20. Chapter

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„Siehst du meine Augen? Sie sind glühend rot", brummt Floyd. „Bis du das wieder im Griff hast können wir telefonieren", sage ich immer leiser werdend, da ich nichtmals seine Nummer habe.

„Das kann dauern. Außerdem was machst du wenn du alterst und ich nicht?", fragt Floyd. „Bis dahin finden wir eine Lösung", füge ich hinzu. „Ich werde dich sterben sehen",wendet Floyd weiter ein. „Ich würde dir nachtrauern, würden wir es nicht versuchen. Vielleicht bereust du es auch eines Tages es nie versucht zu haben", sage ich leise, wobei ich unten mit dem T-Shirt spiele, das ich immer noch trage.

„Bist du dir ganz sicher?",fragt Floyd und blickt in meine Augen, woraufhin ich nicke. „Bei nichts war ich mir sicherer", bestätige ich und gehe leicht auf ihn zu.

„Quinn, bitte momentan nicht. Ich kann mich nicht kontrollieren", bittet Floyd, woraufhin ich einen Schritt zurück mache.
„Fühle dich umarmt", rufe ich ihm zu und blicke auf den Boden.

Es kommt mir erst jetzt wieder in Gedanken, aber er findet es nicht komisch, dass ich Mel geküsst habe? Er findet es nicht abstoßend? Er nimmt es eher auf als sei es normal?
Bisher habe ich es mich nie getraut zu äußern, vor Scharm. Nur einmal vor meiner Mama, die es als eine Phase abstempelte.

Eigentlich würde ich ihn schon gerne umarmen. Er lässt mich fühlen, als sei ich nicht verrückt. Seine Art ist so angenehm. Außerdem finde ich es immer süß, wie er mich vor allem beschützen will. Und dann fühlt er definitiv etwas für mich.

Und dazu ist er noch echt heiß, wobei er heute einen schwarzen Pulli trägt, bei dem man kaum seine trainierten Arme und Tattoos sieht. Durch den einfachen Kleidungsstil wird der Fokus eher auf sein perfektes Gesicht gelegt. Seine grüne Augen, seine Grübchen stehen ihm einfach perfekt.

‚Hör auf zu Starren Quinn, dir läuft noch Sabber über den Mund', beklagt sich meine innere Stimme. Stimmt auch wieder, aber so etwas heißes kann man nur anstarren.

Seine linke Augenbraue zieht sich leicht hoch, doch dann grinst Floyd und auch ein Lächeln macht sich bei mir breit.

Kurz darauf kommt Andy die Treppen hoch. Zu seiner rechten Hand ist ein Lufterfrischer und seine linke Hand hält seine Nase zu. „Love is in the air", brummt er und sprüht mit dem Lufterfrischer wild in der Luft herum. Das Zeug riecht so streng, dass ich direkt niesen muss. Meine Augen presse ich währendessen stark zusammen, damit nichts davon ins Auge kommt.

Egal, ob es an den Manipulationen in der Vergangenheit liegt oder nicht- Andy ist nicht gerade mein Lieblingsmensch, korrigiere Lieblingsvampir.
Er ist total Psycho, achtlos,...
Es ist einfach Hass auf den ersten Blick.

Warum sollte ich ihn auch mögen? Er hat mir an meinem ersten Schultag direkt Vampire auf den Hals gehetzt. Der Typ ist durch.

Floyd muss dabei lachen, weil er es anscheinend lustig findet. Ich finde Andy einfach nur nervig.
Vor allem bekomme ich dank diesem widerwertigen Fliederlufterfrischer einen Hustanfall.

Wie kann Floyd nur mit sowas befreundet sein? Die Witze sind schlecht und seine Art ist einfach nur durchgeknallt. Aber egal. Er ist nicht mein Kumpel und damit nicht mein Problem.

Die nächsten Tage- weiterhin ohne Floyd- waren sehr sehr spannend. Dylan und ich philosophieren, wie Bonnie und Kai wohl zusammen gekommen wären. Ja, Dylan und ich haben uns gefunden. Wir lieben einfach die gleiche Serien und Filme. Seine Musik ist jetzt nicht so meins, aber das ist auch egal. Hauptsache man hat etwas zum Reden.

Dennoch sehne ich mich nach Floyd. Nach seiner Nähe. Seine Augen, die mir nicht aus dem Kopf gehen.
Seine Grübchen, wenn er lächelt.

Ja, ich habe mich verliebt. Zu sehr sogar. Ich bemerke nach ein paar Tagen, dass ich versehentlich mein Bild bei ihm vergessen habe.
Dass ich nicht meinen Kopf vergessen habe....

Als ich nach Hause komme ziehe ich direkt meinen Schlabberpulli mit Hello-Kitty Muster an.
Ja der Pulli wäre mir in der Öffentlichkeit peinlich, aber für Zuhause ist er perfekt, da er verdammt weich und kuschelig ist. Wer sollte mich schon sehen?-Ein Gedanke, der mir zum Verhängnis wird.
Kurz später klingelt es an meiner Tür. Natürlich denke ich nicht groß nach und gehe im Hello-Kitty-Pennerstyle zur Haustür und öffne sie.

Keine andere Augen als Floyds wunderschönen grünen Augen blicken in meine.
Keine anderen Wangen außer meine haben sich so dermaßen rot gefärbt, so dass ich schon einer Tomate gleiche. Zumindest merke ich eine immense Hitze auf ihnen.
Natürlich schäme ich mich.
Die Klamotten sind alles Andere als Vorteilhaft.

Ein Lachen entweicht seinen perfekt geformten Lippen als er auf meinen Pulli sieht.
Verlegen lächle ich ihn an. „Darf ich zu meiner Wildkatze ins Haus", lacht Floyd.
Es. ist. so. verdammt. peinlich.
„Ja, mein Tiger", schmunzel ich. Floyd muss auch direkt lächeln und tritt in mein Haus ein.

Seine Arme legen sich langsam um meinen Hals. „Ich habe es vermisst dir so nahe zu sein. Andy hat die Blutbeutel mit Menschenblut vertauscht. Das heißt ich hätte so mich nie unter Kontrolle bekommen können. Ich habe ihn aus meinem Haus geschmissen. Er ist nicht mehr zu retten. Weißt du, ich habe es immer versucht, doch irgendwann ist der Zeitpunkt da um selbstsüchtig zu sein und sich einzugestehen, dass die Person verloren ist. Es kommen und gehen Menschen. Und ich bin froh, dass du in mein Leben gekommen bist, Quinn", erzählt Floyd.

„Es tut mir leid, dass du deinen Freund verlieren musstest. Ich bin auch froh, dass du in meinem Leben bist", grinse ich.
Andy ist wirklich der Inbegriff von Verrücktheit.
Ich weiß nicht, wie er war bevor er so kaputt-manipuliert wurde.
Über etwas zu urteilen, was man nicht selbst nie erlebt hat ist äußerst falsch und dumm.

Meine Aufmerksamkeit gilt deshalb allein ihm. Dieses Mal trägt er ein schwarzes T-Shirt. Niemandem steht schwarz besser als ihm. Wenn man so verdammt heiß ist braucht man sich nicht auffällig zu stylen.

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