8. Chapter

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„Mit wem", fragt Floyd und zieht mir die Decke aus den Händen. Ein breites Grinsen ziert sein Gesicht.

Direkt schnappe ich mir sein Kissen und pfeffere es über sein Gesicht. Daraufhin nimmt er ein Anderes und knallt es mir in mein Gesicht. Er scheint es absichtlich schwach gemacht zu haben, den Vampire haben eigentlich viel Kraft. Süß eigentlich.

„Ich warte auf meine Antwort", grinst er weiterhin. „Dreimal darfst du raten",lache ich daraufhin und knalle ihm nochmals das Kissen über.
„Ich?", fragt er, immer noch mit diesem riesigen Grinsen.

Er denkt sich sicher ‚dieses hässliche Mädchen will etwas von mir?' oder ‚Boah ist das lächerlich".
Erwidern wird er eh nichts. Ich selbst bin nicht mit meinen Gefühlen sicher und bin geschockt von dem, was ich geträumt habe.

„Ich bin so verwirrt, wie du von meinem Traum", entgegne ich. „Was habe ich genau in deinem Traum gemacht?", hackt Floyd nach.
Peinlicher kann die Situation nicht werden oder?

Allein sein Blick. Sein spöttisches Grinsen, welches, wie tätowiert, nicht von seinem Gesicht weicht. „Na jaaaa",weiche ich ihm schon wieder aus. „Quinn Hazel Smith",lacht Floyd und bratet mir sein Kissen über.

„Da hat sich jemand meinen vollen Namen gemerkt", grinse ich und nähere mich ihm langsam. Vorsichtig lege ich sein Kissen aus seiner Hand. Seine Hand berührt daraufhin meine.

„Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, ich kann kein cha-cha-cha", fügt er hinzu. „Steh Mal auf", grinse ich und stehe von meiner Bettseite auf.
Langsam nähern wir uns.

Vorsichtig stelle ich mich mit ihm in die Anfangshaltung. „Es beginnt mit einem Startschritt nach rechts", erkläre ich, woraufhin wir beide einen nach rechts gehen. „Wiege Schritt nach vorne, mache mir einfach nach",fahre ich fort.

„Achte immer auf die Körperhaltung. Dann cha-cha-cha zur rechten Seite", grinse ich und wir beide befolgen meine Worte, woraufhin mir Floyd auf den Fuß tritt. „Ahh", brumme ich vor Schmerzen. Ich merke, wie mein Fuß vor Schmerzen pocht.

„Passiert", füge ich hinzu und richte mich wieder auf. „Geht es sicherlich?",fragt er und blickt schuldig in meine Augen. „Die Grundschritte habe ich dir gezeigt und so geht es immer weiter", sage ich und übernehme wieder die Führung, bis er etwas sicherer ist.

Sein Gesicht ist mit einem Lächeln fixiert und meins auch. Warum ist er heute morgen so gut gelaunt? Verwirren tut mich das schon. Dennoch will ich nichts sagen, bevor seine Stimmung umschwingt. Außerdem habe ich Spaß und er auch.

Als ich in seine Augen sehe bin ich ihm komplett ergeben. Seine Augen ziehen mich immer wieder in seinen Bann. Seine süßes Lächeln.
Von so einem Jungen möchte man nicht eine Freundin sein. Es wäre eine Strafe, da man sich bei einem Blick in seine Augen kaum beherrschen kann.

So tanzen wir noch etwas und das ohne, dass er mir noch einmal auf die Füße tritt. Ich bin stolz auf mein Werk.

Mitten im Tanzen leuchten seine Augen rot auf. „Verdammt", sagt er genervt und lässt von mir ab. Verwirrt schaue ich ihn an. „Ich wollte niemanden nahe kommen", murmelt er und geht ein Schritt von mir weg.
„Es ist ok", sage ich und blicke in seine Augen.

Er schüttelt nur seinen Kopf und zischt:„Es nicht ok. Bei dir kann ich nicht klar denken! Bei dir kann ich mich nicht ordnungsgemäß verhalten." „Doch das hast du bis eben. Man sollte Zeit genießen und nicht immer denken was wäre wenn. Ich hatte die Zeit genossen, du nicht oder? Dann hast du dich ordnungsgemäß verhalten", entgegne ich und schaue in seine wut-
erfüllten Augen.

Er kommt mit seinen Händen zu Fäusten geballt auf mich zu und drückt mich gegen die Wand. „Du hälst immer an deinem Prinzip fest. Es bringt dir nichts. Ich könnte mir etwas vorstellen zwischen uns wäre da das nicht", sage ich daraufhin.

Plötzlich jagt er seine Zähne in meinen Hals. Gänsehaut bildet sich auf meinem ganzen Körper und mein Herz beginnt zu rasen.
„Floyd", stöhne ich und versuche ihn von mir weg zu drücken.„Floyddd!!!!",schreie ich nun und Schlage mit meinen Händen gegen seine Brustkorb, bis er endlich ablässt und der stechende Schmerz sich von meinem Hals löst.

„Du stößt jeden ab, der es gut mit dir meint. Deshalb bist du allein und nicht weil du ein Vampir bist", zische ich und gehe aus seinem Zimmer.

Er hat einen riesen Knall. Keinen kleinen, einen riesen Knall. Wütend gehe ich die Treppen hinunter. Mama sitzt schon am Küchentisch. Direkt kommt sie auf mich zu und umarmt mich. „Gott sei Dank lebst du noch", sagt sie, wobei ich merke, wie Tränen meinen Pulli befeuchten.

Wie süß, dass sie sich solche Sorgen um mich macht. „Heute Nachmittag können wir heraus",sage ich und streiche ihr tröstend über den Rücken. Sie weint immer noch.

Floyd lässt sich den ganzen Tag nicht bei uns blicken. Feigling. Mittlerweile verspüre ich so einen Hass auf ihn. Er wollte mich von sich abstoßen? Hat er geschafft.

Eigentlich verbringe ich den Tag größtenteils mit Kaffee trinken und aus dem Fenster starren. Im Wohnzimmer ist nicht einmal ein Fernseher mit dem man sich beschäftigen könnte.
Mein Handy habe ich versehentlich in dem Auto vergessen, das immer noch in Wald herumsteht.

Mittags kommt Floyd schließlich nach unten. „Ich hätte noch Frühlingsrollen", sagt er, wobei er mir in die Augen schaut. Starr stehe ich da und blicke ihn an.
Immer noch bin ich sauer. Aber immer noch brodelt ein Feuerwerk der Gefühlen in mir.

Mama sagt direkt „Ja". Wir haben seit gestern Abend nichts gegessen.
Daraufhin legt er die Frühlingsrollen in den Backofen. „Holt sie später, wenn sie gut sind einfach raus", sagt er und geht wieder die Treppen hoch in sein Zimmer.

...wenn ich ihn doch nur verstehen könnte...

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