Frühstück auf seinem Teller lande? ‚Ok wenn dann wäre ich das Dessert, denn das Beste kommt zum Schluss', wirft die innere Stimme ein.
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¹Mit der nonverbalen Geste „Facepalm“ wird Fassungslosigkeit und Unverständnis über eine unvernünftige Tat oder Aussage, oder offensichtliche Fehlleistung  einer Person oder Gruppe ausgedrückt. Der „Facepalm“ steht dabei dafür, dass jemand sich die offensichtliche Fehlleistung nicht anschauen möchte bzw. kann. Vor Fremdscham, Enttäuschung oder Wut bedeckt die Person ihr Gesicht und vor allem ihre Augen mit ihrer Hand.
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Info: Wenn der Text kursiv ist, dann handelt es sich um Gedanken.

Ich probiere ein bisschen an meinem Schreibstil herum. Wie waren die bisherigen Kapitel? Tipps nehme ich auch gerne an🙈.

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